Malaysia Airlines
Älter als 7 Tage

Flug MH370 seit einem halben Jahr vermisst

SYDNEY - Am 8. März 2014 bricht der Kontakt zu Flug MH370 der Malaysia Airlines ab. Eine der aufwendigsten Suchaktionen in der Geschichte der Luftfahrt lieferte bislang keine Spur zu der Boeing 777-200ER 9M-MRO. Koordinatoren der Suche bleiben zuversichtlich, dass die Maschine noch gefunden wird.

Nach sechs Monaten stellen wir die wichtigsten Fakten rund um Flug MH370 zusammen:

Die Insassen

An Bord waren 227 Passagiere, zwei Piloten und zehn Flugbegleiter. Zwei Drittel der Fluggäste waren Chinesen. Chefpilot Zaharie Ahmad Shah (52) leitete die malaysische Crew.

Der Flug

Kurz nach Mitternacht malaysischer Zeit hebt die Boeing 777-200 in Kuala Lumpur zum Nachtflug ab. Ihr Ziel ist Peking, wo sie um 6.30 Uhr (Ortszeit) erwartet wird. Weniger als eine Stunde nach dem Start verschwindet die Maschine vom Radar. "Gute Nacht, Malaysian drei sieben null", sind die letzten Worte aus dem Cockpit. Dann herrscht Funkstille.

Boeing 777 9M-MRO
Vermisste Boeing 777 9M-MRO, © Pieter van Marion, CCBYSA


Das große Fragezeichen

Was danach passiert ist, lässt sich Experten zufolge ohne die Blackbox nicht rekonstruieren. Niemand weiß, was sich an Bord abgespielt hat. Bei den Ermittlungen herrscht Chaos. Wann der letzte Kontakt war, was das Cockpit meldete - die malaysischen Ermittler korrigieren ihre Angaben ständig.

Die erste Suche

Vor Vietnam beginnt entlang der regulären Flugroute eine internationale Suche im Südchinesischen Meer. Dann weitet der Krisenstab die Suche auf die Meerenge von Malakka vor Malaysias Westküste und auf den Indischen Ozean aus - fernab der ursprünglichen Flugroute.

Die erste Wende

Nach einer Woche gibt die malaysische Regierung bekannt, die Kommunikationssysteme an Bord seien "mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich" abgeschaltet worden.

Satelliten hätten noch fast sieben Stunden lang Signale der Maschine aufgefangen, die offenbar Richtung Süden abdrehte, Tausende Kilometer weiterflog und vermutlich in den südlichen Indischen Ozean westlich von Perth an der australischen Westküste stürzte, als der Treibstoff ausging.

Inmarsat
MH370: Berechnung des Flugverlaufs mit Inmarsat-Daten, © Inmarsat


Die Spekulationen

War es Entführung, Sabotage, Terrorismus? Ein Selbstmord der Piloten? Die Ermittlungen der malaysischen Regierung laufen ins Leere. Im Internet kursieren Verschwörungstheorien rund um das mysteriöse Verschwinden der Maschine. Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Boeing sei vom Militär absichtlich oder versehentlich abgeschossen worden und das werde nun verschleiert.

Die internationale Suchmission


Eine neue Suche entlang zweier möglicher Routen läuft an. Das Suchgebiet umfasst insgesamt rund 600.000 Quadratkilometer zwischen Sumatra und dem südlichen Indischen Ozean. Nachdem eine weitere Auswertung der Satellitensignale die südliche Route bestätigt und den Kurs besser definiert, koordiniert Australien die Wracksuche rund 2.000 Kilometer westlich von Perth.

Dutzende Schiffe und Flugzeuge sind im Einsatz, ebenso das unbemannte U-Boot Bluefin-21. Vergeblich. Die Suche wird Ende Mai eingestellt. Nun soll der Meeresboden kartographiert und das Suchgebiet eingeschränkt werden.

Bluefin-21
Bluefin-21 Tauchdrohne an Bord der Ocean Shield, © Australische Regierung


Die zurückgewiesenen Entschädigungen

Einige Angehörige lehnen die von einer Versicherung angebotenen ersten Entschädigungen von 50.000 Dollar (37.000 Euro) ab, solange das Flugzeug nicht gefunden ist. Diese Zahlung könne Ermittler dazu verleiten, bei der Suche nachzulassen, befürchten sie.

Die jüngsten Entwicklungen

Fast sechs Monate nach dem Verschwinden der Maschine werden Ende August neue Erkenntnisse zum möglichen Absturzort öffentlich. Eine Region weiter südlich als bislang gedacht sei nun von besonderem Interesse, teilt die australische Regierung mit. Die Erkenntnisse beruhten auf der Auswertung eines fehlgeschlagenen Versuchs, die Piloten kurz nach dem Verschwinden vom Radar per Satellitentelefon zu erreichen. Von dem Anruf war zuvor nie die Rede.

Die weitere Suche

Nach der Vermessung des Meeresbodens soll die Suche im September weitergehen. Eine niederländische Privatfirma wird mit Unterwassersonden mit Sonar- und Kameratechnik rund 60 000 Quadratkilometer Ozean systematisch absuchen. Vier malaysische Schiffe unterstützen die Aktion, die bis zu zwölf Monate dauern kann.

Ocean Shield
Ocean Shield: Auf der Suche nach MH370, © Commonwealth of Australia


Die Kosten

Wie viel die Suche insgesamt kosten wird, ist noch unklar. Medienberichten zufolge könnte sie Hunderte Millionen Dollar verschlingen. Australien ist zusammen mit China einer der größten Geldgeber. Auch Malaysia will sich an den Kosten beteiligen. Bei der Suche machten bisher neben diesen drei Ländern unter anderem Vietnam, Thailand, Indien, Neuseeland, Südkorea und die USA mit Schiffen und Flugzeugen mit.

Die zweite Katastrophe

Am 17. Juli wird 2014 für Malaysia Airlines endgültig zum Traumajahr. Über der Ostukraine trifft, so lautet die verbreitete Annahme, eine Boden-Luft-Rakete prorussischer Separatisten Flug MH17 aus Amsterdam. Alle 298 Menschen an Bord der 777-200ER 9M-MRD sterben.

© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Government of Australia | 08.09.2014 08:29


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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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