Vorzeitig ermüdete Dichtungen
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Airbus: Reparatur von A380-Türen bei C-Checks

Singapore Airlines Airbus A380
Singapore Airlines Airbus A380, © Ingo Lang

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TOULOUSE - Nach mehreren Zwischenfällen mit den Kabinentüren des Airbus A380 hat Airbus eine systematische Inspektion aller A380-Türen angeordnet. Dabei wird per Ultraschall geprüft, ob die Türdichtungen durch Vibrationen im Flug vorzeitig gealtert sind.

Die Störung betreffe die sogenannte "Door Cover Plate" auf der Oberseite der Türen, hatte Airbus-Programmvorstand Tom Williams Mitte Juni in Toulouse erklärt. Diese Platte könne durch Vibrationen im Flug ermüden und zum Undichtwerden der Türsiegel führen.

Der Fehler sei nicht sicherheitsrelevant, alle Flugzeuge könnten weiter eingesetzt werden. Langfristig sei jedoch eine Änderung vorgesehen. "Weniger als zehn Prozent aller A380-Türen" seien betroffen. Die Prüfung erfolge mit Ultraschall. Betroffene Türen würden durch eine örtliche Verstärkung ertüchtigt. Die Reparatur könne bei Erfordernis im Rahmen normal anstehender C-Checks ausgeführt werden.

Am 6. Januar war ein Airbus A380 auf dem Weg von London nach Singapur in Baku zwischengelandet, nachdem es wegen einer undichten Tür "3L" zu einem Druckabfall an Bord gekommen war. Schon einmal auf dem Weg nach London war die gleiche Tür kurz vor Weihnachten durch laute Windgeräusche aufgefallen. Eine Untersuchung durch Techniker hatte damals jedoch zu keinem Befund geführt.

Auf dem Flug im Januar trat dann die erneute Störung nach fünf Flugstunden auf Reiseflughöhe auf. Dabei wurde die Oberseite der betroffenen Tür beschädigt. Ende Februar kehrte auch ein anderer Airbus auf dem Weg von Dubai nach Singapur wegen lauter Türgeräusche nach Dubai zurück. Seitdem hatte Airbus die Ursache der Türstörungen ermittelt.

Die wegen ihrer Größe ungewöhnlich aufwändig konstruierten Türen der A380 werden bei Airbus Helicopters in Donauwörth gebaut. Sie werden elektrisch geöffnet und geschlossen. Jede A380 hat sechs Kabinentüren auf dem Oberdeck und acht Türen und zwei Flügel-Notausgangstüren auf dem Hauptdeck.

Jede der Türen ist für ihre Position an Bord "maßgeschneidert". Im Flug werden die Türen von innen durch den Überdruck in der Kabine fest in ihre Rahmen gepresst. Ein etwaiges "Aufspringen" ist deshalb konstruktiv ausgeschlossen.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 20.06.2014 12:04


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