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Germanwings-Piloten streiken Donnerstag in ganz Deutschland

germanwings Airbus A319
germanwings Airbus A319, © Ingo Lang

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FRANKFURT - Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings wollen am Donnerstag ab 12.00 Uhr bis Mitternacht deutschlandweit streiken. Das kündigte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Mittwoch in Frankfurt an. Es ist die mittlerweile siebte Streikwelle der Lufthansa-Piloten.

Bedauerlicherweise habe Lufthansa alle Kompromissvorschläge der VC nicht aufgegriffen und mauere weiter, erklärte die Gewerkschaft: "Deswegen müssen sich die Kunden in der nächsten Zeit auf weitere Streiks einstellen."

Cockpit hat seit April in sechs Streikwellen mehr als 4.300 Flüge mit rund 500.000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen. Germanwings wurde von Cockpit bereits am 29. August bestreikt - die Airline musste an jenem Tag 116 von 164 geplanten Flügen absagen.

Die Arbeitsniederlegung im Deutschland- und Europaverkehr traf Lufthansa härter als zwischenzeitliche Pilotenstreiks auf den Langstrecken und im Frachtbereich. Hier konnte Lufthansa mit Piloten aus dem Management meist einen Großteil der vorgesehen Flüge in die Luft bringen.

Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5.400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings.

Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden.

Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.
Neueingestellte Nachwuchspiloten sollen ihre Übergangsvorsorgung aus eigener Tasche ansparen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 15.10.2014 12:15

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Beitrag vom 15.10.2014 - 23:55 Uhr
Negative, goaround!
Beitrag vom 15.10.2014 - 22:32 Uhr
@Ennacim
Streiken wir morgen doch einfach mal alle...
Besitzstandwahrung? Mensch, unsere Welt dreht sich und Marktbedingungen verändern sich.
Im Idealfall nimmt ein Unternehmen alle mit - eine Frage der Unternehmenskultur. Das verlangt aber Kompromisse auf allen Seiten. Ist das so schwer?
Beitrag vom 15.10.2014 - 20:36 Uhr
Ich bin froh, dass es in Deutschland überhaupt noch Berufsgruppen gibt die in der Lage sind, zumindest zum Teil, ihren Besitzstand zu wahren. Das ist mir lieber als eine Arbeitswelt in der immer mehr Sozialleistungen gekürzt werden, da die Manager den Hals nicht voll bekommen. Die Propaganda, dass Sozialleistungen abgebaut werden und Einsparungen vorgenommen werden müssen, ist in den meisten Köpfen ja schon als Gesetz angekommen.
Leider gibt es in den meisten Betrieben nicht genügend gut organisierte Arbeitnehmer. Sicherlich würden sich viele wünschen, dass es in ihren Unternehmen ähnliche Regelungen wie Übergangsversorgung oder jährliche Gehaltssteigerungen gibt. Das wäre dann ein sozialeres Deutschland. Insofern sollte es Berufsgruppen mit solchen Regelungen auch gestattet sein zu versuchen sich eben diese zu erhalten. Ich lebe lieber in Deutschland, wo Streiks erlaubt und möglich sind als in den Golfstaaten, wo die Oberen machen können was sie wollen und so etwas wie ein Sozialstaat wohl leider nie entstehen wird. Lasst doch die Leute streiken, egal ob Piloten, Ärzte, Metaller, Lokführer, Kita-Angestellte, Müllmänner, etc. Klar leidet immer ein "Kunde", aber jede Gruppe wird schon einen Grund haben zu streiken. In keinem Tarifausschuss werden irgendwelche "Betonköpfe" sitzen, die weltfremd agieren, sondern Leute die sich mit der Materie auskennen und wissen was sie da tun. Ich halte mich daher mit der Bewertung eher zurück ob ein Arbeitskampf angemessen oder nicht ist, da man nirgends genug Einblick hat um sämtliche Hintergründe zu verstehen.
Im Fall der LH-Piloten ist es nun so, dass dort eine Berufsgruppe mit einem hohen Einkommen und guten Sozialleistungen des Unternehmens eben für diese eintritt. Ich denke, der Aufschrei der Bevölkerung wäre nicht so groß, wenn Kitas deutschlandweit bestreikt würden, wenn die dortigen Arbeitnehmer vergleichbare Leistungen erhalten möchte. Ich würde dies sehr unterstützen, nur leider sind in den meisten Fällen Berufsgruppen mit niedrigerem Durchschnittslohn vergleichsweise schlechter organisiert. Innerhalb des LH Konzerns ist ja das gleiche zu beobachten. Die Bodenmitarbeiter hätten sicherlich auch gerne eine Regelung mit der sie vorzeitig in Rente gehen könnten. Dies wäre ja auch sehr zu begrüßen. Nur leider sind sie nicht so gut organisiert wie die Piloten. Wenn es den Piloten in diesem Arbeitskampf nicht gelingt Sozialleistungen zu erhalten, werden es Kabine und Bodenpersonal sicher auch nicht schaffen.
Ich sehe mittlerweile Streiks generell als etwas positives an. Dort verschafft sich eine Berufsgruppe Gehör. Das ist ein sozialer, solidarischer Vorgang gegenüber der Macht der Arbeitgeber. Wenn man es so sieht und sich selbst nicht ganz so wichtig nimmt, kann man auch stressfrei mal mit dem Auto fahren oder kommt eben einen Tag später an den Urlaubsort. Der Schaden für einen persönlich ist doch total gering. Aber die Arbeitnehmer können auf lange Sicht extrem vom Erfolg eines Streiks profitieren.


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