Airbus Militärtransporter
Älter als 7 Tage

Softwarefehler mögliche Ursache für A400M-Absturz

Wrack des Airbus A400M MSN23
Wrack des Airbus A400M MSN23, © Sevilla Fire Department

Verwandte Themen

SEVILLA - Der Absturz eines Airbus A400M vor gut einer Woche in Spanien ist möglicherweise durch Software-Probleme in der Triebwerkssteuerung verursacht worden. Das berichtet "Spiegel Online" am Dienstag. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich nicht zu den unmittelbaren Ursachen des Absturzes äußern.

Dies sei Sache der Behörden in Spanien. Allerdings sei bei einer internen Analyse ein möglicher Softwarefehler entdeckt worden, der die Abschaltung von mehreren Triebwerken auslösen könnte. Darüber würden die Kunden des Fliegers nun informiert, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die Analyse sei nicht Teil der offiziellen Unfalluntersuchung gewesen, den Behörden seien die Ergebnisse aber inzwischen mitgeteilt worden.

Die für die Türkei gebaute MSN23 war am 09. Mai auf ihrem ersten Überprüfungsflug abgestürzt. Vier der sechs Airbus-Mitarbeiter an Bord überlebten den Unfall nicht.

Nach "Spiegel"-Informationen erhielten drei der vier TP400-D6-Motoren direkt nach dem Start widersprüchliche Befehle und schalteten sich ab. Die Piloten konnten nichts mehr tun. "Es handelt sich sehr wahrscheinlich um ein Qualitätsproblem in unserem Werk", zitiert "Spiegel Online" eine Quelle aus Airbus-Kreisen.

Laut einem Bericht des "Handelsblatts" soll der Fehler tatsächlich auf Qualitätsprobleme im Airbus-Werk im spanischen Sevilla zurückgehen. Dort sei die Software wahrscheinlich fehlerhaft aufgespielt worden, wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte Airbus-Mitarbeiter berichtet.

Airbus wollte sich dazu am Dienstag nicht offiziell äußern. Dem "Handelsblatt" zufolge geht Airbus davon aus, dass der Fehler nach jetzigem Stand auf eine Maschine beschränkt war.

Die am Dienstag herausgegebene "Dringliche technische Empfehlung des Herstellers" (AOT) sieht die Durchführung eines einmaligen Kontroll-Checks der elektronischen Triebwerkskontrolleinheit bei jedem Flugzeugtriebwerk vor dem nächsten Flug vor.
© aero.de, dpa-AFX, FLUG REVUE | Abb.: Sevilla Fire Department | 19.05.2015 12:25

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.


Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 04.06.2015 - 22:31 Uhr
@Nachdenklich,
besten Dank!


Beim besagten A380-Flug mußte der "verlorene" außere Motor am Boden mit Wasser "ausgeschaltet" werden. Er lief bis zum Ende mit vollem Schub!


Ist "power freeze" normal?

Der lief im Flight idle, ansonsten wäre die niemals auf der Bahn zum stehen gekommen, das war bei den Gewicht und den limitierten Bremsen auch so schon kritisch. Daher ging auch das Engine 4 in Degraded Mode. Auch ist ein Sinkflug mit einem sehr schweren Flugzeug mit großer Fläche wie die A380 mit einem Motor in Startleistung wohl sehr schwierig. Bzw es wäre dann ja sogar zwei Motoren, weil die 4 ja in den gleichen Modus versetzt wurde.

Power Freeze ist natürlich nicht normal er kommt nur im Fehlerfalle vor.

Normal ist, dass beim Kontrollverlust bei einem Twin die Motoren in der Leistung bleiben in der sie sind, bis zum Ausfahren des Fahrwerkes, wo sie dann in Flight oder gar ground Idle gehen.

Bei einem Quad ist es abhängig von der Anzahl der Kontrollverluste. Sind es 1 bzw. 1 pro Seite, passiert das gleiche wie bei einem Twin beim Ausfahren das Fahrwerkes, sie (also der betroffene und sein Spiegel) gehen SOFORT in Flight Idle, sind drei oder mehr, operiert das System wie ein Twin und geht erst beim Ausfahren des Fahrwerks in den Leerlauf.

Fehlen de FADEC alle Eingaben, also Steuerungsbefehle und Fahrwerksbefehle geht sei egal welche Konstellation vorhanden ist, sofort in den Leerlauf. Da die Computer sich gegenseitig überwachen, erkennen den Kontrolverlust mehrer Computer und geben diese Leerlaufbefehle dann weiter. (Daher auch Engine 4 in Degraded)

Beitrag vom 04.06.2015 - 13:16 Uhr
@Nachdenklich,
besten Dank!


Beim besagten A380-Flug mußte der "verlorene" außere Motor am Boden mit Wasser "ausgeschaltet" werden. Er lief bis zum Ende mit vollem Schub!


Ist "power freeze" normal?

Dieser Beitrag wurde am 04.06.2015 13:22 Uhr bearbeitet.

Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 04.06.2015 - 08:52 Uhr
Power Frozen heißt nichts anderes, als das die Triebwerke bei einem bestimmten Power Setting verharren und sich dieses auch nicht ändern lässt. Das macht man zum Beispiel auch bei der A380 (vgl Uncontained Engine Failure bei QF) wenn ein Motor nicht mehr reagiert (Leitungen gekappt). Dann fährt die ECU diesen Motor sofort und automatisch in Flight Idle (Leerlauf für den Flugzustand, ist höher als Ground Idle) zurück und nimmt den Spiegel (den gleichen Motor auf der anderen Seite) bis zu einem gewissen maximalen Power Setting zurück um zu große Yaw Momente zu vermeiden. Bei Ausfahren des Fahrwerkes wird dann dieser gegenüberliegende Motor auch auf Flight Idle gedrosselt.

Nachtrag:

Ich habe mir das AIT mal genau durchgelesen,

also nach dem Abheben hatten die ein Power Freeze auf den Motoren 1-3, Nummer 4 reagierte normal. Dann haben sie, wie man es eigentlich immer beim Power Freeze oder auch TOGA Lock (Startschub durch Flight Envelop Protection für Strömungsabrissvermeidung) macht, die Schubhebel auf Flight Idle gezogen um die Sperre aufzuheben, daraufhin haben die Motoren auch mit Flight Idle reagiert, ließen sich dann aber nicht mehr aus diesem Leerlaufschub hochfahren, trotz Versuchen durch die Crew.

Dieser Beitrag wurde am 04.06.2015 09:35 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden