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Streiktage verderben Lufthansa die Sommer-Bilanz

Lufthansa Airbus A321
Lufthansa Airbus A321, © Ingo Lang

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FRANKFURT - Die heftigen Pilotenstreiks im September haben der Lufthansa den Abschluss der Sommersaison verdorben. Zusammen mit Germanwings, Swiss und Austrian Airlines beförderte Europas größte Fluggesellschaft im abgelaufenen Monat 10,25 Millionen Passagiere und damit 0,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die Auslastung der Maschinen ging um 0,7 Prozent auf 83,2 Prozent zurück. Bei Lufthansa und Germanwings betrug das Passagier-Minus 1,1 Prozent. In den Monaten zuvor hatte die Zahl der Fluggäste noch deutlich zugelegt. Nun entwickelten sich zudem die Ticketpreise im Vorjahresvergleich "deutlich rückläufig".

Die Lufthansa-Piloten hatten Anfang September für zwei Tage die Arbeit niedergelegt, bis das Hessische Landesarbeitsgericht den Streik für unrechtmäßig erklärte. Mehr als 1.000 Flüge fielen aus. Im Frachtgeschäft zeigte die Entwicklung ebenfalls nach unten.

Konzernweit beförderte die Lufthansa 150.000 Tonnen Fracht und Luftpost, 6,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Auslastung der Frachträume verschlechterte sich um 4,7 Prozentpunkte auf 63,0 Prozent.

Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Am frühen Nachmittag lagen sie mit 3,38 Prozent im Minus.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 09.10.2015 14:31

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Beitrag vom 11.10.2015 - 10:01 Uhr
Ich sehe die Auswirkungen der Streiks eher als das kleinere Übel für die weitere Entwicklung der LH, denn das sind zeitlich begrenzte Effekte. Viel gravierender für die wirtschaftliche Entwicklung ist doch der Satz im Geschäftsbericht „Das Preisumfeld entwickelte sich im Vorjahresvergleich währungsbereinigt deutlich rückläufig“, siehe
 http://investor-relations.lufthansagroup.com/finanzberichte/verkehrszahlen.html

Diese Aussage zieht sich seit Amtsantritt von Herrn Spohr durch jeden Monats- und jeden Quartalsbericht. Die entscheidenden Kennworte für die Zukunft der LH sind meiner Meinung nach - Ticketpreise und Überkapazitäten. Der Streit um die Gehälter der Angestellten überdeckt das Kernproblem der LH. LH kann im Wettstreit um Kunden den Preiskampf nur verlieren, auch wenn es dem Management gelingen sollte, die Gehälter auf die Hälfte zu kürzen, dann werden die Konkurrenten, Golf Airlines und TK auf Grund der jeweiligen staatlichen Mithilfe locker die Preise weiter senken. Dubai , Abu Dhabi und Istanbul wollen ihre HUBs mit aller Macht füllen.
Die Preise wieder zu erhöhen funktioniert nicht, weil an den großen HUBs FRA und MUC schon jetzt große Überkapazitäten bestehen und die oben genannte Konkurrenz das gnadenlos in einem Abwärtswettkampf mit sinkenden Preisen ausnutzt. Dieser Wettkampf mit sinkenden Preisen wird sich weiter dramatisch verschärfen, wenn besonders in FRA das dritte Terminal in Betrieb geht und in MUC evtl. die dritte Bahn gebaut wird. Aus betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit wird der Flughafenbetreiber FRAPORT dann jede Airline nach FRA locken müssen, schon jetzt gibt es das Programm FRACONNECT, weil die Nachfrage nach freien Slots seit vier Jahren trotz neuer Landebahn nicht steigt. Ich bin sicher, das spätestens mit dem neuen T3 dann auch RY mit verlockenden Angeboten für Geschäftsreisende in FRA steht.
Wem die Zukunft der LH egal ist, der kann sich über diese Entwicklung freuen, es wird weiter billiger, wer sich um die Zukunft der LH sorgen macht, muss den weiteren Kapazitätsausbau in FRA und MUC sehr kritisch sehen.




Beitrag vom 10.10.2015 - 17:05 Uhr
Man kann halt seinen wertvollen Arbeitsplatz auch kaputt streiken ...

Der Schaden ist immens. Der kleinste Anteil in der Belegschaft des Unternehmens, sorgt dafür, das der große Anteil in Schwierigkeiten gerät.
Und nur, weil sie ihre im Arbeitsauftrag zugestandene "Machtsituation" schlichtweg missbraucht!

Betrachtet man mal die Gehälter innerhalb einer Lufthansa, müssten die Vielen die das einzelne Flugzeug mit 2 von dem kleinen Anteil zum Fliegen bringen, eigentlich jeden Tag streiken.

Was ist denn eigentlich Ihre Aussage hinter Ihrem Beitrag? Dass alle gleich viel verdienen sollen?
Beitrag vom 10.10.2015 - 15:13 Uhr
Ums übertrieben zu sagen: Wir (d.h. jeder Angestellte in D) würden auch auf HartzIV-Niveau auskommen, aber dass ist nicht der Sinn der Sache, oder? ;)


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