Fensterloses Cockpit und Sky Terrace
Älter als 7 Tage

Airbus experimentiert mit Folienbildschirmen

WASHINGTON - Ultraschnelle OLED-Folienbildschirme regen die Kreativität der Airbus-Ingenieure an. Ende Juni veröffentlichte das amerikanische Patentamt USPTO einen Schutzantrag von Airbus für ein fensterloses Cockpit. In der A380 könnten Folienbildschirme sogar einen virtuellen Freisitz ermöglichen.

Ändert sich bald der Ausblick aus dem besten Büro der Welt?

Airbus: Folienbildschirme ersetzen Cockpitfenster
Airbus-Konzept: Folienbildschirme ersetzen Cockpitfenster, © Airbus

"Aus aerodynamischen Gründen sollte der Bug eines Flugzeugs idealerweise lanzettförmig gestaltet sein", schreibt Airbus im Patentantrag 14/138574 vom 23. Dezember. Das konventionelle Cockpitdesign schränke außerdem die für Passagiere nutzbare Kabinengröße "und damit die möglichen Gewinne einer Airline" ein.

Virtuelle Cockpitfenster würden Piloten eine bessere Rundumsicht geben und die Sicherheit erhöhen, meint Airbus. Das Flight Deck müsste auch nicht mehr zwingend im Bug untergebracht werden - Airbus zeigt auf Skizzen Cockpits im Frachtraum und sogar im Leitwerk.

Airbus: Fensterlose Cockpits in Frachtraum und Leitwerk
Airbus: Fensterlose Cockpits in Frachtraum und Leitwerk, © Airbus, USPTO

Ob das auf Akzeptanz von Crews und Passagieren trifft darf bezweifelt werden. Airbus hat sich daher auch einen lediglich ergänzenden Einsatz virtueller Fenster patentieren lassen, die das Sichtfeld der Piloten in klassischen Cockpits vergrößern könnten - eine in Zukunft sicherlich realisierbare Verwendung der Technologie.

Der Hersteller denkt außerdem über den Einsatz holographischer Projektionen ins Cockpit nach, die eine dreidimensionale Darstellung von Informationen in der Pilotenkanzel von Übermorgen ermöglichen würde.
 
Airbus-Konzept: holographische Projektionen im Cockpit
Airbus-Konzept: holographische Projektionen im Cockpit, © Airbus

A380 Sky Terrace

Etwas näher an der Realität ist der Einsatz großflächiger OLED-Folien in der A380, denn im vorderen Oberdeck des Superjumbos gibt es einen Bereich ohne Fenster.

Etihad Airways wird diesen eigentlich toten Raum für das Schlafzimmer der ultraluxuriösen A380 Residence Suite nutzen. Emirates hat hier die Duschen der First Class untergebracht.

Durch Folienbildschirme würde im Bug der A380 Raum für zusätzliche Premiumsitze entstehen, sagte Airbus-Manager Charles Champion auf den Airbus Innovation Days im Juni.

Alternativ sei eine große OLED-Fläche entlang des Kabinenprofils vorstellbar, die einen Loungebereich mit spektakulärer "Freisicht" auf die live übertragene Umgebung schaffe. Airbus hat dafür bereits einen Namen: A380 Sky Terrace.
© aero.de | Abb.: Airbus | 07.07.2014 11:27

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Beitrag vom 08.07.2014 - 10:06 Uhr
@erwin,
es geht um größere Fenster oder besser um Fensterersatz!
Statt der regelmäßig auszutauschenden Fenster hätte man dann nur größere Bildschirme.
Die kann man dann auch wie die bestehenden Fenster "abdunkeln" bzw. ausschalten...

Beitrag vom 08.07.2014 - 09:37 Uhr
Ein Rumpf ohne oder mit kleineren Fenster geht dann ja auch , da freut sich jeder Ermueder


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