Rom-Fiumicino
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Feuer in Roms größtem Flughafen: Erhebliche Behinderungen

Flughafen Rom-Fiumicino
Im Flughafen Rom-Fiumicino, © Aeroporti di Roma

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ROM - Ein Großbrand hat Teile von Italiens größtem Flughafen Rom-Fiumicino zerstört und den Flugverkehr stundenlang lahmgelegt. Drei Menschen erlitten leichte Rauchvergiftungen, am Donnerstag fielen zahlreiche Flüge aus oder waren verspätet. Erst am frühen Nachmittag hoben wieder die ersten Maschinen ab.

Der Brand war nach Angaben der Flughafenbehörden kurz nach Mitternacht ausgebrochen, vermutlich durch einen Kurzschluss in der Küche einer Kaffee- und Snackbar. Große Teile des Terminals 3 wurden zerstört.

Stundenlang kämpften die Einsatzkräften gegen Flammen und Rauch, erst am Morgen gegen 7.20 Uhr meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa nach einem Großeinsatz der Feuerwehr: Die Flammen sind gelöscht. Danach dauerte es noch Stunden, bis die ersten Flüge wieder starten konnten. Der internationale Flugbetrieb war stark eingeschränkt. Betroffen waren vor allem innereuropäische Verbindungen, Intercontinentalflüge wurden am frühen Morgen noch abgefertigt.

Nach und nach normalisierte sich der Betrieb, Flüge wurden auf andere Terminals umgeleitet, wo jedoch teilweise Chaos und großes Gedränge herrschten. Medienberichten zufolge strandeten Tausende Passagiere oder mussten auf verspätete Flüge warten. Experten erwarteten, dass es Tage dauern könnte, bis im Terminal 3 wieder alles läuft. Die Schäden gehen in die Millionen. Viele Geschäfte wurden auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern zerstört.

Riesige Rauchsäulen hatten die Menschen in der Nacht in Angst und Schrecken versetzt. Noch kilometerweit entfernt war der Rauch im Morgengrauen zu sehen. Im Flughafen bewegten sich Feuerwehrleute und Angestellte mit Sauerstoffmasken oder hielten Tücher vor Mund und Nase. "Alles war eine Wand aus Rauch. In mehr als 30 Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen", sagte ein Flughafenmitarbeiter.

Die Behörden schlossen einen Anschlag oder Brandstiftung aus. "Es gab einen Kurzschluss in einem Geschäft", sagte Flughafen-Chef Lorenzo Lo Presti. "Das Terminal 3 ist nach den Sicherheitskontrollen zerstört, also der Shopping-Bereich, der Rest ist benutzbar." Auch die Autobahn in der Nähe des Airports, der nach Leonardo da Vinci benannt ist, wurde vorübergehend gesperrt. Der Bahnverkehr war beeinträchtigt.

Warum sich die Flammen schnell ausbreiteten, war zunächst nicht klar. Beschäftigte im Transitteil berichteten, sofort hätten die Rauchmelder geschrillt. Die Sprinkleranlage habe die hohen Flammen aber nicht eingedämmt. "Wir müssen verstehen, ob es sich um einen Zufall gehandelt hat oder ob es ein Zeichen für Probleme ist", sagte Vito Riggio, Chef der italienischen Luftfahrtbehörde Enac. "Wir müssen herausfinden, was so schnell gebrannt hat, welches Material dafür gesorgt hat, dass sich die Flammen so schnell ausbreiten."

Glück im Unglück: Da nach Mitternacht kein großer Betrieb mehr herrschte, erlitten nach Angaben von Rettungskräften nur drei Menschen leichte Rauchvergiftungen. Sie konnten ins Freie gebracht und versorgt werden. Ein Mitarbeiter der niederländischen Fluggesellschaft KLM wurde mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht, wie die Zeitung "Il Messaggero" berichtete.

Am zweiten Hauptstadtflughafen Ciampino bildeten sich bereits im Morgengrauen lange Schlangen vor den Schaltern. "Es gab auch einige Spannungen", berichtete ein Passagier, der eigentlich einen Flug ab Fiumicino gebucht hatte. Am Bahnhof Termini schauten Gestrandete, ob und wann sie ihr Ziel mit dem Zug erreichen könnten.

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia teilte via Twitter mit, es werde auch an anderen Flughäfen Verspätungen und Annullierungen geben. Am Donnerstag sei das gesamte Netzwerk der Gesellschaft betroffen gewesen. Fiumicino ist Alitalias Hauptdrehkreuz.
© dpa | 08.05.2015 06:13


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