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Vorfreude auf das Spektakel von Paris

LE BOURGET - Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen - und milliardenschwere Aufträge. Wenn die Pariser Luftfahrtmesse am kommenden Montag (15. bis 21. Juni) ihre Pforten öffnet, geht es neben der großen Technikschau vor allem ums Geschäft, das längst nicht mehr die großen Zwei unter sich ausmachen.

Welche Airline bestellt bei Boeing, welche entscheidet sich für Airbus? Traditionell nutzen die beiden größten Flugzeugbauer solche Gelegenheiten, um möglichst hohe Zahlen für umfassende Abschlüsse zu präsentieren.

Doch im Stammsegment der Mittelstreckenklasse müssen sich die Großen auf neue Konkurrenz gefasst machen. Die heimlichen Stars der Show in Paris könnten mit CS100 und CS300 von Bombardier aus Kanada kommen. Die CSeries feiert ihre Messe-Premiere.

Eigentlich können sich Airbus und Boeing vor Bestellungen kaum retten. Die Mittelstreckenjets Airbus A320 und Boeing 737 verkaufen sich glänzend. Auch Langstreckenflieger wie der neue Airbus A350 und die Boeing 787 sind stark gefragt.

Airbus A350-900
Airbus A350-900, © Airbus

Sehr große Flugzeuge wie Airbus A380 und Boeing 747-8 haben hingegen heftige Absatzprobleme. Boeing hat die Fertigung zurückgefahren, Airbus hofft seit fast zwei Jahren auf Neukunden für die A380.

Die Giganten lassen sich nur an großen Airports mit Zubringerflügen füllen. Der Trend: öfter fliegen mit kleineren Jets.

Das boomende Geschäft auf der Kurz- und Mittelstrecke ruft auch andere Flugzeugbauer auf den Plan. Seit Jahren arbeiten der russische Hersteller Irkut und die chinesische Comac an Modellen, die Boeing und Airbus Konkurrenz machen sollen. Bisher waren von der Irkut MS-21 und Comac C919 in Europa allenfalls Modelle zu sehen.

Die Chinesen sollen den für 2015 geplanten Erstflug auf nächstes Jahr verschoben haben, wie das Fachblatt "Air Transport World" im Mai berichtete.

Bombardier will endlich mit CSeries punkten


Der Bombardier-Konzern war bisher für kleinere Regionaljets bekannt. Nun soll die CSeries als Mittelstreckenjet nach dem Erstflug 2013 endlich auf der Air Show in Paris zu sehen sein. 2016 sollen die ersten Exemplare bei der Lufthansa-Tochter Swiss in den Liniendienst gehen.

Die größere Version des Jets, die CS300, bietet engst bestuhlt Platz für bis zu 160 Passagiere, macht aber eher der A319 Konkurrenz.

Über eine dritte Größe denkt Bombardier gerade nach. Das inoffiziell CS500 genannte Flugzeug würde dann in einer Liga mit A320 und Boeing 737 spielen, sagte der neue Chef von Bombardier Aerospace, Fred Cromer, kürzlich im "Wallstreet Journal".


Bisher sind Fluggesellschaften noch vorsichtig: Unter Kaufabsichten für gut 600 Maschinen hat Bombardier nur 243 feste Bestellungen. Nach dem Auftritt besucht Bombardier mit der CS100 den Erstkunden Swiss in Zürich.

787-9, A350 und A380 am Himmel

Am Himmel über Paris sollen unter anderem Boeings 787-9 von Vietnam Airlines sowie die Airbus-Modelle A380 und A350 ihre Runden drehen. Unklarheit dagegen beim A400M aus der Militärsparte: Bei der jüngsten Luftfahrtmesse in Le Bourget 2013 war die erste A400M noch nicht ausgeliefert, glänzte aber mit spektakulärer Flugschau.

Inzwischen sind nach jahrelangen Verzögerungen zwar mehrere Exemplare ausgeliefert, Airbus lässt den Flieger aber nach dem Absturz Anfang Mai vielleicht nicht zur Demonstration über den rund 320.000 erwarteten Besuchern in Le Bourget aufsteigen.

Die A320neo schafft es nicht nach Paris. Ein Komponentenproblem im Pratt-Triebwerk hält die Neo seit Tagen am Boden. Eine Gefahr für die erste Auslieferung an Qatar Airways im November bestehe hierdurch aber nicht, heißt es von Airbus.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: aero.de | 09.06.2015 08:10


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