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Air France geht erfolglos auf streikende Piloten zu

Air France Airbus A320
Air France Airbus A320, © Air France

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PARIS - Strikt abgelehnt haben die streikenden Piloten der Air France ein "letztes Angebot" der Airline zur Beilegung der Krise. Die mit Abstand größte Piloten-Gewerkschaft sprach am Montag in Paris von einer "letzten Provokation" des Konzernchefs Alexandre de Juniac.

Der Manager habe nicht mehr Garantien angeboten als zuvor und kein Problem gelöst. Damit geht der Ausstand weiter - am Montag blieben 90 Prozent aller Air France-Flüge am Boden.

Zu Beginn der zweiten Streikwoche ihrer Piloten hatte Air France die verhärteten Fronten aufbrechen wollen. Der umstrittene Ausbau der Billigtochter Transavia in Europa solle bis zum Dezember ausgesetzt werden, so das Angebot. An dem Konzept der Erweiterung halte Air France aber fest.

Die Piloten hatten ihren zunächst einwöchigen Streik bis zum kommenden Freitag verlängert. Der starke befolgte Arbeitsausstand bringt Air France Betriebsverluste von bis zu 20 Millionen Euro täglich, wie der Konzern mitteilte. Auch am Montag konnte die Airline nur 41 Prozent der Flüge sicherstellen, am Dienstag sollen es 48 Prozent sein. "Der Streik ist ein Desaster für die Kunden, für die Beschäftigten und für die Finanzen der Gesellschaft", so Air France.

Bis zum Jahresende würden keine Transavia-Filialen in Europa geschaffen, um einen eingehenden Dialog zu führen, hatte Juniac gesagt. Dabei werde es auch um die notwendigen Garantien gehen.

Dieser Versuch, die Lage zu entschärfen, dürfe aber nicht den angestrebten Ausbau der Billigtochter beeinträchtigen, hatte der Konzernchef deutlich gemacht. "Wenn wir im europäischen Rennen bleiben wollen, haben wir zur raschen Transavia-Entwicklung keine Alternative", erklärte Juniac. Unverändert bleibe auch das Ziel von mehr als 100 Transavia-Maschinen bis zum Jahr 2017.

Der Streik richtet sich gegen Sparpläne des Air France-KLM-Konzerns, der Kurz- und Mittelstrecken an Transavia übertragen und seine jährlichen Kosten so um mehr als eine Milliarde Euro senken will. Die Piloten fordern einen einheitlichen Vertrag für ihre Berufsgruppe.
© dpa-AFX | Abb.: Air France-KLM | 22.09.2014 12:10

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Beitrag vom 23.09.2014 - 00:05 Uhr
@ 6062

"concession bargaining" heißt das Zauberwort. Manchmal wäre es eben doch sinnvoll auf Geld zu verzichten um den Job zu behalten - gerade für Piloten warten nämlich nicht an jeder Ecke neue Jobs - und das wissen auch die Manager. Klar passiert dies ungern, aber das Risiko ist zu groß den Job sonst ganz zu verlieren. Und gerade bei AF ist noch Spiel nach unten ohne schlecht leben zu müssen soweit ich weiß...

Dieser Beitrag wurde am 23.09.2014 00:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.09.2014 - 22:04 Uhr
Keiner verlangt von den AF-Piloten weniger zu verdienen. Da AF momentan ca 300 Kopiloten zu viel hat , die sich ärgern , weil sie weniger fliegen , weniger verdienen und kaum Chancen auf Beförderung haben, wird ihnen die Möglichkeit geboten, zu Transavia zu wechseln und zwar als Kapitäne aber zu Transavia-Konditionen. Und wenn sie zurückwechseln , behalten sie sogar ihren Grad. Sie wollen aber bei Transavia zu AF-Konditionen arbeiten , und verlangen nun einen Gruppenvertrag. Das wird von AF abgelehnt, weil Transavia eine Low-Cost ist.

Sie stellen sich außerdem gegen die Eröffnung neuer Basen in Europa und verlangen, dass die Piloten einen französischen Vertrag haben, was gegen die EU-Vorschiften stoßen würde. Daher wird die Forderung von der AF zurückgewiesen.

Die Piloten kriegen einfach den Hals nicht voll. Sie haben einen kompletten Realitätsverlust.
Beitrag vom 22.09.2014 - 21:04 Uhr
Mal eine offene Frage in die Runde,
ganz losgelöst von der Pilotengehälter Thematik.


Wer von euch ist FREIWILLIG bereit einen signifikanten Teil seines
Gehalts zu opfern ?

Ich wäre es nicht und ich wette, keiner der Hetzer dieser Community würde
anders handeln.

Dieser Beitrag wurde am 22.09.2014 21:55 Uhr bearbeitet.


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