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Lufthansa-Chef schließt Zusammenhang mit Reparatur aus

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Deutsche Lufthansa AG

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BERLIN - Die Reparatur des abgestürzten Airbus A320 am Tag vor der Katastrophe hat nach Überzeugung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr nichts mit dem Absturz zu tun. Spohr schloss am Dienstagabend aus, dass die Wartung der Germanwings-Maschine am Montag in Düsseldorf etwas mit der Absturzursache zu tun haben könnte.

Dabei sei es nur um die Geräuschbelastung gegangen, nichts sicherheitsrelevantes.

Eine Lufthansa-Sprecherin hatte zuvor erklärt, ein Problem an der Klappe für das Bugrad sei am Montag routinemäßig behoben worden. "Das Flugzeug war in hervorragendem technischen Zustand", versicherte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende nach seiner Rückkehr vom Unglücksort nach Frankfurt.

Über die Piloten der Unglücksmaschine sagte er: "Wir hatten die Kompetenz im Cockpit, für die unser Unternehmen steht." Die Germanwings-Piloten würden auch bei Lufthansa ausgebildet und der Pilot habe mehr als 6000 Flugstunden gehabt, darunter den größten Teil im Airbus A320.

Spohr rechnet mit raschen Erkenntnissen

Spohr rechnet mit raschen Erkenntnissen über die Ursache des Absturzes in den französischen Alpen. in den ARD-"Tagesthemen" sagte der Lufthansa-Chef, er sei sehr froh, dass der erste Flugschreiber schon gefunden wurde. "Ich gehe davon aus, dass wir sicherlich relativ schnell erste Informationen bekommen werden, was die Absturzursache wahrscheinlich war. Die detaillierte Auswertung wird dann länger dauern", erklärte Spohr.

Der Lufthansa-Chef sprach vom "schwärzesten Tag in der 60-jährigen Geschichte unseres Unternehmens". Dieses habe erstmals ein Flugzeug im Reiseflug verloren. Für Aussagen über die mögliche Absturzursache sei es zu früh. "Wir wollen und werden uns nicht an Spekulationen beteiligen."

Spohr zeigte Verständnis dafür, dass einzelne Crews sich nicht in der Lage sähen, am Mittwoch zu fliegen. Deshalb würden Flüge ausfallen. "Wir werden so schnell es geht wieder zu einem vollständigen Flugbetrieb zurückkehren. Das ist für mich aber jetzt erst einmal zweitrangig", sagte der Lufthansa-Chef.
© dpa-AFX | 25.03.2015 06:39

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Beitrag vom 27.03.2015 - 00:36 Uhr
Das ist - zu diesem Zeitpunkt - ein ausgemacht geschmackloses Statement. Die Leichen sind noch warm und der Herr meint schon sicher zu wissen, daß die LHT definitiv schuldlos an der Sache ist. Ich habe ja ein Verständnis für wirtschaftliche Zwänge und zur Not auch für PR, aber das geht entschieden zu weit.

Ich finde ehrlich gesagt, ihren Kommentar sehr geschmacklos und unsachlich. Und da sie scheinbar nicht vom Fach sind, glauben sie mir, es kann sehr wohl so schnell bestimmt werden ob es ein Wartungsfehler war oder nicht. Herr Spohr hat sich hier nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Beitrag vom 25.03.2015 - 12:32 Uhr
Ähhh... sorry, da steht nix von Wartung sondern "Die Reparatur des abgestürzten Airbus A320 am Tag vor der Katastrophe hat nach Überzeugung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr nichts mit dem Absturz zu tun. "
Und da muss ich sagen, selbst bei einem Airbus kann ich mir keinen Zusammenhang zwischen dem was passiert ist und ner Gear Door vorstellen...
Aber Laien hören was von "Reparatur" - "Türe" und sehen da einen Zusammenhang den Herr Spohr ausschliessen wollte!
Beitrag vom 25.03.2015 - 11:19 Uhr
Da geht's doch eher schon um Zukunftssicherung. Die Luftfahrtbranche (nicht nur LH) hofft doch innigst, das es ein Pilotenfehler war; damit kann man jede (Mit)-Schuld von sich weisen. Eine Ursache in Folge Wartung würde unmittelbar Auswirkungen auf die LH haben. Daher die Strategie.

Und Airbus hofft doch ohnehin, das es kein grundsätzliches Problem ist. Die finanziellen Folgen wären fatal.

Denn so wie hier viele vorwerfen, man dürfe nicht spekulieren, machen die Verantwortlichen es mit solchen Informationen nicht anders. Sie schließen direkt etwas aus.

Es ist nun mal passiert, was immer passieren kann. Das ist traurig, aber Realität - Wer fliegt kann eben auch abstürzen. Und es lässt sich auch nicht ändern.

Und noch ein Aspekt für Herrn Spohrs Äußerung (ich bin dafür gestern ja dumm angemacht worden)... heute zu lesen, z.B. auf n-tv.de

"+++ 4:34 Absturz könnte Lufthansa bremsen +++
Das Flugzeugunglück belastet nach Einschätzung französischer Medien den Kurs der größten deutschen Fluggesellschaft. "Der Absturz des Germanwings-Airbus A320 könnte die Strategie der Lowcost-Entwicklung bei Lufthansa infrage stellen", schreibt die französische Tageszeitung "Le Monde" am Tag nach der Katastrophe. "Nach Germanwings als Tochter für Kurz- und Mittelstreckenflüge hatte die deutsche Fluggesellschaft mit Eurowings eine weitere Gesellschaft gegründet, die ausschließlich für Billig-Langstreckenflüge zuständig ist.""

Naja, man hofft doch am Ende immer, das es jemand anderes war, und kein Faktor den man selbst kontrollieren konnte.
Wartungsunterlagen in aller Ehre, aber einen Wartungsfehler kann man daraus nicht zwingend erkennen. Das wird man dann schon sehen.

Spohr gibt mit dieser Aussage sicher kein gutes Bild ab, aber das damit die Strategie in Zweifel gezogen wird, will ich mal abstreiten.
Das impliziert einen Zusammenhang mit der Ausrichtung der Fluglinie, aber der muss nicht gegeben sein.
Wenn es einen rapiden Druckverlust durch Strukturbruch gegeben hat, die Crew einen Sinkflug eingeleitet hat und dann das Bewusstsein verloren hat besteht kein Zusammenhang.
Ebenso wenn es ein technisches Problem mit dem A320 war.
Ebenso wenn der Flieger gehighjacked war.

Selbst ein Wartungs- oder Pilotenfehler muss nicht kausal in der Strategie der LH liegen.
Nur weil man das doppelte Geld fuer Wartung ausgibt oder die Piloten besser bezahlt, passieren nicht weniger Fehler.


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