Boeing: Aufträge aus China überschreiten Vorjahreseingang

PEKING - Boeing hat in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres 13 Prozent mehr Aufträge aus China erhalten als im gesamten Jahr 2013 - Regionalairlines und Günstigflieger sorgen für Wachstum. Auch der Ausblick ist gut - Boeing korrigiert seine Absatzprognose für China deutlich nach oben.

Chinesische Airlines und Leasingunternehmen haben 2014 bislang 260 Boeing-Jets bestellt, sagte Boeing Marketingchef Randy Tinseth am Donnerstag vor Medienvertretern in Peking. In den kommenden zwei Jahrzehnten würden aus China 6.020 neue Flugzeugbestellungen erwartet.



Boeing korrigiert seine Prognose für den chinesischen Absatzmarkt damit um acht Prozent nach oben. Das aus China erwartete Auftragsvolumen habe einen Wert von 870 Milliarden US Dollar. 2030 werde China die USA als größter Flugzeugmarkt der Welt ablösen.

"In den letzten Jahren haben wir einen sehr robusten Inlandsmarkt gesehen und dieser Markt wird auch weiterhin sehr stark bleiben", sagte Tinseth. Jetzt ziehe auch der internationale Verkehr nach, der sich "in den vergangenen Jahren eher langsam entwickelt habe".

Dennoch würden zwei von drei Auslieferungen nach China langfristig auf das Segment der Mittelstreckenflugzeuge entfallen. Bis Ende Juni hatte Boeing in diesem Jahr 61 Flugzeuge an chinesische Kunden übereignet, darunter fünf Dreamliner für China Eastern Airlines, Hainan Airlines und Xiamen Airlines, die ihre erste 787 vergangene Woche in Empfang nahm.

Am Jahresende will Boeing 140 neue Flugzeuge nach China geliefert haben und kratzt damit am Rekord von 2013, als 143 Boeing-Jets in das Land gingen.

Bis 2033 soll sich Chinas zivile Airlineflotte auf 6.930 Flugzeuge verdreifachen. Nach einer Studie des CAPA Centre for Aviation werden bereits am Ende dieses Jahrzehnts 13 chinesische Airlines über Flotten von 100 oder mehr Flugzeugen verfügen. Derzeit sind es nur sechs.