Deutscher Verkehrspilotentag
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Piloten für fairen Wettbewerb am Himmel

FRANKFURT - Die deutschen Verkehrspiloten machen sich Sorgen um ihre Arbeitsbedingungen. Vor allem junge Kollegen erhalten weit schlechtere Jobs als ihre altgedienten Kollegen. Für einen fairen Wettbewerb am Himmel hat sich die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ausgesprochen.

Dazu gehörten die Freiheit eigener Tarifabschlüsse, das strikte Vorgehen gegen Scheinselbstständigkeit oder Ausflaggung nach dem Vorbild der Schifffahrt. erklärten VC-Verantwortliche am Mittwoch auf dem Deutschen Verkehrspilotentag in Frankfurt.

Streik der Vereinigung Cockpit
Streik der Vereinigung Cockpit: Geparkte Flugzeuge auf dem Flughafen Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

Zuvor hatte sich der frisch wiedergewählte VC-Präsident Ilja Schulz gegen vorschnelle Schlüsse aus dem Germanwings-Absturz vom 24. März gewandt, bei dem 150 Menschen ums Leben gekommen waren. Die vollständige Aufklärung des Geschehens müsse Vorrang haben vor der Verurteilung vermeintlich Schuldiger.

Der Präsident der internationalen Pilotenvereinigung Ifalpa, Martin Chalk, warf den französischen Ermittlern klare Verstöße gegen die Regeln zu Flugunfalluntersuchungen vor. Einzelheiten aus den Flugschreibern und der Krankengeschichte des verdächtigen Co-Piloten hätten nicht veröffentlicht werden dürfen, sagte der Brite.

Unbeirrbares Ziel der Luftverkehrswirtschaft müsse es bleiben, aus den Fehlern zu lernen, um die Flugsicherheit zu verbessern, sagte Schulz. Durch die öffentliche Abhandlung etlicher Einzelheiten inklusive einer "medialen Hetzjagd" auf einen vermeintlich psychisch kranken Co-Piloten sei bereits sehr viel Vertrauen in den Grundsatz "Safety First" verloren gegangen.

Der VC kündigte konsequenten Widerstand und eine Verfassungsklage gegen das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur Tarifeinheit an. "Die Bundesregierung befindet sich auf der Klippe des Verfassungsbruchs", sagte Schulz. Das geplante Gesetz bedrohe die Tariffreiheit der VC-Mitglieder in vielen Flugbetrieben. Es schaffe Möglichkeiten, wenn in einem Betrieb nur noch die Mehrheitsgewerkschaft Tarife verhandeln könne: "Nur mit dem Cockpit-Personal allein werden wir nie die Mehrheit stellen."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 22.04.2015 16:27

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Beitrag vom 22.04.2015 - 17:58 Uhr
Das junge Piloten nicht so gute Arbeitsbedingungen erhalten wie ihre älteren Kollegen ist denke ich normal, vieles hat sich verändert, der Arbeitsaufwand der Piloten ist nicht so hoch wie früher da der Computer immer mehr übernimmt.

Das meinen Sie. Wie gut der PC das so übernimmt sieht mal ja gerade an der Airbus Glücksträhne ( Bilbao, Air Asia, AF etc ).

Nein Rotas hat zum einen Recht mit der Arbeitsbelastung! Es geht mehr an die Substanz.
Zum anderen muss man nun viel mehr Fähigkeiten zum abstrakten Denken und im Bereich Management mitbringen.
Die grossen Kostenfaktoren sind nur durch gutes Management ( Bodenzeit, Kundenzufriedenheit, opt. Flugwegauswahl ) zu erreichen/ verringern.
Somit sollten die Gehälter heute besser sein als früher, weil mal mehr arbeiten muss und permanent sich weiterbilden muss.
Der "einseitige" Machopilot ist vorbei. Man muss heute an vielen Fronten agieren, statt nur mit Mütze und Streifen aufzuwarten.

Dieser Beitrag wurde am 22.04.2015 18:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.04.2015 - 17:07 Uhr
der Arbeitsaufwand der Piloten ist nicht so hoch wie früher da der Computer immer mehr übernimmt.

Im Vergleich zu früher sind die Dienstpläne von Piloten heutzutage viel enger gestrickt. Bodenzeiten sind zudem deutlich stressiger als früher geworden, da sie immer kürzer werden und der Computer erstmal mit Daten gefüttert werden will, bevor er dann später hilfreich ist.

Die Hilfe durch die Automation muss auch gegen die deutlich gestiegene Verkehrsdichte aufgewogen werden.

Wer glaubt, dass der Pilotenberuf heute im Vergleich zu früher einfacher und angenehmer wäre, der liegt daneben.

Dieser Beitrag wurde am 22.04.2015 17:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.04.2015 - 16:43 Uhr
Das junge Piloten nicht so gute Arbeitsbedingungen erhalten wie ihre älteren Kollegen ist denke ich normal, vieles hat sich verändert, der Arbeitsaufwand der Piloten ist nicht so hoch wie früher da der Computer immer mehr übernimmt.


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