Austrian - Benchmark im LH-Konzern

WIEN - Nach Abschluss des neuen Kollektivertrags der AUA-Crews und eines radikalen Sparprogramms gilt die AUA als kostengünstigste Airline der Lufthansa-Gruppe.

Vor Journalisten verwies AUA-Chef Jaan Albrecht am Donnerstag darauf, dass Lufthansa, Swiss und Brussel Airlines aus Kostengründen inzwischen vermehrt AUA - Flugzeuge einsetzen, vor allem im Regionalsegment, aber auch als Zubringer nach Frankfurt und Zürich. 

Inzwischen wurden auch Einzelheiten zu dem ab 1.Dezember 2014 gültigen Tarifvertrag des fliegenden Personals bekannt. Wie die Zeitung "Der Standard" berichtet, setzt der neue KV auf den ehemaligen Tyrolean-Konditionen auf. Im Vergleich zum AUA-Altvertrag soll das Höchstgehalt der Piloten nun statt nach 17 erst nach 34 Jahren erreicht werden, bei maximal 10.217 EUR gegenüber 13.300 EUR bei der alten Regelung. Erstmalig gäbe es für die Piloten aber auch eine Gewinnbeteiligung.

Neu sind auch die Arbeitszeiten. Galt früher ein Jahreslimit von 800 Flug- plus 150 Trainingsstunden, so müssen die Piloten künftig bis zu 900 Stunden fliegen. Inklusive Training und Schulung kann die jährliche Arbeitszeit nunmehr 980 Stunden erreichen.

Das zuvor leistungsorientierte Pensionssystem wird auf ein Beitragssystem umgestellt, in das die Piloten selber einzahlen. Dazu wird die AUA einen Beitrag von bis zu 5 Prozent des Bruttojahresgehalts leisten, bei den Flugbegleitern 4 Prozent, jedoch erst nach 10 Dienstjahren.

Insgesamt läge der neue Tarifvertrag aber immer noch um gut 20 Prozent über dem kürzlich finalisierten KV bei Mitbewerber Niki. 

Strategisch will die Lufthansatochter künftig vor allem auf der Langstrecke wachsen, und weniger auf der Kurz und Mittelstrecke. So seien mittelfristig zwei weitere Boeing 777-200 geplant, sowie ein Ersatz der alternden Fokkerflotte durch modernes Gerät von Bombardier oder Embraer. Eine Entscheidung dazu soll Anfang 2015 fallen.