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Zehn Jahre "flyniki.com"

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10 Jahre flyniki.com, © Niki

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WIEN - Als Niki Lauda im November 2003 die Österreich-Tochter der in die Pleite geflogenen Aero-Lloyd übernahm, kam wieder Schwung in die zur "Staatsluftfahrt" erstarrten Austro-Szene. Mit verlässlichen Veranstaltern im Rücken wollte Lauda den zunehmend von deutschen Anbietern dominierten Touristikverkehr zurück ins Land holen. Mit Hilfe eines deutschen Partners: Air Berlin war von Anfang an dabei, erst mit 24 Prozent, dann mit 49 und zuletzt zur Gänze.

FlyNiki ist eine veritable Erfolgsgeschichte. "Man kann aus Fehlern auch lernen", erklärte Niki einmal auf Anspielungen zum Schicksal seiner ersten "Lauda Air". Die landete bekanntlich nach harschem Wettbewerb um neue Wachstumsmärkte am Ende hochverschuldet beim Konkurrenten AUA, auf Geheiß der Politik.

Ein Schlüssel zu Nikis Erfolg war sicher die Entscheidung von Anfang an Vertrieb, Flugabwicklung und Technik dem erfahrenen Partner Air Berlin zu überlassen. Gegen Verrechnung mit den Partneranteilen. Die vier Airbusse von Aero Lloyd flogen mit "geleasten" Crews und gerade mal 20 eigenen Mitarbeitern vom Start weg profitable Charter. Und erste neue A319 bald auch in eine weit offene Marktlücke für Billigflüge auf hohem Qualitätsniveau.

Nach dem Eintritt der Air Berlin in den Nachbarschaftsverkehr mit Österreich ging auch Niki von Anfang an in Konkurrenz zu Austrian, auf Märkten, wo schnell etwas zu holen war. Für den Formel 1 Champion Niki Lauda war Challenge stets die Kraft, aus der er schöpfen konnte.

Den ersten Lowcostzielen im Nachbarschaftsverkehr mit Deutschland (München und Frankfurt), der Schweiz (Zürich) und Italien (Mailand und Rom) folgten bald Frankreich (Paris und Nizza) und der spanische Air Berlin Hub Palma.
Finanziert wurde die rasche und durchaus lukrative Expansion vom Partner. Ein 50 Millionen Kredit der Berliner war durch eine Erhöhung der Beteiligung auf 49 Prozent gesichert, mit der Option statt einer Rückzahlung den Rest der Firma zu übernehmen. Was Air Berlin im Jahr 2011 auch schließlich tat.

Die nunmehr zu 100 Prozent im Besitz der Air Berlin befindliche Airline bedient heute via Wien von Skandinavien bis Israel und von Portugal bis Russland ein europaweites Netz mit Städte und Ferienzielen, das über ihre Mitgliedschaft bei der oneword-Allianz inzwischen weltweit von so namhaften Partnern wie British Airways, American oder Finnair gespeist wird. 2012 flog Flyniki mit einer Flotte von 16 Airbussen und sieben Embraer 190 Jets auf eigene Rechnung rund 3,7 Millionen Passagiere. 

Laut eigenen Angaben war Niki vom Start weg profitabel, im letzten Jahr musste sich die Tochter der verlustreichen Mutter Air Berlin allerdings mit einem kargen Ergebnis zufrieden geben. Von den 485 Millionen EUR Umsatz sollen kolportiert zuletzt nur 38.000 EUR in der Kasse geblieben sein, nach 3,7 Millionen im Vorjahr. Ingesamt dürfte die Flugleistung der Airline aber deutlich höher liegen, im Pool mit der Mutter fliegt Niki auch intensiv auf deren Strecken. Immerhin hat allein die Niki-Flotte eine Jahreskapazität von rund 6 Millionen Passagieren.  

Wenn Air Berlin auch große Stücke von ihrer Tochter hält, so dürften die Tage der Marke "Niki" dennoch gezählt sein. Im letzten Frühjahr musste das dezente Grau der prominenten "Niki-Fliege" einem neuen Design weichen, das mit "Spirit of Niki" zwar noch seinen Namen trägt, im Erscheinungsbild aber bereits das Gesicht von Air Berlin. Wie zuletzt die Schwester LTU, die inzwischen längst Geschichte ist.
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: Niki / K. Schirnhofer | 08.11.2013 13:30


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