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Spohr fordert fairen Wettbewerb

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Deutsche Lufthansa AG

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BREMEN - Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat vor einem ruinösen Wettbewerb im internationalen Luftverkehr gewarnt.

Vor allem in den Golfstaaten gebe es mit dem Einsatz staatlicher Mittel immer mehr Flugzeuge und neue Flughäfen, sagte Spohr am Donnerstag auf einem Wirtschaftsempfang in Bremen. "Die drücken die Preise, mit denen wir nicht konkurrieren können." Als Folge müssten europäische Luftfahrtunternehmen Linien einstellen.

"Im internationalen Luftverkehr müssen wieder faire Regeln her", forderte Spohr. In der Welthandelsorganisation (WTO) gebe es nur zwei Branchen, die dort nicht vertreten sind: Luftverkehr und Agrar. Das müsse sich ändern. "Ohne Regeln kann es nicht funktionieren", betonte der Lufthansa-Chef. Hier sei auch die Politik gefordert.

Es war Spohrs erster offizieller Auftritt als Festredner nach demvom Co-Piloten verursachten Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich, bei dem alle 150 Menschen an Bord ums Leben kamen. Spohr hatte sich nach eigenen Angaben dafür eine 100-Tage-Frist gesetzt, die am Mittwoch abgelaufen war. Das Unglück sei mit Abstand das schrecklichste in der Firmengeschichte, sagte der Lufthansa-Chef. "Das wird so schnell nicht zu verarbeiten sein."
© dpa | 03.07.2015 06:07

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Beitrag vom 09.07.2015 - 19:51 Uhr
@Alfred schrieb
Es ist Ihnen schon klar, dass die seinerzeit getätigten Flugzeugkäufe zum Kaufzeitpunkt unter die Rubrik "Agieren" fallen und die Neubestellungen eine Reaktion auf die neuen Gegebenheiten darstellen. Auf neue Gegebenheiten reagiert man nun mal.
Die Gegebenheiten waren aber für alle gleich. Und dennoch ist die LH ihren eigenen Weg gegangen. Es war aber der Falsche.


@Alfred schrieb
Als Erstkunde bekommt man in der Regel extreme Rabatte. Umgerechnet auf die Betriebsdauer eines Flugzeugs kann man damit schon einen wesentlichen Teil der höheren Betriebskosten ausgleichen. Hinzu kommt, dass bei Premiumkunden der Flugzeugtyp schon eine Rolle für die Buchung spielt. Und gerade bei Premiumkunden ist die B748 sehr beliebt. Ein Blick auf die Auslastung in der First und Business sollte das untermauern. Und bei diesen Passagieren wird richtig Geld verdient. Das spricht nicht gegen eine A380, wohl aber gegen B787. Kaum eine Airline stattet die B787 überhaupt mit einer First aus.
Es kommt doch nicht auf das Muster an, welches Kabinenprodukt ich einbaue. Und da ist die LH alles andere als Premium. Siehe neue Business Class mit übersteigen und füßeln. Und wenn die B747-8 so beliebt ist, ist es der A380 doppelt. Aber wo findet man die Auslastung der B747-8. Das würde mich mal interessieren. Auch das man in der F und C das Geld verdient. Diese Zeiten sind längst vorbei. Oder warum wird die F teilweise ausgebaut und die C verkleinert oder gegen Y+ getauscht. Das muss doch einen Grund haben. Und genau darum gibt es in der B787 z.B. keine F, dafür aber häufig eine Y+ und die Dreiklassengesellschaft ist wieder da.


@Alfred schrieb
Bin ich von einem Flugzeugtyp überzeugt, kaufe ich ihn - vorausgesetzt, ich habe das nötige Kapital! Das trifft auf alle Typen zu, von denen ich annehme, sie 15 Jahre oder länger zu betreiben. Mit der A343 hat man sich bei LH verschätzt. Das sollte nicht passieren, kann aber auch mal sein. Bei der A346 hingegen bin ich mir da nicht so sicher. Die Kosten pro Passagier sind etwas niedriger als bei der A343 und es ist ein tolles Flugzeug. Aus mir spricht hier ein echter Fan, dessen Urteilsvermögen in diesem Fall womöglich getrübt ist :-) Ich fliege oft mit LH und bevorzuge stets die A346.
Wie ich oben schon geschrieben habe. Warum haben sich andere nicht verschätzt. Und ob man ein Flugzeug mag oder nicht ist doch uninteressant. Ich als Kunde kann wechseln. Die Fluggesellschaft aber nicht. Daher kann sich die Fluggesellschaft von einem Flugzeugfan nichts kaufen. Nur ein Fluggast, welcher mehr bezahlt als das der Flug kostet ist für eine Fluggesellschaft wichtig. Alles andere ist unwichtig. Da die LH das aber momentan nicht hat, ist es schwer wieder in die Gewinnzone zu kommen.


@Alfred schrieb
Herr Buchholz war auch in dieser Zeit schon für die Flottenpolitik bei LH zuständig.
Allerdings hatte er durch die vielfälltige Streckenpolitik der LH die Aufgabe, passende Flugzeuge für die unterschiedlichsten Aufgaben zu bestellen. Da hat man es bei Emirates natürlich wesentlich leichter und kann 95% der Flüge mit 3 Flugzeugmustern abwickeln. Dies zu bewerkstelligen würde ich selbst mir zutrauen ;-)
Und schon wieder. Die anderen machen es doch auch besser. FR oder U2 haben auch eine Einheitsflotte. Und was soll bei EK anders als bei der LH sein? Das sind nur Ausreden. Davon kann sich die LH aber nichts Kaufen.

