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Boeing: Ölpreisverfall bedroht Flugzeugnachfrage nicht

SEATTLE - Laut Randy Tinseth, Marketingvorstand bei Boeing Commercial Airplanes, ändert der in den letzten Monaten stark gesunkene Ölpreis die Nachfrage nach neuen Flugzeugen nicht. Boeing habe in der Vergangenheit schon bei noch niedrigerem Ölpreis erfolgreich neue Flugzeuge abgesetzt.

Die Nachfrage am Flugzeugmarkt werde stets von den Faktoren Effizienz und Leistung angetrieben, sagte der Marketingvorstand. Die Investition in ein neues Flugzeug müsse für den Kunden über mehr als 20 Jahre Bestand haben. Der jeweils aktuelle Ölpreistrend sei dem gegenüber zu vernachlässigen.

So habe Boeing die 787 einst konzipiert und als Programm gestartet, als der Ölpreis bei nur 40 Dollar pro Fass gelegen habe. Und in den Jahren 2005 bis 2007 habe der Hersteller bei einem niedrigen Ölpreis von 60 Dollar über 3000 neue Verkehrsflugzeuge verkauft.

Randy Tinseth
Randy Tinseth, © aero.de, Take-off TV

Aktuelle Kundenkontakte bei Boeing deuteten darauf hin, dass die Airlines ihre Flottenbeschaffungspläne nicht wegen des Ölpreiseinbruchs ändern wollten. Die jüngsten IATA-Zahlen zeigten vielmehr, dass die Airlines wieder profitabler würden, was eine ideale Voraussetzung für weiteres Flottenwachstum sei.

Außerdem blieben die relativen Verbrauchssenkungen neuer Flugzeuggenerationen in Höhe von 15 bis 20 Prozent auch bei einem niedrigeren Ölpreisniveau von Vorteil.

Derzeit liegt der Ölpreis bei etwa 58 Dollar pro Fass und damit weit unter den Werten der Vorjahre. Je billiger Öl und Kerosin sind, desto weniger lohnt sich die kostspielige Anschaffung neuer, verbrauchsärmerer Flugzeuge für die Airlines. Die Verbrauchsnachteile älterer Flugzeuge fallen dagegen weniger stark ins Gewicht, was ihren Weiterbetrieb lohnender macht.

Boeing und Airbus haben dennoch in diesem Jahr bisher jeweils über 1.300 neue Verkehrsflugzeuge verkauft und damit wieder ein sehr gutes Jahresergebnis erreicht.

Erste Kunden überprüfen jedoch zumindest ihre kurzfristige Flottenplanung. So wird Air France-KLM die Auslieferung von zehn Boeing 777 verlegen. Ein Grund dafür seien die geringeren Treibstoffpreise am Markt, sagte Finanzvorstand Pierre Riolacci.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Boeing | 23.12.2014 08:15


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