Subventionsdebatte
Älter als 7 Tage

American drängt Regierung zu schnellerem Handeln

WASHINGTON - Doug Parker geht davon aus, das die Luftverkehrsbeziehungen zu den Golfstaaten in den USA im Sommer auf den Prüfstand kommen. "Unsere Sorge ist nur, dass dieser Prozess nicht mit genug Dringlichkeit vorangetrieben wird", sagte der Chef von American Airlines am Freitag in Washington.

American, Delta und United betreiben seit Jahresanfang intensivste Lobbyarbeit - sie werfen Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways vor, mit finanzieller Rückendeckung ihrer staatlichen Eigner auf dem US-Markt zu wildern und unfairen Wettbewerb zu praktizieren.

"Wir sind da jetzt seit zwei Jahren dran und werden nicht aufhören", sagte Delta-Chef Richard Anderson auf derselben Veranstaltung. Notfalls werde man sich direkt an den US-Kongress wenden.

Emirates Airbus A380
Emirates Airbus A380, © Gerhard Vysocan

Zwischen 2008 und 2014 seien 11.000 tägliche Sitze auf Strecken aus den USA nach Dubai, Abu Dhabi und Doha entstanden. Zu 95 Prozent entfiele diese neue Kapazität auf Golfairlines, die damit jedoch keinen substanziellen, zusätzlichen Verkehr ins Land gebracht hätten, trug Anderson vor.

Die Zahlen stammen aus einer neuen Studie, die American, Delta und United am Freitag vorstellten. Die "subventionierte Expansion der Golfairlines in die USA geht (...) zulasten von amerikanischen und anderen Fluggesellschaften", heißt es in dem Papier.

Allein in diesem Jahr hätten Emirates, Etihad und Qatar Airways ihre Verkehre in die USA nochmals um ein Viertel ausgebaut.

Etihad: Milliardengeschenke an US Airlinekonzerne

Die Golfairlines wiesen den Vorwurf mehrfach zurück, sich in erster Linie über gut 42 Milliarden US-Dollar aus der Eignerkasse finanziert zu haben. Qatar Airways-Chef Akbar Al-Baker nannte die US-Airlineriesen vergangene Woche nach einem Termin im US Verkehrsministerium "habgierig".

Etihad antwortete mit einem eigenen Positionspapier, in dem sie den drei großen US Airlinekonzernen Vorteile von 64,9 Milliarden US-Dollar vorrechnet. Diese seien ihnen in Form von Insolvenzhilfen und Pensionsentlastungen zu Gute gekommen und hätten eine "extrem verzerrte Marktsituation" geschaffen.

Noch bis Monatsende hört sich die US-Regierung Kommentare in der Sache an und will dann entscheiden, ob die OpenSkies-Vereinbarungen mit den Golfstaaten nachverhandelt werden sollen oder nicht.

Im April mussten Delta und Mitstreiter einen Rückschlag einstecken als sie beantragten, bis zu dieser Entscheidung keine neuen Streckenrechte an Emirates, Etihad und Qatar Airways zu vergeben. Dieses Ansinnen war den Behörden nicht mal eine Antwort wert.

Auch in Europa hat sich eine Debatte über den richtigen Umgang mit den Airlines vom Persischen Golf entwickelt.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Gerhard Vysocan | 18.05.2015 09:55

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Beitrag vom 18.05.2015 - 16:29 Uhr
Nur mit dem Perser emanzipiert man meistens das Böse.
Beim Araber nicht.


Kein polit. Stament, nur Erklärung
Beitrag vom 18.05.2015 - 14:43 Uhr
Es ist schon sehr interessant,... wenn große Aufträge für Airbus, Boeing, Bombardier & Co. winken, heißt es die glorreichen vom ***ARABISCHEN Golf***, wenn man aber unter Druck gerät (aus welchem Grund auch immer) heißt es plötzlich die Konkurrenz vom ***PERSISCHEN Golf*** ! Wirklich bemerkenswert dass es ausgerechnet in der LUFTFAHRT, so an den Geografiekenntnissen hapert !!!

sowohl arabischer golf, als auch perischer golf beschreiben das selbe gewässer...
 https://de.wikipedia.org/wiki/Persischer_Golf
Beitrag vom 18.05.2015 - 13:26 Uhr
Es ist schon sehr interessant,... wenn große Aufträge für Airbus, Boeing, Bombardier & Co. winken, heißt es die glorreichen vom ***ARABISCHEN Golf***, wenn man aber unter Druck gerät (aus welchem Grund auch immer) heißt es plötzlich die Konkurrenz vom ***PERSISCHEN Golf*** ! Wirklich bemerkenswert dass es ausgerechnet in der LUFTFAHRT, so an den Geografiekenntnissen hapert !!!


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