Tarifkonflikt
Älter als 7 Tage

Piloten bestreiken am Dienstag auch Langstrecke der Lufthansa

Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt
Lufthansa Airbus A380 in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Vereinigung Cockpit (VC) hat für Dienstag einen zusätzlichen Streik auf den Langstreckenflügen der Lufthansa angekündigt. Der Ausstand soll von 06.00 Uhr bis 23.59 Uhr dauern, teilte Cockpit am Montagmorgen mit. Ab Montag 13.00 Uhr bis Dienstag 23.59 Uhr werden auch die Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt.

Betroffen vom Arbeitskampf auf der Langstrecke werden alle Flüge der Lufthansa mit Flugzeugen vom Typ Airbus A380, A340 und A330 sowie Boeing 747 deutschlandweit, erklärte Cockpit. Bei den Kurz- und Mittelstrecken würden Maschinen vom Typ Airbus A320-Familie, Boeing 737 und Embraer bestreikt.

Trotz der Ausweitung des Pilotenstreiks auf die Langstrecke will die Lufthansa an ihrem Sonderflugplan festhalten. Die zweite Streikankündigung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sei überraschend gewesen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Ungeachtet dieser "neuen Information" wolle man aber den Sonderflugplan für Dienstag wie geplant bis zum Montagmittag veröffentlichen, hieß es.

In dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung. Die Lufthansa will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen, junge Piloten sollen ihre Übergangsversorgung selbst ansparen - die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.

Chronologie: Streikjahr bei Lufthansa

Anfang April hat der Arbeitskampf der Lufthansa-Piloten im aktuellen Tarifstreit begonnen. Tausende Flüge wurden seitdem bei der Lufthansa, ihrer Tochtergesellschaft Germanwings und in der Cargosparte gestrichen. Bei den Streiks setzte die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) unterschiedliche Schwerpunkte.

2. bis 4. April 2014: Mit einem dreitägigen Streik legen Piloten die gesamte Lufthansa praktisch lahm. 3.800 Flüge fallen aus, etwa 425 000 Fluggäste sind betroffen.

29. August: VC bestreikt die LH-Tochter Germanwings. 116 Flüge fallen aus. Laut Schätzungen der Airline sind 15 000 Passagiere betroffen.

5. September: Ausstand bei den Kurz- und Mittelstreckenflügen der Lufthansa, die in Frankfurt starten. 218 Verbindungen fallen aus.

10. September: Streik am Drehkreuz München, 140 Flüge fallen weg.

16. September: Den in Frankfurt geplanten Langstrecken-Streik sagt die VC am Vorabend ab. Die Lufthansa hatte zuvor angekündigt, alle 40 bedrohten Überseeflüge auch ohne VC-Piloten anzubieten.

30. September: Im Zuge eines erneuten Streiks am Drehkreuz Frankfurt streicht die Lufthansa knapp 50 Flüge inklusive Rückflüge. Rund 20 000 Kunden sind betroffen.

16. Oktober: Germanwings-Piloten streiken. 100 Flüge werden gestrichen, vor allem im Inland. 13 000 Passagiere sind betroffen.

19. Oktober: Die VC kündigt für den nächsten Tag einen eineinhalbtägigen Streik bei der Lufthansa an. Betroffen seien Kurz- und Mittelstreckenflüge von deutschen Flughäfen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 20.10.2014 06:47

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Beitrag vom 21.10.2014 - 12:35 Uhr
 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vereinigung-cockpit-was-die-piloten-wirklich-erstreiken-wollen-1.2182458

Wenn dies der wahre Streickgrund ist, dann finde ich das verhalten der Piloten schon ganz frech (also ein anderen Grund nennen)
Beitrag vom 21.10.2014 - 11:11 Uhr
@Pandu
In meinen Augen sollte nicht der AN gehen sondern der Vorstand sollte sich dringend überlegen wie dieses Vertrauen wieder aufgebaut werden kann... Ich kenne einige Flugbegleiter Piloten und Bodenmitarbeiter der DLH durch bekanntschaften oder durch Flüge mit dem Unternehmen und alles was ich höre ist, das der Wert der Marke LH durch die untragbaren Fehlentscheidungen des Managments beschädigt wurde, aber warum sollen dann tausende von Mitarbeitern gehen, die wenn sie woanders anfangen bei 0 anfangen. In keiner Branche wird Berufserfahrung in einem neuen Unternehmen so wenig honoriert wie in der Fliegerei... Also würde ich es mir als AN auch überlegen. Das mit dem Hintergrund ein paar wenige im Vorstand müssten den Hut nehmen und könnten sich einen doch so viel besser bezahlten Job sichern (siehe FRANZ). Das Problem ist und bleibt das Managment der DLH nicht die AN. Ich habe bisher selten einen LH Flug erlebt bei dem das Personal unfreundlich, unfähig, hochnäsig oder arrogant war. Wenn dann waren es ein oder zwei FB, aber das verbuche ich unter normal. Ich erlebe jeden Tag in diversen Geschäften unzufriedenheit und herhablassende Bedienung. In meinen Augen haben die AN der DLH recht... Nicht unten sondern oben gibt es probleme, Blackrock gehört für mich auch dazu. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her...
Beitrag vom 20.10.2014 - 23:58 Uhr
@Pandu
Sehr gut! Love it, leave it or change it.

@Boeing757767
Bitte mal mit dem Change Management bzw. dem wertorientierten Ansatz aus der Team- und Organisationsentwicklung, dem sog. Appreciative Inquiry, beschäftigen. AI konzentriert sich auf die Stärken, das Positive, das Potenzial eines Systems, z.B. Unternehmen, Organisation, Person, und stellt nicht die negativen Punkte in den Vordergrund.


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