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Ryanair rechnet nach Rekordgewinn mit kleineren Sprüngen

Ryanair Boeing 737 Flotte
Ryanair Boeing 737 Flotte, © Ryanair

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DUBLIN -  Ryanair stellt sich nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr auf einen langsameren Höhenflug ein. Die jüngsten Terroranschläge und das günstige Kerosin ließen die Ticketpreise sinken, gab Vorstandschef Michael O'Leary bei der Bilanzvorlage am Montag bekannt.

Finanzchef Neil Soharan erwartet, dass die Fluggesellschaften ihre sinkenden Treibstoffrechnungen wegen des Konkurrenzkampfs zu einem spürbaren Teil ihren Kunden zugutekommen lassen müssen.

Die Ryanair-Aktie reagierte leicht positiv auf die Nachrichten. An der Londoner Börse legte sie am Morgen um gut ein halbes Prozent zu.

Bereits im abgelaufenen Jahr bescherten die niedrigen Kerosinpreise Ryanair einen Rekordgewinn. Obwohl die Easyjet-Rivalin ihren Sprit in Teilen noch zu teuer eingekauft hatte, legte der Überschuss aus dem regulären Geschäft in den zwölf Monaten bis Ende März unter dem Strich um 43 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro zu.

Einschließlich des Verkaufs der Aer-Lingus-Anteile an die British-Airways-Mutter IAG  sprang der Gewinn sogar auf 1,56 Milliarden Euro nach oben.

Im laufenden Geschäftsjahr bis März 2017 dürfte es aber nicht mehr so deutlich nach oben gehen: Der Fall der Ticketpreise werde das Gewinnplus voraussichtlich auf 13 Prozent begrenzen, sagte O'Leary.

Das Management peilt den Bereich von 1,375 bis 1,425 Milliarden Euro an. Damit stiege der Gewinn aber immer noch stärker als die Zahl der Fluggäste. Der Ryanair-Chef rechnet mit 116 Millionen Passagieren, 9 Prozent mehr als im abgelaufenen Jahr.

Ticketpreise unter Druck


Mit dem vorgelegten Rekordgewinn verfehlte Ryanair knapp die Erwartungen der Analysten, die eine noch etwas stärkere Steigerung erwartet hatten. Der Druck auf die Ticketpreise zeigte sich allerdings auch an den Jahreszahlen: So wuchs die Zahl der Fluggäste um 18 Prozent auf über 106 Millionen. Der Umsatz legte jedoch nur um 16 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu.

So bekam Ryanair in den Monaten Januar bis März im Schnitt 7 Prozent weniger Geld pro Flugticket als ein Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Preisverfall im Schnitt etwa auf diesem Niveau bleiben, schätzt O'Leary. Besonders stark dürften die Ticketpreise im nächsten Winter sinken.

Einen Grund dafür sieht Ryanair in den gesunkenen Kerosinpreisen. Bei vielen Airlines, die ihren Treibstoff lange im Voraus eingekauft hätten, komme der gesunkene Ölpreis erst jetzt so richtig in den Bilanzen an, sagte O'Leary. Dies gelte auch für Ryanair. Der Billigflieger erwartet in laufenden Geschäftsjahr eine Entlastung um rund 200 Millionen Euro. Nach Ansicht des Managements wird dieser Effekt den Wettbewerb in der Luftfahrt verschärfen.

Für Verunsicherung sorgt auch der mysteriöse Absturz eines Passagierjets der Fluggesellschaft Egyptair vergangene Woche. Schon in den vergangenen Monaten bekamen die Fluglinien die Folgen der Terrorattacken von Paris und Brüssel zu spüren.

So musste Ryanair wegen der Anschläge in Belgien sowie Fluglotsenstreiks vor allem in Frankreich mehr als 500 Flüge in den Monaten Januar bis März streichen. Die Ryanair-Konkurrentin Easyjet war im Winterhalbjahr infolge der Anschläge vor Steuern in die roten Zahlen geflogen. .
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ryanair | 23.05.2016 08:25


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