Restrukturierung
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LOT erzielt ersten Jahresgewinn seit sieben Jahren

LOT Polish Airlines Boeing 787
LOT Polish Airlines Boeing 787, © The Boeing Company

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WARSCHAU - Nach seiner vor drei Jahren eingeleiteten Restrukturierung konnte der polnische Nationalcarrier im vergangenen Jahr erstmals wieder einen Gewinn verbuchen. Statt geplanter 17 Millionen EUR blieben in Jahr 2014 rund 25 Millionen EUR (99,4 Millionen PLN) in der Kasse.

Nach massiven Verlusten und einer flexiblen staatlichen Finanzhilfe auf Abruf konnte die Staatsairline bereits im ersten Jahr des Umbaus ihr Ergebnis auf einen geringfügigen Fehlbetrag von rund 1 Million EUR verbessern.

Betrug das EBITDA des Carriers im Jahr 2012 noch minus 86 Millionen EUR, so erfolgte bereits 2013 der erste Turnaround auf plus 39 Millionen EUR und 2014 auf rund 73 Millionen EUR.

Auf Grund der Staatshilfe musste der Carrier sein Angebot an Flügen um rund acht Prozent reduzieren. Dennoch konnte LOT in der Periode um zwei Prozent mehr Passagiere befördern. Bei stabilen Kosten stieg der Umsatz auf über eine Milliarde USD, erklärte LOT-Chef Sebastian Mikosz am Donnerstag in einer Aussendung. Inzwischen setzt LOT wieder auf Wachstum.

Als Teil der Restrukturierung konnte die Airline auch ihre Konnektivität am Heimathub Warschau um respektable 40 Prozent steigern.

Die 1929 gegründete Fluggesellschaft betreibt derzeit mit 1700 Mitarbeitern 35 Flugzeuge, davon sechs Boeing 787-8 Dreamliner. Ihr Streckennetz umfasst 46 Ziele in Europa, Nordamerika, Asien und Nahost. Ab April übernimmt LOT auch die Flotte und das Netz der per April 2015 eingestellten Regionaltochter Eurolot mit 14 Zielen. Im Jahr 2014 flogen rund 5 Millionen Passagiere mit der Airline.

Eigentümer des Unternehmens ist zu 68 Prozent der polnische Staat sowie zu weiteren 25 Prozent der staatlich regionale Wirtschaftsfond. Die übrigen Anteile liegen bei den Mitarbeitern. Geplant ist eine Teilprivatisierung des Staralliance-Mitglieds, vorzugsweise durch einen strategischen Partner. Verhandlungen mit Air France, British Airways, Turkish Airlnes oder Etihad führten allerdings bis jetzt zu keinem Ergebnis.
© aero.at | Abb.: Boeing Company | 16.04.2015 19:16

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Beitrag vom 21.04.2015 - 00:09 Uhr
Kleine Ergänzung:

Derzeit steht ein Teil der Eurolot-Dash auf dem Warschauer Flughafen und darf - soweit ich weiß - aufgrund der EU-Restriktionen im Zusammenhang mit der Finanzhilfe des Staates zur Rettung der Lot nicht eingesetzt werden --> Verbot einer Vergrößerung des Streckennetzes (Eurolot gehörte nur (minderheits-)anteilig der Lot und mehrheitlich dem Staat)


Zur geplanten Entwicklung von Lot ab 2016 ist ein Strategiestaab eingerichtet, der in den nächsten Wochen die Öffentlichkeit über die geplanten Schritte unterrichten soll. Teil der Strategie soll auf jeden Fall ein deutlicher Ausbau der Langstrecken sein. In der Gazeta Wyborcza habe ich heute noch gelesen, dass bis 2020 eine Verdoppelung der Anzahl des Fluggerätes geplant sein soll.

Weiterer Schwerpunkt soll mittelfristig die Einrichtung eines Regional-Hubs vergleichbar Wien mit viel Umsteigeverkehr sein.

Privatisierung und Börsengang wird natürlich auch wieder diskutiert.

Ich bin mal gespannt, was dann Lot demnächst offiziell verlautbaren lässt. Mir scheinen die Ambitionen etwas hoch gegriffen.

Gruss aus WAW


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