US-Pilotengewerkschaft warnt
Älter als 7 Tage  

Erkundeten Terroristen Sicherheitsvorkehrungen an Bord?

US Air Force, Sicherheitskontrolle
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 haben die USA die Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr deutlich verschärft. Das Archivbild zeigt die Ausbildung eines Sprengstoff-Spürhundes auf dem Flughafen von Anchorage., © US Air Force

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WASHINGTON - Die amerikanische Pilotengewerkschaft der Piloten von US Airways, die US Airline Pilots Association (USAPA), hat im September über Passagiere zweier Flüge informiert, deren verdächtiges Verhalten wie die Vorbereitung neuer Anschläge wirke. In einem Briefing vor dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 informierte der Vorsitzende des USAPA-Sicherheitskomitees, Steve Servier, über zwei Vorfälle an Bord von amerikanischen Passagierflugzeugen.

Dies meldete der amerikanische Fernsehsender "10 News" aus Tampa am Donnerstag.

In dem Rundschreiben, das der FLUG REVUE vorliegt, heißt es, bei einem Flug vom Reagan-Flughafen in Washington D.C. nach Orlando sei eine Gruppe nahöstlich aussehender Männer mitgereist, von denen einer kurz nach dem Start in Richtung Cockpittür stürmte, aber schließlich scharf in das vordere Toilettenabteil abbog, wo er ungewöhnlich lange blieb. In der gleichen Zeit seien die anderen Mitglieder der Gruppe aufgestanden und hätten innerhalb der Kabine ihre Plätze getauscht, die Gepäckfächer geöffnet und Unruhe verbreitet, so als wollten sie die Aufmerksamkeit des Kabinenpersonals auf sich ziehen.

Die mitreisenden Air Marshals hätten den Vorgang so ernst genommen, dass sie sich zu erkennen gegeben hätten. Das gesamte Flugzeug sei anschließend auf ausdrückliches Verlangen des Kapitäns von der Transportschutzbehörde TSA und von Spürhunden durchsucht worden, wobei tatsächlich nicht näher bezeichnete Spuren vorsätzlicher Manipulationen entdeckt worden seien.

Der zweite Vorfall betraf eine Gruppe von acht nahöstlich wirkenden, verschleierten Frauen auf dem anschließenden Rückflug des gleichen Flugzeugs in der Gegenrichtung. Auf diesem Flugsegment, das laut Plan ohne Air Marshalls stattgefunden habe, sei ein hochrangiger US-Fluggast als Passagier gebucht gewesen, der kurzfristig auf einen anderen Flug auswich, nachdem seine Leibwächter auf die verdächtigen Umstände hingewiesen worden waren.

Die USAPA empfahl ihren Mitgliederpiloten, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen, die Schutzverfahren in Zusammenarbeit mit den Behörden genau einzuhalten und mit den Flugbegleitern über alle verdächtigen Beobachtungen zu reden. Die ohnehin ständig verschlossene und gepanzerte Cockpittür solle als zusätzlicher Schutz ständig mit einem vorgestellten Getränkewagen blockiert werden.
© www.flugrevue.de/Sebastian Steinke | Abb.: US Air Force | 12.10.2013 07:48

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Beitrag vom 13.10.2013 - 23:47 Uhr
Es geht nicht darum während des ganzen Fluges einen Trolley vor der Cockpittür zu deponieren, sondern lediglich darum in "kritischen" Situationen wie dem Eintritt ins Cockpit den Trolley vor die Galley zu stellen um nochmal eine zusätzliche Blockade aufzubauen falls jmd schnell nach vorne stürmen möchte.

Genau, der Trolley wird normalerweise vor die Bordküche gestellt, wenn einer der Herren (oder Damen) im Cockpit eine schwache Blase hat. Außerdem haben die auch Anweisungen wann, wie und wie schnell das Ganze vor sich gehen muß.
Beitrag vom 13.10.2013 - 20:10 Uhr
Einen vollbeladenen Trolley möchte ich nicht im Weg haben, wenn die Situation es erfordert. Was im übrigen auch nicht den Regeln entspricht. So ein Trolley gehört nach Gebrauch zurück und fest verriegelt in die Galley.

Es geht nicht darum während des ganzen Fluges einen Trolley vor der Cockpittür zu deponieren, sondern lediglich darum in "kritischen" Situationen wie dem Eintritt ins Cockpit den Trolley vor die Galley zu stellen um nochmal eine zusätzliche Blockade aufzubauen falls jmd schnell nach vorne stürmen möchte.

Das ganze ist übrigens nichts neues, es gibt viele Airlines auf der Welt bei denen das zum Standardverfahren gehört - JA auch außerhalb der USA
Beitrag vom 13.10.2013 - 19:40 Uhr
Der Aufruf der Gewerkschaft ist m.E. viel mehr als Weckruf zu verstehen, dass die bisher angewendeten Maßnahmen bei aller vordergründigen "Gründlichkeit" nicht potentiell verdächtige Personen von Bord fernhalten, und die Besatzungen ernsthafte Zweifel an der Wirksamkeit der Bodenmaßnahmen haben. Der Trolley ist natürlich ein schlechter Scherz. Das Gesamtkonzept muss nach 12 Jahren einfach auch mal überdacht werden.

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2013 19:41 Uhr bearbeitet.


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