Lufthansa Airbus A340
Älter als 7 Tage  

Bund übernimmt Ebola-Spezialflugzeug

BERLIN - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat am Donnerstag in Berlin die "Robert Koch" übernommen. Die umgerüstete A340-300 der Deutschen Lufthansa dient künftig als fliegende Isolierstation für den Transport Ebola-Infizierter.

Bundesaußenminister Steinmeier und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hätten die A340 für die Bundesregierung als das weltweit erste Evakuierungsflugzeug für den Transport und die Behandlung von Ebola-Patienten entgegen genommen, teilte Lufthansa mit. Der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr habe den Vierstrahler übergeben.

Robert Koch
Airbus A340-300 Spezialflugzeug "Robert Koch" - das von Lufthansa geleaste Flugzeug ist weiterhin zivil registriert, © Auswärtiges Amt

Das frühere Passagierflugzeug "Villingen-Schwenningen" der Deutschen Lufthansa wurde auf Initiative des Auswärtigen Amtes bei Lufthansa Technik für die besondere humanitäre Mission um- und ausgebaut.

Unter dem neuen Namen "Robert Koch" steht nun eine weltweit einmalige Evakuierungsmöglichkeit für hochinfektiöse Patienten zur Verfügung. Im Gegensatz zu bislang vereinzelt vorhandenen kleineren Flugzeugen bietet sie die Möglichkeit zur umfassenden intensivmedizinischen Versorgung im Reiseflug.

Der, wie bereits von der FLUG REVUE gemeldet, am 17. November in Hamburg begonnene Umbau fand in enger Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) statt. Im Mittelteil und Heck des Langstreckenflugzeugs wichen Fluggastsitze, Küchen- und Waschräume sowie Gepäckfächer einer so genannten Patient Transport Isolation Unit, die ein luftdichtes Zelt mit Unterdruck umschließt.

Darin haben Mediziner die Möglichkeit, Patienten während des Fluges intensiv unter Vollschutz zu betreuen und zu behandeln. Zwei vorgelagerte und ebenfalls luft- und gasdichte Zelte dienen als Schleusen für das sichere Betreten und Verlassen des Behandlungszeltes. Im vorderen Kabinenabschnitt verbleiben Sitze für bis zu 19 Fluggäste wie Ärzte, Begleiter des RKI, Isolationszelt-Techniker und einen Lufthansa-Ingenieur.

Für den zunächst auf sechs Monate angelegten humanitären Einsatz der "Robert Koch" haben sich auf freiwilliger Basis binnen kürzester Zeit insgesamt mehr als 700 Piloten und Flugbegleiter als Cockpit- und Kabinenbesatzung gemeldet.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Auswärtiges Amt | 27.11.2014 16:50

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 28.11.2014 - 13:02 Uhr
Eine tolle organisatorische Leistung, sowohl von der "Passage Airline" wie von der LH-Technik AG, die diese anspruchsvolle Aufgabe in so kurzer Zeit bewältigt hat.
Somit steht Deutschland - nicht nur bei Ebola sondern bei allen hoch anspruchsvollen Krankentransporten - weltweit an erster Stelle.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden