Zusatz-Terminal
Älter als 7 Tage

BER braucht zum Start provisorische Erweiterung

SCHÖNEFELD - Mit dem neuen Hauptstadtflughafen geht 2017 möglicherweise ein provisorisches Zusatz-Terminal in Betrieb. Darin sollen vorübergehend bis zu zehn Millionen Passagiere im Jahr einchecken, so viele wie etwa am Flughafen Stuttgart, wie Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Mittwoch in Schönefeld ankündigte.

Er lasse noch untersuchen, ob alternativ auch der benachbarte alte Flughafen Schönefeld vorübergehend in Betrieb bleiben könne.

Mühlenfeld greift damit teilweise Ideen seines Vorgängers Hartmut Mehdorn auf, den er Mitte März abgelöst hatte. Anders als Mehdorn lehnt Mühlenfeld aber Anbauten am noch unvollendeten Terminal des neuen Hauptstadtflughafens ab. "Wir werden den BER, so wie er jetzt ist, fertigbauen - damit wir das Gebäude fertig bekommen und nicht Verzögerungen dadurch bekommen, dass eine Umplanung der nächsten folgt."

Tower am BER
Tower am BER, © Alexander Obst, FBB

Hintergrund ist, dass von Jahr zu Jahr deutlich mehr Menschen von und nach Berlin fliegen als erwartet. Der neue Flughafen wird mit seiner Startkapazität von 27 Millionen Passagieren zu klein sein. Mühlenfeld rechnet 2017 mit bis zu 33 Millionen Fluggästen am drittgrößten deutschen Airport. Der Aufsichtsrat müsse bis Herbst über Zusatzkapazität entscheiden, sagte er. Gegen einen Weiterbetrieb des alten Schönefelder Terminals hatte der Bund Vorbehalte: Er plant dort sein neues Regierungsterminal.

Der neue Flughafen soll im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen. "Nach meinem Stand heute ist das alles machbar", sagte Mühlenfeld, der in Schönefeld den Startschuss zu einer Rollbahnsanierung gab. Da sei er sich ganz sicher. Ursprünglich war die Eröffnung für den Herbst 2011 geplant gewesen. Eine Serie von Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen ließ vier Eröffnungstermine scheitern.

Der neue Flughafen übernimmt die bestehende Rollbahn des benachbarten alten Airports Schönefeld. Diese wird nun bis Ende Oktober für 50 Millionen Euro saniert. Die Flugzeuge fliegen in dieser Zeit von einer neu gebauten Start- und Landebahn am künftigen Hauptstadtflughafen. Die Maschinen müssen nach der Landung knapp 20 Minuten zum alten Terminal hinüberrollen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: FBB. Günter Wicker | 06.05.2015 15:51

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Beitrag vom 09.05.2015 - 19:19 Uhr
@fbwlaie:
Zum Abriss von SXF: Doch, kann sie, sie kann auch einen völlig intakten, hochleistungsfähigen Flughafen (TXL) einfach zu machen. Wie zuvor schon Tempelhof.

Eine dringend benötigte Kapazität von rund 35 Millionen Passagiere einfach einer höchst fragwürdigen Raumplanung zu opfern, ist wohl ein noch größerer Schildbürgerstreich als die offensichtliche Unfähigkeit in 15 Jahren einen funktionstüchtigen Ersatzflughafen (BER) zu bauen.
Beitrag vom 07.05.2015 - 15:22 Uhr
@dlehmann66,

mit den parallel zu betreibenden Start- und Landebahnen wäre man zunächt bei BER gut bedient.
Die Bundesregierung saß doch im Kontrollgremium und konnte die positive Entwicklung im Umfeld von Berlin verfolgen (mehr Passagiere). Dann kann sie nicht einfach die SFX-Bauten abreissen lassen, denn bis es zum ersten Spatenstich für die Erweiterungsbauten kommen kann, wird es noch ein paar Jahre dauern (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin-Sch%C3%B6nefeld#/media/File:Karte-_Flughafen_Berlin-Sch%C3%B6nefeld_SXF.png).



Beitrag vom 07.05.2015 - 14:19 Uhr
Wenn man mal davon ausgeht, dass BER für 27 Mio ausgelegt ist und 2017 33 Mio von Berlin fliegen wollen, dann sollte der zusätzlich Flghafen/Terminal für 10 - 15 Mio zu gebrauchen sein. Ich gehen nicht vor 2020 - 2022 von einer möglichen Eröffnung eines Anbaus am BER aus.

Wenn man mal mögliche Flughafen anschaut:

- Tempelhof ist für 1,5 Mio ausgelegt und hat in der Spitze 5 Mio abgefertigt, ist also erst mal viel zu klein. Hat mit 2 km eine kleine SLB und liegt zwar näher in der Stadt, aber z.B. für mich, der ich im Norden wohne, ist Temmpelhof eher sehr ungünstig zu erreichen. THF ist alt d.h. will man hier wirklich bis 2020 fliegen, dann muss man hier erst mal Geld in die Hand nehmen. THF ist politisch nicht gewollt, da es wirklich mitten in Wohngebieten liegt. Ich würde dagegen klagen, den der Lärm so mitten im Wohngebiet ist echt Verlust an Lebensqualität.

- Tegel ist gross genug und auch technisch noch für ein paar weitere Jahre gut. TXL ist aber auch politisch nicht gewollt, weil mitten in der Stadt. Hier ist die Frage, welche Schlupflöcher gibt es im Vertrag. Das es Klagen geben würde bis zum Bundesgericht ist logisch. Also wer TXL weiter nutzen wöllte, muss vorher die Möglichkeiten der Verträge prüfen. Ich vermute aber, da gibt es nicht viele Möglichkeiten. Sobald BER auf macht, macht TXL für immer zu.

- Schönefeld fertigt aktell 7.5 Mio ab, ist also auch zu klein ABER hier ist Platz. SXF ist in Betrieb und kann auch noch weiter laufen. Wer mal auf Wikipedia schaut, auf dem Gelände ist Platz für ein Regierungsterminal und auch noch 5 weitere Terminals. Der Regierungsterminal kann kein Grund sein gegen SXF. Was auch für SXF spricht, er liegt auf dem Gelände vom BER. Man kann also ein Busshuttle oder eine kleine Bahn wie in FRA einrichten und Flüge von SXF können Anschlussflüge für BER sein und umgekehrt. Die alte geschlossenen 07L/25R könnte man nach Westen verlängern und dann hätte man eine vieleicht 2 -3 km lange kleine 3. SLB ohne grossen Aufwand.

Wie auch immer, es gibt sicher viele, die SXF hassen, aber es spricht von der Logik für die Zwischenlösung "Weiterbetrieb SXF" (wahrscheilich noch für sehr lange). Mich würde nicht wundern, wenn Ryanair, easyJet und Condor u.s.w. sich für immer in SXF einnisten. Ich denke man wird das Terminal "SXF" noch lange, immer wenn am BER gebaut wird, als Zwischenlösung nutzen. Wann glaubt ihr, wird mal nicht gebaut am BER??? Wann wird in FRA nicht gebaut, eigentlich nie.


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