Ausblick
Älter als 7 Tage

Lufthansa quält sich mit Pilotenstreik und Preiskampf

Lufthansa am Vorfeld Frankfurt
Lufthansa am Vorfeld Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

Verwandte Themen

FRANKFURT - Der Pilotenstreik im April und der Preiskampf auf den Atlantikstrecken haben die Lufthansa im zweiten Quartal voraussichtlich deutlich gebremst. Nachdem der neue Vorstandschef Carsten Spohr die Jahresprognose gekappt hat, erwarten Analysten auch für die Zeit von April bis Juni nur noch eine verhaltene Gewinnentwicklung.

Interessant werden könnten neue Details zu Spohrs Zukunftskonzept: Der Manager will mit einer weiteren Billigfluglinie in Europa und einem Billigangebot für die Langstrecke punkten. Der Dax-Konzern will seine Quartalsbilanz am Donnerstag (31. Juli) vorlegen.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Mittwoch befragten Branchenexperten rechnen für die Zeit von April bis Juni im Schnitt mit einem Umsatz von knapp 7,8 Milliarden Euro, rund ein halbes Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn dürfte um zwei Prozent auf 423 Millionen Euro gesunken sein, obgleich der Vorstand für das Gesamtjahr eine kräftige Steigerung in Aussicht gestellt hat. Beim Überschuss erwarten Analysten ein Wachstum um sieben Prozent auf 273 Millionen Euro. Fluggesellschaften fliegen ihre Gewinne in der Regel im Sommerhalbjahr ein. In den Wintermonaten schreiben sie rote Zahlen.

Der dreitägige Streik der Lufthansa-Piloten zog das operative Ergebnis im zweiten Quartal voraussichtlich um rund 60 Millionen Euro nach unten. Allerdings rechnet Spohr unter anderem wegen des harten Wettbewerbs im Passagier- und Frachtgeschäft mit einer schwächeren Umsatz- und Gewinnentwicklung. Nun soll der operative Gewinn im laufenden Jahr statt 1,3 bis 1,5 Milliarden nur noch rund eine Milliarde Euro erreichen. Für 2015 hat er das von Franz noch im Frühjahr bestätigte Ziel von 2,65 Milliarden auf rund 2 Milliarden Euro zurechtgestutzt. Während Analysten das neue Ziel für 2014 als realistisch einschätzen, halten die meisten selbst die gekappte Vorgabe für 2015 für kaum erreichbar.

Spohr will noch stärker auf die Servicesparten Lufthansa Technik und LSG Sky Chefs setzen und im Passagiergeschäft das Billigsegment ausbauen. Neben dem konzerneigenen Billigflieger Germanwings, der von Deutschland ins Ausland und zurückfliegt, soll der Ableger Eurowings künftig auch Flughäfen anderer Staaten miteinander verbinden. Dazu soll das Unternehmen, das bisher zu niedrigeren Personalkosten mit Regionaljets im Auftrag von Germanwings unterwegs ist, auch Mittelstreckenflugzeuge bekommen. Als sogenannte paneuropäische Fluglinie tritt Eurowings dabei unter anderem gegen Europas größten Billigflieger Ryanair an.

Außerdem arbeitet die Lufthansa an einem eigenen Billigangebot für Privatreisende auf der Langstrecke. Dazu hat das Unternehmen bereits Gespräche mit Turkish Airlines und ihrem gemeinsamen Ferienflieger Sunexpress gestartet.
© dpa-AFX | 31.07.2014 07:15


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden