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Verbraucherschützer fordern Senkung des Kerosinzuschlags

Flugzeugbetankung
Flugzeugbetankung durch AirBP, © BP

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BERLIN - Verbraucherschützer fordern mit Blick auf die stark gesunkenen Ölpreise von den Fluggesellschaften eine Senkung des Kerosinzuschlags.

"Preisentwicklungen dürfen keine Einbahnstraße sein", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Jahrelang seien die Flugpreise mit dem Argument steigender Energiekosten nach oben getrieben worden. "Jetzt müssen auch sinkende Ölpreise bei den Verbrauchern ankommen."

Die Talfahrt des Ölpreises entlastet die Fluggesellschaften erheblich. Der Branchenverband IATA rechnet für 2015 weltweit mit zehn Milliarden Euro geringeren Kerosinkosten. In Zeiten hoher Preise hatten die Airlines zum Ausgleich ihrer Mehrkosten Kerosinzuschläge eingeführt, die auf die Ticketpreise aufgeschlagen werden.
© dpa-AFX | 23.12.2014 07:11

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Beitrag vom 27.12.2014 - 00:47 Uhr
Lamentieren über angeblich zu hohe Treibstoffzuschläge ist eine nette und billige Masche. Wäre ich "Verbraucherschützer", ich würde es genauso machen anstatt mich mit andere Branchen auseinander zu setzen.

Denn Tatsache ist: völlig unabhängig vom Ölpreis und von der Frage "to hedge or not to hedge" wird fliegen von Jahr zu Jahr immer billiger. Insofern ist da überhaupt keinen Handlungsbedarf, das regelt der Markt ganz alleine.

Der YQ ist zwar einfach Teil des Flugpreises, genauso wie die vielen anderen Gebühren die darin enthalten sind. Er hat aber seine Berechtigung: nur YQ darf ich kurzfristig erhöhen. Damit ich auch völlig unplanbare Fuelpreiserhöhungen ausgleichen kann. Und den muss ich auch nicht sofort wieder senken, das Umwegfliegen (zB um Teile der Ukaine oder IS-Gebiete herum) kann ich ja auch nicht in Rechnung stellen. Die Fliegerei ist halt eine Branche mit extrem viele Unwegbarkeiten und sehr kleine Margen. Muss man auch mal sagen.
Beschweren wir uns doch mal über die völlig überdrehte Preise bei Stardingens oder wie heisst noch mal der Kaffeeschuppen...

Dieser Beitrag wurde am 27.12.2014 11:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.12.2014 - 00:08 Uhr
@Runway

Danke dir, dass du dir die Mühen gemacht hast um diese Fakten zu recherchieren. *thumbsup*

Hedging ist selbstredend eine Wette auf die Zukunft. Angeblich hat LH hier in den letzten Jahren meist ganz gut gearbeitet.
Ob der aktuelle Preisverfall von Rohöl und folglich auch seiner Derivate derart zu prognostizieren war, wage ich zu bezweifeln. Da dürften einige auf dem falschen Fuß erwischt worden sein.
Auch die für Verhältnisse extrem offene wie aggressive Aussage des Opec-Sprechers aus Saudi-Arabien letztens war ein Novum.

Ich stimme diversen Analysten zu, dass der Ölmarkt auf absehbare Zeit mittelfristig etwas volatiler Verlaufen wird.
Dies macht es den Airlines nicht unbedingt einfacher zu agieren und zu planen.
UU kann es dann sogar ein Vorteil sein, etwas zu teuer per Termingeschäft eingekauft zu haben als permanent zu hecheln - mit unter hinter.


Für uns PAXe bleibt es allerdings ein Ärgernis:

Die Auslagerung gewisser Tarifbestandteile um vorweg einen vermeintlich attraktiven Preis benennen zu können.
Der wirklich ersichtliche Ticketpreis lässt sich dann oft erst sehr spät im Buchungsprozess ablesen und erschwert so natürlich die Vergleichbarkeit - was natürlich genau das Ziel der Aktion ist.

Auch wenn ich selten mit der EU und Verbraucherschützern konform gehe, so tue ich es in diesem Fall.
Eine Aufspaltung der Kosten eines Tickets in verschiedene Bestandteile ist irreführend. Vor allem beim Sprit-Anteil:
Warum kostet in einer Eco-Buchungsklasse S der Anteilige Sprit weniger als in einer Eco-Buchungsklasse W?
Angemerkt sei hier, dass es sich in beiden Fällen um relativ restriktive, günstige Buchungsklassen handelt.

Faktisch ist die YQ einfach nur ein weiterer Bestandteil der Ticketsteuerung geworden und hat keinen Zusammenhang mehr mit den Kosten für Kerosin. Und damit ist es nur mehr ein Feigenblatt, welches zur Verwirrung der Kunden und zur Verzerrung des Wettbewerbs beiträgt.

Und dazu sei noch erwähnt, dass die YQ seit ihrer separaten Ausweisung unabhängig der langfristigen Kerosinpreise immer nur gestiegen ist. Mit dem Wort "langfristig" möchte ich Hedging-Aktivitäten einfließen lassen.
Bedauerlicherweise dürfen wir Kunden aber davon ausgehen, dass in Zukunft das jetzt billig eingekaufte Kerosin nicht in geminderten YQ-Beträgen münden wird.
Beitrag vom 25.12.2014 - 18:09 Uhr
Irgendwer muss die Kohle ja bekommen, wenn der Spritpreis fällt? Aktionäre, Spekulanten, VC?

Warum nicht die Passagiere?


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