Transportflugzeug A400M
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Enders weist Vorwürfe gegen Rüstungsindustrie zurück

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus S.A.S.

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BERLIN - Airbus-Chef Thomas Enders hat die Rüstungsbranche gegen Kritik verteidigt. "Den Schwarzen Peter allein nun bei uns abzuladen, wird der Sache nicht gerecht", sagte er dem Magazin "Cicero" (Novemberausgabe).

"Was wir heute sehen, ist das Ergebnis eines jahrelangen, unehrlichen Umgangs miteinander."

Die Rüstungsindustrie steht unter Druck. Experten haben in einem Gutachten im Auftrag von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) massive Verzögerungen und Verteuerungen bei den neun größten Rüstungsprojekten der Bundeswehr festgestellt. Zu den untersuchten Vorhaben gehört auch das Transportflugzeug A400M von Airbus.

Enders sagte, sein Unternehmen habe beim A400M gut vier Milliarden Euro draufzahlen müssen. An den 175 Flugzeugen für europäische Kunden werde Airbus keinen Cent verdienen. Die Bundeswehr werde ihre A400M aller Voraussicht nach Ende November bekommen.

Zugleich kündigte Enders Konsequenzen aus dem Fall an. "Wir werden uns nicht noch einmal in die Tasche lügen und von Regierungen zu Programmvereinbarungen drängen lassen, wenn die zugrunde liegenden Termine und Budgets von vorneherein unrealistisch sind", sagte er. "So einen Vertrag wie bei A400M unterschreiben wir nie wieder, so viel steht fest."
© dpa-AFX | 14.10.2014 06:35

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Beitrag vom 15.10.2014 - 22:24 Uhr
Manager wie Enders sind die ersten, die schreien, daß alles nicht ihre Schuld ist.
Tatsache ist, daß unter seiner Führung Verträge ausgehandelt wurden und nun die Produkte seines Unternehmens erhebliche Mängel aufweisen.
Das gilt auch für die zivile Sparte: einen A380, der hier im Forum als Rohrkrepierer bezeichnet wird (was so überhaupt nicht den tatsachen entspricht), welcher seit Serienproduktionsbeginn schon ein Türen-problem hat und damit jahrelang durch die Gegend fliegt, wäre nach sofortiger Nachbesserung und Behebung des Problems wohl einfacher zu verkaufen. Es kommen auch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen, Franzosen und Spaniern immer wieder deutlich zum tragen, dem auch nicht Rechnung getragen wird. Es heisst ja "Leben wie Gott in Frankreich", was die Franzosen gerne wörtlich nehmen, wobei der Teil mit der Arbeit gerne mal gründlich ausgeklammert wird. Selbes gilt für Spanien. Hier fangen die Probleme wirklich an. Wenn nur die Deutschen arbeiten können und wollen, dann kann man zurecht davon ausgehen, daß Ergebnisse hierzulande besser aussehen als anderswo. Als manager sollte man sowas erkennen können und dementsprechend wirken. Aber ein sogenannter "Topmanager" geht ja lieber zur Bundesregierung und fordert 600Mio Euro Kredit während er dann im selben Jahr 2013 5000 Mitarbeiter in Deutschland aus der Sparte Defense entläßt. Und jetzt stehen neben NH 90, Tiger, Eurofighter auch der A400M in einem sehr schlechten öffentlichen Rampenlicht wegen Missmanagement!
Beitrag vom 14.10.2014 - 21:24 Uhr
@atc,

die AN-70 war damals noch kein fertiges Produkt. Sie war auch nicht auf westeuropäische Standards ausgerichtet.
Diese kleinen Modifikationen sollte man nicht unterschätzen (vgl. aktuell Boeing mit der Militarisierung der 767 zum Tanker!).
An sich könnte man die Beschaffung ganz oder teilweise stoppen, weil keiner sagen kann oder will, wofür wir diese Mschinen überhaupt benötigen....
Z. B. Hilfsmittel nach Afrika (Stichwort EBOLA): Da benötigt man doch kein Militärflugzeug!
Beitrag vom 14.10.2014 - 10:43 Uhr
Airbus hat beim A400M gut 4 Mrd. Euro drauf gezahlt.

 http://www.focus.de/finanzen/news/militaertransporter-a400m-airbus-chef-so-etwas-unterschreiben-wir-nie-wieder_id_4200723.html

Wenn man dann noch die Entwicklungskosten vom A380 von ca. 12 Mrd. dazu rechnet (die vermutlich nie wieder erwirtschaftet werden können)sind das zusammen 16 Mrd. Euro die man allein durch nichts tun gespart hätte. Von Verlusten bei der eigentlichen Produktion, Zwischenfinanzierungskosten, Kompensationszahlungen, Nachbesserungen usw. mal ganz abgesehen.

Das sind gigantische Zahlen die Airbus (jetzt wohl weitgehend)in den letzten 10 Jahren verkraftet hat. Wenn die Brot- und Butterflieger A320/A330 nicht sehr gute Spannen erwirtschaftet hätten gäbe es Airbus wohl nicht mehr.

Nachdem A350 auch weitgehend in der Spur ist (vom Sereinhochlauf und Variante A350-1000 mal abgesehen)und die Projetkte A320neo und A330neo nicht so risikoreich sind wie Neuentwicklungen könnte Airbus eine sehr gute Zukunft haben. Auch wenn A380 wohl ein Rohrkrepierer bleibt was auch mit 380Neo letzlich wohl nicht grundlegend anders wird.


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