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Newsticker mit den aktuellen Entwicklungen zu Flug MH017/KL4103 am Samstag

Boeing 777 der Malaysia Airlines
Boeing 777 der Malaysia Airlines, © Ingo Lang

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aero.de veröffentlicht in Lizenz ausgewählte Meldungen des Dienstes "The Aviation Herald" in deutscher Sprache.
MOSKAU / KIEW / AMSTERDAM - Eine Boeing 777-200 der Malaysia Airlines ist mit 298 Menschen an Bord im Osten der Ukraine abgestürzt und in umkämpftem Gebiet zerschellt. Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen zu Flug MH017/KL4103 hier im aero.de-Liveticker.


21.38 Uhr: OSZE-Experten untersuchen Absturzort über Stunden

Im Osten der Ukraine hat eine OSZE-Expertengruppe erstmals über längere Zeit den Unfallort untersuchen können. "Wir waren drei Stunden lang an der Absturzstelle und konnten uns freier bewegen als gestern", berichtete eine Sprecherin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Samstagabend aus Donezk. Zuvor hatten sich die Experten über massive Einschränkungen durch bewaffnete Kämpfer der prorussischen Separatisten beschwert.

Der Einsatz der internationalen Expertengruppe wird von Gefechten zwischen ukrainischer Armee und den Aufständischen in der Region überschattet. "Wir haben Explosionen in der Umgebung gehört", sagte die Sprecherin. Es seien in der Nähe aber keine Schüsse zu hören. "Wenn die Sicherheitslage es zulässt, wollen wir am Sonntag wieder versuchen, Zugang zur Absturzstelle zu bekommen."

Augenzeugen hatten zuvor von chaotischen Zuständen am Absturzort berichtet. OSZE-Mitarbeiter beobachteten, wie Leichen der 298 ums Leben gekommenen Passagiere von Unbekannten in Plastiksäcke gepackt und an den Straßenrand geräumt wurden. Erklärungen dafür erhielten die OSZE-Vertreter nicht. Es ist weiterhin nicht eindeutig geklärt, ob die Boeing wie allgemein vermutet von einer Rakete getroffen wurde.


17.12 Uhr: Malaysia Airlines veröffentlicht Passagiernamen

Malaysia Airlines hat die Namen der Passagiere seines über der Ostukraine abgestürzten Fluges MH17 veröffentlicht. Zugleich wurden die Angehörigen und Freunde der Opfer am Samstag aufgefordert, sich mit der Airline in Verbindung zu setzen. Zwar arbeite man mit den jeweiligen Botschaften zusammen, doch sei es noch nicht in allen Fällen möglich gewesen, Familienangehörige ausfindig zu machen, teilte die Fluggesellschaft mit. Bei dem Absturz am Donnerstag waren alle 283 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder der Malaysia-Airlines-Boeing ums Leben gekommen - unter ihnen 193 Niederländer und vier deutsche Frauen.


14.01 Uhr: Malaysia Airlines: Maschine war nie in gesperrtem Luftraum

Malaysias Transportminister hat Medienberichte zurückgewiesen, das über der Ukraine abgestürzte Flugzeug sei womöglich vom Kurs abgewichen. "Die Flugroute war so etwas wie eine Autobahn am Himmel", sagte Liow Toing Lai in Kuala Lumpur. "Es war eine Route, die die internationalen Luftfahrtbehörden festgelegt haben. ... Die Maschine ist nie in gesperrtem Luftraum geflogen", versicherte er. Alle Beteiligten hätten alle Regeln eingehalten. "Aber am Boden sind die Gepflogenheiten der Kriegsführung gebrochen worden. Es sieht so aus, als sei MH17 abgeschossen worden, ein inakzeptabler Akt der Aggression."

Malaysia sei sehr besorgt, weil die Absturzstelle noch nicht gesichert sei, sagte Liow. "Es gibt Anzeichen, dass wichtige Beweisstücke nicht mehr vor Ort sind", sagte er, wahrscheinlich mit Blick auf Medienberichte, dass die Blackbox der Maschine geborgen wurde. Liow sagte weiter, er werde persönlich nach Kiew reisen, um die Ermittlungen vor Ort zu begleiten.


12.24 Uhr: Ukraine wirft Separatisten Behinderung an Absturzstelle vor

Die ukrainische Regierung hat den prorussischen Separatisten vorgeworfen, die Untersuchung des Wracks der malaysischen Passagiermaschine massiv zu behindern. Experten aus Kiew hätten sich lediglich 30 Minuten unter Aufsicht bewaffneter Aufständischer an der Absturzstelle nahe Grabowo aufhalten dürfen, sagte Vize-Regierungschef Wladimir Groisman am Samstag in Kiew.

Er forderte die militanten Gruppen auf, einer internationalen Kommission den Zugang zu dem Wrack zu ermöglichen. Auch Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beklagen, sich an der Absturzstelle nicht frei bewegen zu können.

