Flug 4U-9525
Älter als 7 Tage

Germanwings-Copilot schaltete schon beim Hinweg auf Sinkflug

Germanwings Flug 4U9525
Germanwings Flug 4U9525, © Reuters

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LE BOURGET - Der Copilot des abgestürzten Germanwings-Fliegers hat einem Medienbericht zufolge bereits auf dem Hinflug nach Barcelona einen minutenlangen "flugtechnisch unbegründeten Sinkflug" ausgelöst.

Dies habe die Auswertung des Flugdatenschreibers ergeben, berichtete die "Bild"-Zeitung (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf das Umfeld der französischen Flugsicherheitsbehörde Bea.

Eine Sprecherin der Untersuchungsbehörde bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass am Mittwochmittag ein Zwischenbericht zum Absturz im Internet veröffentlicht werden soll. Zu den Inhalten des Berichts wollte sie sich vorab nicht äußern.

Der 27-jährige Copilot soll die Maschine am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht haben. Alle 150 Menschen an Bord starben.
© dpa | 06.05.2015 07:02

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Beitrag vom 14.05.2015 - 21:55 Uhr
"Irgendwann muß man sich entscheiden, den Test als erfolgreich zu erklären, damit das Produkt in Produktion gehen kann, mit dem Auto loszufahren...usw."

Das ist der entscheidende Punkt...Falls Du mal Software entwickelt hast, weißt Du, daß Du nicht immer die Zeit bzw. die Hardware oder Testumgebung zum Testen bekommst, die Du gerne hättest oder gar benötigst. Eine Garantie, daß man alles richtig getestet hast, gibt nicht immer. Trotzdem muß man das Programm für die Produktion - nach Zustimmung der Fachabteilung - freigeben. Und vielleicht treten nach einem Jahr Fehler auf...
Man muß also entscheiden können und wolllen!
Beitrag vom 14.05.2015 - 20:13 Uhr
@23.1309,

Bei solchen Gedanken würde ich mich kaum aus dem Bett... das Haus könnte...ein Baum könnte... ein Kaninchenloch könnte... oder in der Stadt das Wasserrohr.... wagen..
Alles kann passieren und Leute gewinnen sogar im Lotto... Nicht alle Vorfälle sind leicht reproduzierbar oder wurden bedacht (vgl. 787 und Rechner ist über 250 Tage im Dauerbetrieb).

@fbwlaie

Den Eurojackpot zu gewinnen sollte mehr als 10x so wahrscheinlich sein, wie mit einem Flugzeug tödlich zu verunglücken, soviel zur Theorie. Ich kann dem, was du ansonsten schreibst zustimmen, aber den oben zitierten Absatz möchte gerne kommentieren.

Es geht hier nämlich nicht darum, was passieren könnte, sondern was bedauerlicherweise bereits eingetreten ist. Was du schreibst, begründet vielleicht Flugangst, was passiert ist erklärt die Trauer der Angehörigen.
Du führst die 787 an, dazu sei gesagt, dass alles genauso gelaufen ist, wie sich das gehört: der parallel zum Flugbetrieb ablaufende (Dauer-)test hat ein Risiko identifiziert und dem wurde durch eine Lufttüchtigkeitsanweisung vorgebeugt, es ist nichts passiert (was die Presse daraus macht steht ja auf einem anderen Blatt). Warum gibt es diese parallel laufenden Tests? Weil man eben nicht wirklich alles voraussehen kann, sich aber bemüht, es dennoch zu tun.

Im Bereich der Systeme gibt es eine Vielzahl von Verfahren (z.B. FMEA, failure tree), um ein reibungsloses Funktionieren des einzelnen Systems zu gewährleisten, was auch schon eine enorme Arbeit (=Kosten) darstellt.
Der nächste Schritt, nämlich die reibungslose Integration aller Systeme erfordert die Betrachtung einer exponentiell höher liegenden Anzahl an gemeinsam eintretenden Ereignissen (z.B. functional hazard analysis), von denen jedes für sich genommen nicht "tödlich" sein muss, im gleichzeitig Auftreten aber verheerend sein kann. Hier muss man sich zwangsläufig beschränken, sonst wird man nie fertig (=unendliche Kosten). Man nimmt sich daher nur jene Ereignisse, die schon in ihrer Einzelbetrachtung ein gewisses, aber noch akzeptables Risiko darstellen und lässt solche, die als komplett harmlos eingestuft wurden womöglich weg, was manchmal fatal enden kann.

Ein schönes Beispiel hierfür ist z.B. diese Simulation eines Totalschadens (abgebrannte 737):
 https://www.youtube.com/watch?v=xSUNzpmE-Rk

Es sieht so einfach aus, aber auf dieses Ergebis, wäre ich auch nicht gekommen, aber haben ja nochmal alle Glück gehabt. Nebenbei bemerkt, sollte die Mutter tatsächlich einen kleineren Durchmesser haben, als die Bohrung bzw, das Auge, dann ist das konstruktiver Bullshit, aber bemerkt hat es scheinbar vorher niemand.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Das, was Du so ein wenig ins Lächerliche gezogen hast (kann ich auch verstehen) ist dennoch die Aufgabe (und Pflicht) vieler Teams in den Entwicklungsabteilungen und hat nur ein Ziel: Sicherheit!
Beitrag vom 14.05.2015 - 13:18 Uhr
@23.1309,

die Selbstmordthese kam wegen der Flugprofiles auf. Während des Sinkfluges wurde offenbar keine Maßnahmen ergriffen, die ansatzweise eine Änderung des Fluges erkennen ließen.
Ende 2014 gab es bei einem A320 für die Besatzung unerklärliche a/p gesteuerte Flugbewegungen. Die Besatzung konnte das Problem im Flug schnell lösen. Dies hatten wohl auch einige Foristen noch parat.
CVD und FDR haben diesen Verdacht nur bestätigt und den Co als Hauptverdächtigen erscheinen lassen.
.
"Danke für den Tipp, aber im Internet findet sich leider nichts zum möglichen Zusammenwirken von Spannungsspitzen während climb up in Zusammhang mit fehlenden Schutzschläuchen auf Kabeln oder Aufspielen eines nicht 100% kompatiblen Releasestandes irgendwelcher Software und vielen weitern möglichen Einflussfaktoren auf das CDLS, die alle zum Zeitpunkt der Aussage, dass es Selbstmord war noch gar nicht in Betracht gezogen worden sein können, geschweige denn geprüft!"

Bei solchen Gedanken würde ich mich kaum aus dem Bett... das Haus könnte...ein Baum könnte... ein Kaninchenloch könnte... oder in der Stadt das Wasserrohr.... wagen..
Alles kann passieren und Leute gewinnen sogar im Lotto... Nicht alle Vorfälle sind leicht reproduzierbar oder wurden bedacht (vgl. 787 und Rechner ist über 250 Tage im Dauerbetrieb).
Irgendwann muß man sich entscheiden, den Test als erfolgreich zu erklären, damit das Produkt in Produktion gehen kann, mit dem Auto loszufahren...usw.

Sicher könnte eine Videoaufzeichnung der Cockpitaktivitäten mehr Informationen bieten.
Die Technik ist bereits verfügbar (geeignete Speichermedien etc.)) - die Totalüberwachung dann aber auch (für die Kabine...)!

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2015 16:35 Uhr bearbeitet.


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