Subventionsdebatte
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Hogan: Etihad arbeitet transparent und profitabel

WASHINGTON - James Hogan hat Kritik an der Luftfahrtpolitik der Vereinigten Arabischen Emirate zurückgewiesen. "Wir werden uns nicht dafür entschuldigen, Passagieren eine wettbewerbsfähige Alternative anzubieten", antwortete der Etihad-Chef auf Subventionsvorwürfe der Konkurrenz.

Laut Delta, American Airlines und United päppelte Eigner Abu Dhabi Etihad Airways mit rund elf Milliarden US Dollar in Form von Einlagen und zinsfreien Krediten auf.

"Unsere Aktionäre glauben an unseren Geschäftsplan", verteidigte Hogan die Gelder in einer Ansprache vor dem 14. Annual Aviation Summit der US Handelskammer in Washington. "Sie haben ihren Einsatz entlang unserer Entwicklung erhöht, in unseren Erfolg investiert."

In ihrem ersten kompletten Betriebsjahr 2004 beförderte Etihad 340.000 Passagiere. Zehn Jahre später stieg die Airline gemessen an internationaler Kapazität zum 13. größten Fluganbieter der Welt auf und zählte 14,8 Millionen Passagiere an Bord ihrer 111 Flugzeuge.

Etihad Airways Chef James Hogan
Etihad Airways Chef James Hogan, © aero.de

"Etihad ist ein David, der sich seit unseren Anfängen jedem Goliath gestellt hat", legte Hogan nach. "In jedem Markt, in den wir einstiegen, trafen wir auf Wettbewerber mit etablierten Geschäftsmodellen, etablierter Infrastruktur, etabliertem Vertrieb und Marketing, etablierten Marken und einer etablierten Kundenbasis."

In vielen Fällen sei Legacy-Fluggesellschaften über die Jahrzehnte eine "bemerkenswerte Infrastruktur - Flughäfen, Terminals, Slots und Landerechte" gestellt worden. "Um das aufzuholen mussten wir härter und schlauer arbeiten, das nennt man gemeinhin Wettbewerb."

Dabei habe Etihad in erster Linie von der geographischen Lage Abu Dhabis "und unserem leeren Blatt Papier" profitiert.

Etihad arbeite zudem wesentlich transparenter als viele andere Airlines. "Uns wird oft vorgeworfen, intransparent zu sein, aber wir kennen kaum eine andere nationale Fluggesellschaft, die in ihren Anfängen so offen war wie wir es sind." Es sei im übrigen "erstaunlich schwer, Finanzdaten anderer staatllicher Airlines für die ersten 20 Jahre nach ihrer Gründung zu finden".

Hogan wies von den US Flugkonzernen errechnete Zahlen zurück, nach denen Etihad allein 2013 vier Milliarden US Dollar Verlust gemacht habe. "Nach unserem Fahrplan sollten wir innerhalb eines Jahrzehnts profitabel sein und haben dieses Ziel sogar noch früher erreicht." Etihad habe jedes der letzten drei Jahre mit einem Gewinn abgeschlossen.

Aus diesen Gewinnen erwarte auch ein staatlicher Eigner Rückflüsse, sagte Hogan - ebenso wie internationale Kreditgeber, von denen sich Etihad 10,5 Milliarden US Dollar geliehen habe, um ihr Wachstum zu finanzieren.

Viel Überzeugungsarbeit


Hogans öffentliche Rede wird viel Überzeugsarbeit in den Hinterzimmern der US Hauptstadt und auch in Brüssel folgen - die EU will staatlichen Beihilfen für Golfairlines im Zuge unionsweit einheitlicher Luftverkehrsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar einen Riegel vorschieben.
© aero.de | Abb.: Airbus | 18.03.2015 12:31

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Beitrag vom 18.03.2015 - 20:09 Uhr
Solange am Golf noch Infrastruktur in Milliardenwerten fast ohne Zahlung bereitgestellt werden, solange noch zinslose Darlehen in Milliardenhöhe mit Rückzahlungszielen von weit über zehn Jahre verteilt werden, solange Gewerkschaften am Golf nicht zugelassen sind und Arbeitnehmerrechte - wenn überhaupt - von den Launen der Herrscher abhängig sind, solange kann von fairem Wettbewerb keine Rede sein.
Beitrag vom 18.03.2015 - 20:02 Uhr
... ausgerechnet die Amis ...... Fairer Wettbewerb existiert schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Was wolen die eigentlich???
Nun hat eben eine Airline entdeckt was moeglich ist und lange haben US Airlines Fusioniert, Chapter 11 beantragt und nebenbei viel Geld verdient usw.

Nun muessen Sie Federn lassen mit dem veralteten Fluggeraet und dem fehlenden Service der US Airlines im Vergleich zu EU oder Middle East Airlines oder auch vielen Airlines aus Asien ....
Bleibt abzuwarten was Bruessel hier entscheiden wird.
Beitrag vom 18.03.2015 - 18:17 Uhr
Smoke and mirrors. Ain't fallin' for that.


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