Dem ukrainischen Geheimdienstchef Valentin Naliwaitschenko zufolge stimmten die Aufständischen einer "Sicherheitszone" rund um das Wrack zu. "Wir hoffen nun, dass die Terroristen verschwinden und uns das Arbeiten an der Absturzstelle ermöglichen", sagte er im Fernsehen. Separatistenanführer Andrej Purgin wies dies zurück. Die "Volkswehr" bleibe an dem Ort, um eine "objektive Untersuchung" zu gewährleisten.


12.22 Uhr: Bislang 186 Opfer geborgen

Zwei Tage nach der Tragödie seien bisher 186 Leichen geborgen worden, teilte der staatliche ukrainische Rettungsdienst am Samstagmorgen mit. Die Suche nach den übrigen der insgesamt 298 Opfer gestalte sich sehr schwierig, da die Wrackteile über etwa 25 Quadratkilometer verstreut seien, hieß es. Das ist etwa die Fläche der Ostfriesischen Insel Norderney.

Etwa 170 Helfer seien im Einsatz, sagte ein Sprecher. Darunter seien auch Taucher, die einen nahen See absuchen würden. Insgesamt seien die Rettungskräfte mit 18 Fahrzeugen an der Absturzstelle.

Das ukrainische Innenministerium reservierte unterdessen in Charkow für Angehörige und Hinterbliebene der Opfer Hunderte Hotelzimmer. In der Stadt rund 300 Kilometer von der Absturzstelle entfernt stünden auch Übersetzer und Psychologen bereit. Es war zunächst unklar, ob die sterblichen Überreste nach Charkow oder Mariupol gebracht werden.


11.35 Uhr: Russland fordert von Ukraine Offenlegung der Flugabwehr

Nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine hat Russland die Führung in Kiew aufgefordert, alle Dokumente über ihre Luftabwehr im Konfliktgebiet offenzulegen. Die Ukraine müsse einer Untersuchungskommission detailliert Einblick gewähren, wie sie ihre Raketen verwende, sagte Vizeverteidigungsminister Anatoli Antonow am Samstag dem Fernsehsender Rossija-24.

"Die internationale Gemeinschaft wartet darauf", betonte er. Experten vermuten, dass die Boeing 777-200 mit 298 Menschen an Bord am Donnerstag abgeschossen worden war. Antonow vermied aber direkte Schuldzuweisungen an die Ukraine.

Es stelle sich die Frage, auf welcher Grundlage die Führung in Kiew schon kurz nach dem Absturz der Maschine die Separatisten dafür verantwortlich gemacht habe, sagte Antonow. Das ukrainische Militär habe Flugabwehrsysteme in dem Konfliktgebiet stationiert, obwohl die Aufständischen keine Flugzeuge hätten, behauptete er. "Die Antworten auf diese Fragen werden den Experten auch in Europa und Asien zeigen, was am Himmel über der Ukraine geschehen ist", sagte Antonow.


11.09 Uhr: Kiew wirft Separatisten Vernichtung von Beweisen am Absturzort vor

Die ukrainische Regierung hat den prorussischen Separatisten die Vernichtung von Beweismaterial am Absturzort der malaysischen Passagiermaschine vorgeworfen. Die Aufständischen wollten mit Lastwagen Wrackteile über die russische Grenze bringen, hieß es in einer am Samstag in Kiew veröffentlichen Mitteilung. Zudem hätten die militanten Gruppen 38 Leichen von der Absturzstelle in die Großstadt Donezk gebracht. Die Separatisten wollten "Beweise ihrer Mitwirkung an dem Unglück vertuschen". Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Bereits zuvor hatte die Regierung den Aufständischen vorgeworfen, den Zugang zum Absturzort zu erschweren.


10.33 Uhr: Großbritannien hilft bei Untersuchung der Boeing-Trümmer

Großbritannien hat Spezialisten für Flugzeugabstürze in die Ostukraine geschickt, um bei der Untersuchung der Wrackteile der malaysischen Passagiermaschine zu helfen. Das sechsköpfige Team solle am Samstag in Kiew eintreffen, teilte die Regierung mit. Das Außenministerium entsandte zusätzliches Konsulatspersonal in die Ukraine, außerdem sollen britische Polizisten bei der Bergung, Identifizierung und dem Heimtransport der getöteten Passagiere helfen. Unter den fast 300 Menschen, die beim mutmaßlichen Abschuss des Passagierjets am Donnerstag starben, waren zehn Briten.


06.36 Uhr: Malaysia Airlines erstattet Geld für stornierte Tickets

Nach dem Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine in der Ostukraine erstattet die Fluggesellschaft stornierte Tickets. Das gelte auch für billige Tickets, die normalerweise nicht umgetauscht werden können, teilte die Airline am Samstag in Kuala Lumpur mit. Flüge könnten auch kostenlos umgebucht werden.

Das Unternehmen hat innerhalb von vier Monaten die zweite Tragödie erlebt: Am 8. März verschwand bereits eine Boeing mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg nach Peking unter bislang ungeklärten Umständen. Von dem Wrack, das vermutlich im Indischen Ozean abstürzte, fehlt weiter jede Spur. Die Aktien des Unternehmens brachen am Freitag ein.


Verfolgen Sie hier die Entwicklung der Nachrichtenlage zu Flug MH-17 vom Freitag.
© dpa-AFX, aero.de | 19.07.2014 06:37


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