Wartungspanne
Älter als 7 Tage

Southwest Airlines zieht 128 Boeing 737 aus dem Verkehr

DALLAS - Southwest Airlines hat am Dienstag nahezu jedes fünfte Flugzeug ihrer Flotte kurzzeitig aus dem Verkehr gezogen. Wegen versäumter Wartung blieben 128 737-700 am Boden, 80 Flüge fielen aus. Für den heutigen Mittwoch erwartet Southwest trotzdem nur geringe Auswirkungen auf ihren Flugbetrieb.

Laut Southwest sei an den Flugzeugen eine Überprüfung der Reservehydraulik unterblieben. Hierüber habe man die US Luftfahrtaufsicht FAA am Dienstag Nachmittag informiert und die Flugzeuge nicht mehr starten lassen. Zeitgleich sei der FAA ein Plan zur Nachholung der Checks vorgelegt worden.

Southwest Airlines Boeing 737
Southwest Airlines Boeing 737 mit neuer Lackierung und modernen Split Scimitar Winglets, © Southwest Airlines

"Wir arbeiten an einer schnellen Behebung des Problems", sagte Southwest-Sprecherin Brandy King. "Die FAA hat einen Vorschlag genehmigt, der Southwest den Weiterbetrieb der Flugzeuge für maximal fünf Tage erlaubt." In dieser Zeit werde die ausgelassene Wartung nachgeholt.

Die FAA hat die Vereinbarung in der Nacht auf Mittwoch bestätigt. Laut FAA hatte Southwest einen turnusmäßigen Check des Reservesytems zur Rudersteuerung versäumt.

Millionenstrafen nach Wartungspannen

Southwest Airlines arbeitet mit 665 Boeing 737, darunter 447 737-700. In den Jahren 2006 und 2007 führte Southwest mit 46 737 etwa 60.000 Flüge durch, ohne die Flugzeuge auf mögliche Risse im Rumpf zu kontrollieren und zahle dafür später eine Geldstrafe in Höhe von 7,2 Millionen US Dollar.

Am 01. April 2011 musste eine 737-300 der Airline notlanden, nachdem sich im Reiseflug der Rumpf über den Köpfen der Passagiere geöffnet hatte.

Am 28. Juli 2014 verhängte die FAA eine weitere Strafe in Höhe von 12 Millionen US Dollar gegen den Billigflieger. Der von Southwest mit der Instandsetzung von 44 737 beauftrage Dienstleister Aviation Technical Services sei Reparaturvorschriften nicht gefolgt. Southwest und FAA streiten über die Rechtmäßigkeit des Bußgelds derzeit vor Gericht.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Southwest Airlines | 25.02.2015 09:09

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Beitrag vom 26.02.2015 - 08:41 Uhr
Das Grounding ist vom Tisch

 http://www.aerotelegraph.com/nordamerika-southwest-airlines-grounding-boeing-737-wartung-verpasst
Beitrag vom 25.02.2015 - 19:18 Uhr
Naja, alles schon peinlich für eine SWA. Immerhin eine Selbstanzeige. Aber es ist nun mal nicht alles perfekt. In der heutigen finanziellen angespannten Zeit, würde ich für unsere landeseigenen Airlines auch nicht gerade die Hände ins Feuer legen. Thema "Human Factors".

Beitrag vom 25.02.2015 - 17:53 Uhr
Das habe ich nicht in Zweifel gezogen. Nur werden die USA immer als Beispiel herangezogen, dass sich Politik dort nicht in die Wirtschaft einmischt. Und gerade das ist dort ja auch eine extrem wichtige Staatsdoktrin. Vor diesem Hintergrund ist das nicht verwunderlich. Schlussendlich ist es bei der Religion aber ähnlich. Die USA sind nach den Buchstaben des Gesetzes ein streng laizistischer Staat und die Politik soll sich religiös neutral verhalten. De facto spielt Religion in der Politik eine sehr wichtige Rolle - weil viele Entscheidungsträger tief religiös sind.


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