Southwest Airlines vor Einigung mit ihren Piloten

DALLAS - Southwest Airlines steuert nach einem erbitterten Tarifpoker auf eine Einigung mit ihren 8.300 Piloten zu. Die Piloten erhalten mehr Gehalt und höhere Pensionen, Southwest darf internationale Marketingpartnerschaften schließen und kann sicher sein, dass irgendjemand 2017 die ersten Boeing 737 MAX fliegt.

"Obwohl ein neuer Vertrag noch nicht in trockenen Tüchern ist, sind wir einen großen Schritt vorangekommen", kommentierte der Chef der Southwest Airlines Pilots Association Jon Weaks den Durchbruch. Noch in dieser Woche könnte der Tarifentwurf fertig ausformuliert sein.

Die Piloten verhandelten mit harten Bandagen und stellten unter anderem klar, die ersten Boeing 737 MAX, die 2017 bei Southwest Airline eintreffen werden, ohne einen neuen Vertrag nicht zu fliegen.

Die Kraftprobe gipfelte in einer Rücktrittsforderung der Pilotenvertretung gegen die Southwest-Topriege um CEO Gary Kelly und seinen Vize Mike Van de Ven. Die Piloten kritisierten, dass Southwest Airlines Milliarden in Aktienrückkäufe pumpe und notwendige Investitionen in Flotte und IT zurückgestellt habe.

Zum 01. Oktober sollen die Bezüge der Southwest-Piloten nun um 15 Prozent und danach um 3 Prozent jährlich steigen. Zeitgleich will Southwest Airlines die Pensionen anheben.

Im Gegenzug steht die 737 MAX explizit im Vertrag. Southwest darf außerdem Marketingkooperationen und Interline-Abkommen mit anderen Airlines eingehen - eine Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells, mit der sich gerade auch Europas größter Günstigflieger Ryanair intensiv befasst.