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Lufthansa-Piloten bestreiken Langstrecken ab Frankfurt

Flughafen Frankfurt
Gewitterwolken über dem Frankfurter Flughafen, © Björn Schmitt / world-of-aviation.de

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FRANKFURT  - Fluggäste der Lufthansa müssen sich am Dienstag auf die fünfte Welle des Pilotenstreiks in diesem Jahr einrichten. Die Piloten und Copiloten der Fluggesellschaft haben angekündigt, die Langstreckenflüge vom größten deutschen Flughafen Frankfurt in der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr nicht abheben zu lassen.

Mit dem Streik soll ein neuer Tarifvertrag zur von der Lufthansa gekündigten Übergangsversorgung erreicht werden, wie die VC am Montag in Frankfurt mitteilte.

Zu diesem komplexen Thema hatte die Lufthansa angekündigt, an diesem Montag ihren Mitarbeitern das bisherige, von der VC abgelehnte Angebot konkreter darzustellen.

Dies sei am Morgen noch nicht geschehen, wie ein Sprecher sagte. Voraussichtlich würden die Details dennoch vorgelegt.

Lufthansa: "VC hat jegliches Maß verloren"


Es sei "ungeheuerlich", dass die Vereinigung Cockpit die Konkretisierungen zu den Tarifverhandlungen nicht abgewartet habe, erklärte der Sprecher für Lufthansa. "Die VC hat jegliches Maß verloren. Ihr Ziel ist eindeutig der Fluggast."

VC-Sprecher Jörg Handwerg wies den Vorwurf zurück. "Konkretisierung heißt doch im Klartext Ihr habt es noch nicht richtig verstanden". "Wir haben aber sehr wohl verstanden, was Lufthansa von uns will."

Bei der angekündigten Konkretisierung handele es sich um den Versuch des Managements, die Öffentlichkeit gegen die Piloten aufzubringen und einen Keil in die Belegschaft zu treiben. Das werde aber nicht gelingen. Lösungen würden nicht in der Öffentlichkeit, sondern am Verhandlungstisch gefunden.

Lufthansa will die Einzelheiten ihres Vorschlags nicht nur der VC sondern auch allen Piloten direkt vorstellen. So solle "jeder einzelne" nachvollziehen können, was die Pläne für ihn in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit bedeuten, sagte Lufthansa Vorstandschef Carsten Spohr vergangene Woche in "HR Info".

Es ist bereits die fünfte Welle in der härtesten Tarifauseinandersetzung der Lufthansa-Geschichte. Am vergangenen Mittwoch erst hatte die VC das nach Frankfurt das zweitgrößte Drehkreuz der Lufthansa in München bestreikt und 140 Europa-Flüge ausfallen lassen.

Streiks betrafen eine halbe Million Passagiere


Seit April hat die VC in vier Streikwellen bei Lufthansa und ihrer Tochter Germanwings rund 4.300 Flüge ausfallen lassen und die Reisepläne von über 480.000 Menschen durcheinandergebracht.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte hingegen gesagt, aus seiner Sicht griffen die Streiks nicht so wie geplant. Beim letzten Streiktag in München habe Lufthansa zumindest alle Langstreckenflüge in die Luft gebracht. Dies sei durch den Einsatz von Piloten aus dem Management und streikunwilligen Crews möglich gewesen.

Laut dem Lufthansa-Vorschlag müssten die ab 2014 eingestellten Piloten die Mittel für einen frühzeitigen Übergang in die Rente selbst ansparen.

Das Unternehmen will das frühstmögliche individuelle und das durchschnittliche Eintrittsalter für die Piloten auf mindestens 60 beziehungsweise 61 Jahre hochsetzen. Das entspreche dem Standard bei den übrigen europäischen Fluggesellschaften.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt | 15.09.2014 09:40

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Beitrag vom 16.09.2014 - 12:20 Uhr
@Vorabendeinchecker:

Das war nicht gut formuliert von mir, gemeint habe ich, dass man Verhandlungsspielräume in seine Forderungen "einpreist" (bspw. bei Gehaltssteigerungen zum Inflationsausgleich, um die es ja aber letztlich gar nicht mehr geht). Mit der ÜV hat das nun weniger zu tun, dort geht (ging) es ja erstmal um alles oder nichts für künftige Einstellungen.
Beitrag vom 15.09.2014 - 17:14 Uhr
Zitat :"Daher wohl auch diese krassen Forderungen, von denen man ständig liest und von denen eigentlich klar ist, dass sie während ernst gemeinter Verhandlungen erst abgeschwächt werden würden."

Was sind denn die krassen Forderungen der Piloten bezüglich der Übergangsversorgung?


Dieser Beitrag wurde am 16.09.2014 08:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.09.2014 - 12:49 Uhr
Naja die Frage dürfte ja eher sein, woher der Kompromiss kommen soll, wenn die eine Seite immer wieder das ein und dasselbe Angebot "konkretisiert" und die andere Seite dieses Angebot immer wieder als unannehmbar ablehnt.
Im Prinzip liegen offenbar immer noch die jeweiligen Forderungen vom Anfang auf dem Tisch, erweitert um die ganzen zusätzlichen Themen, die der Chefwechsel bei LH mit sich gebracht hat. Daher wohl auch diese krassen Forderungen, von denen man ständig liest und von denen eigentlich klar ist, dass sie während ernst gemeinter Verhandlungen erst abgeschwächt werden würden.


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