EU akzeptiert Beihilfen
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Hahn-Chef: Wir sind noch nicht vom Eis

HAHN - Auch nach der positiven EU-Beihilfeentscheidung steht der Flughafen Hahn nach Meinung von Geschäftsführer Markus Bunk vor großen Herausforderungen.

"Wir sind noch nicht vom Eis", sagte er in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. In zehn Jahren müsse eine schwarze Null unter dem Strich stehen.

"Es wird weiter schwierig bleiben." Hintergrund ist, dass die EU nur noch zehn Jahre lang Betriebsbeihilfen für regionale Flughäfen dulden will.

Ungeachtet dessen sei mit den jüngsten EU-Entscheidungen zu den zwei Beihilfeverfahren zum Hahn aber "eine große Bedrohung" genommen worden. "Das Damoklesschwert, das mit dünnem Faden über uns hing, hat man abgehängt", sagte Bunk.

Flughafen Frankfurt-Hahn
Vorfeld des Flughafens Frankfurt-Hahn, © Flughafen Frankfurt-Hahn

Brüssel hatte Subventionen des Landes Rheinland-Pfalz für den Hahn bebilligt. Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz, den Rest hält Hessen. Seit Jahren schreibt er rote Zahlen, die Fracht- und Passagierzahlen sinken. 2014 rechnet Bunk mit einem Defizit von deutlich unter 20 Millionen Euro.

Mit der positiven Beihilfe-Entscheidung ist grundsätzlich der Weg frei für den von Mainz angestrebten Verkauf des Airports. Allerdings muss dabei auch Hessen mitmachen. Mitte Oktober hatte das dortige Finanzministerium auf dpa-Anfrage mitgeteilt, dass bald Gespräche zwischen den Anteilseignern über das weitere Vorgehen anstehen.

Der Flughafen setzt auch künftig auf Billigflieger, wie Bunk sagte. Wichtigster Kunde ist mit großem Abstand Ryanair. Die Abhängigkeit von der irischen Airline würde Bunk gerne verringern. Dass Ryanair nach Frankfurt abwandern könnte, glaubt er nicht. "Es ist nicht zu erwarten, dass demnächst ein ernstzunehmender Low-Fare-Anbieter nach Frankfurt kommt."

Dafür spreche, dass Lufthansa der Hauptkunde für Fraport ist und auch Anteile an Fraport hält. Mittelfristig mache er sich keine Sorgen. "Wir sind Low Cost für Rhein-Main", sagte Bunk.

Für das laufende Jahr rechnet Bunk mit einem Verlust von 18 Millionen Euro. Der Fehlbetrag könnte damit vier Millionen niedriger ausfallen als der Flughafen zunächst für 2014 kalkuliert hatte.
© aero.de, dpa-AFX | 28.10.2014 08:38


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