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Aeroflot sagt Boeing Auftrag für 22 Dreamliner ab

787 Fertigung in Everett, Washington
787 Fertigung in Everett, Washington, © The Boeing Company

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PARIS - Aeroflot zieht ihren Auftrag über 22 Boeing 787-8 zurück. Dies bestätigten Airline und Hersteller vergangene Woche auf der Paris Air Show. Die Flugzeuge wären ab 2016 bei Aeroflot eingetroffen. Auch ein Auftrag der Airline über 22 Airbus A350 gilt mittlerweile als unsicher.

Aeroflot hatte die 22 Dreamliner 2007 bestellt. Die um zwei Jahre verspäteten Auslieferungen und ein neues Marktumfeld hätten Aeroflot zur Absage des Geschäfts im Katalogvolumen von 4,8 Milliarden US Dollar veranlasst, erklärte der stellvertretende Aeroflot-Direktor Giorgio Callegario in Paris.

Aeroflot habe Boeing "schon vor einiger Zeit" über diese Absicht informiert, erklärte der Manager.

Auch ihren Auftrag über acht Airbus A350-800 und 14 A350-900 könnte Aeroflot überdenken. Hier sollten die Auslieferungen zuletzt von 2018 bis 2023 erfolgen.

Der russische Luftfahrtmarkt sei derzeit angespannt, sagte Callegario. Aeroflot werde Liefertermine und Zusammensetzung ihrer Aufträge an der weiteren Entwicklung der Nachfrage orientieren. Im Oktober 2013 hatte Aeroflot innerhalb des Auftrags zehn A350-800 auf die A350-900 umgeschrieben.

Volkswirtschaftliche Probleme in Russland und Ukraine-Sanktionen des Westens erschweren nicht nur Aeroflot das Geschäft. Auch Konkurrent Transaero kämpft mit ausbleibenden Buchungen und hat Schwierigkeiten, bestellte Flugzeuge zu finanzieren.

Ihren Auftrag über vier 787-8 sagte Transaero im September ab. An je vier 747-8 und A380 hält die Airline zwar grundsätzlich fest, will die ersten Flugzeuge aber nicht mehr 2015 abrufen. Eigentlich sollte Transaero dieses Jahr zwei 747-8 und mindestens eine A380 erhalten.

"Transaero hat einen gültigen Vertrag über die Lieferung von vier A380", sagte eine Sprecherin der Airline aero.de Anfang Juni. "In Anbetracht der wirtschaftlichen Situation verhandeln wir mit den Partnern über neue Liefertermine (für diese Flugzeuge, Red.) und die Möglichkeit einer alternativen Finanzierung."

"Wenn wir einen Kunden haben, der - hoffentlich vorübergehende - wirtschaftliche Probleme hat, die am Verfall des Rubels und dem schrumpfenden russischen Reisemarkt liegen, müssen wir sehen, was man tun kann", zeigte Airbus-Chef Fabrice Brégier im "Wall Street Journal" Verständnis.
© aero.de | Abb.: Boeing | 22.06.2015 08:58

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Beitrag vom 22.06.2015 - 13:21 Uhr
Jetzt ist wohl der Punkt erreicht, an dem auch Russland den Gürtel sichtbar enger schnallen muss. Inländische Alternativen zur B787 und A350 existieren nicht, die Anzahl möglicher Passagiere sinkt - und das wohl auf Dauer - und Auslandsflüge sind auch nur noch schwächer besetzt.
Hinzu kommt ein absehbarer Mangel an Devisen.
Diese Entscheidungen aus Moskau lassen befürchten, dass die Spannungen zwischen Ost und West eher zunehmen werden statt abzunehmen. Schade!


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