Dieser Beitrag wurde am 09.07.2015 19:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.07.2015 - 19:13 Uhr

@FrequentC: ich schätze Ihre Beiträge hier im Forum weil sie in der Regel sehr fundiert sind. Aber in einigen Punkten Ihrer Antwort muss ich schon widersprechen!

Das ist ja schön das man Reagiert. Man sollte Agieren und nicht nachmachen was andere vormachen

Es ist Ihnen schon klar, dass die seinerzeit getätigten Flugzeugkäufe zum Kaufzeitpunkt unter die Rubrik "Agieren" fallen und die Neubestellungen eine Reaktion auf die neuen Gegebenheiten darstellen. Auf neue Gegebenheiten reagiert man nun mal.

Was nützt der “verlockende Kaufpreis“ wenn die laufenden Kosten danach höher sind als der Rabat. Auch die Konkurrenz bekommt verlockende Angebote. Nicht nur die LH.
Und das die B747-8 beim Kunden geschätzt ist, ist auch lustig. Die B777, B787 oder A380 sind wohl unbeliebt?

Als Erstkunde bekommt man in der Regel extreme Rabatte. Umgerechnet auf die Betriebsdauer eines Flugzeugs kann man damit schon einen wesentlichen Teil der höheren Betriebskosten ausgleichen. Hinzu kommt, dass bei Premiumkunden der Flugzeugtyp schon eine Rolle für die Buchung spielt. Und gerade bei Premiumkunden ist die B748 sehr beliebt. Ein Blick auf die Auslastung in der First und Business sollte das untermauern. Und bei diesen Passagieren wird richtig Geld verdient. Das spricht nicht gegen eine A380, wohl aber gegen B787. Kaum eine Airline stattet die B787 überhaupt mit einer First aus.

Clevere Fluggesellschaften sind dennoch mit Leasing besser dran als mit Kauf. So könnte EK ca. 30% ihrer Flotte die nächsten 2 Jahre abgeben ohne das es ihnen weh tun würde. Da braucht man keine kurzen Mietverträge. Wenn man aber die Flieger besitzt, kann man sie nur abgeben wenn man einen Käufer hat oder Stilllegen, was unter Umständen recht teuer kommen kann.

Bin ich von einem Flugzeugtyp überzeugt, kaufe ich ihn - vorausgesetzt, ich habe das nötige Kapital! Das trifft auf alle Typen zu, von denen ich annehme, sie 15 Jahre oder länger zu betreiben. Mit der A343 hat man sich bei LH verschätzt. Das sollte nicht passieren, kann aber auch mal sein. Bei der A346 hingegen bin ich mir da nicht so sicher. Die Kosten pro Passagier sind etwas niedriger als bei der A343 und es ist ein tolles Flugzeug. Aus mir spricht hier ein echter Fan, dessen Urteilsvermögen in diesem Fall womöglich getrübt ist :-) Ich fliege oft mit LH und bevorzuge stets die A346.

Er wird sicherlich ein Fachmann sein. Aber wo waren die Fachleute der LH in den letzten 20 Jahren, als die Weichen gegen die Araber oder LCC zu stellen waren. Waren die Fachleute damals alle nur bei EK, FR oder U2?

Herr Buchholz war auch in dieser Zeit schon für die Flottenpolitik bei LH zuständig.
Allerdings hatte er durch die vielfälltige Streckenpolitik der LH die Aufgabe, passende Flugzeuge für die unterschiedlichsten Aufgaben zu bestellen. Da hat man es bei Emirates natürlich wesentlich leichter und kann 95% der Flüge mit 3 Flugzeugmustern abwickeln. Dies zu bewerkstelligen würde ich selbst mir zutrauen ;-)

Beitrag vom 09.07.2015 - 18:19 Uhr
@Alfred schrieb
Nun, LH reagiert ja auf die Flottenpolitik: 
Das ist ja schön das man Reagiert. Man sollte Agieren und nicht nachmachen was andere vormachen.


@Alfred schrieb
Ob der Kauf der B748 tatsächlich ein Fehler war, ist noch zu belegen. Die Kosten im laufenden Betrieb mögen gegenüber einer B773 höher sein, aber der Kaufpreis war wohl sehr verlockend und der Flieger wird bei den Kunden sehr geschätzt. Bislang fliegt die B748 profitabel!!!
Was nützt der “verlockende Kaufpreis“ wenn die laufenden Kosten danach höher sind als der Rabat. Auch die Konkurrenz bekommt verlockende Angebote. Nicht nur die LH.
Und das die B747-8 beim Kunden geschätzt ist, ist auch lustig. Die B777, B787 oder A380 sind wohl unbeliebt?


@Alfred schrieb
Das Geschäftsmodell der LH, Flugzeuge in der Regel zu kaufen und nicht zu mieten bingt sicherlich Probleme in der Flexibilität. Aber auch hier ist zu bedenken, dass die Gesellschaften, die die Flieger vorzugsweise mieten, langfristige Mietverträge abschließen und sich somit dieser Flexibilität teilweise berauben. Kurzfristige Mietverträge sind nämlich teuer und würden sich kaum lohnen.
Clevere Fluggesellschaften sind dennoch mit Leasing besser dran als mit Kauf. So könnte EK ca. 30% ihrer Flotte die nächsten 2 Jahre abgeben ohne das es ihnen weh tun würde. Da braucht man keine kurzen Mietverträge. Wenn man aber die Flieger besitzt, kann man sie nur abgeben wenn man einen Käufer hat oder Stilllegen, was unter Umständen recht teuer kommen kann.


@Alfred schrieb
Was ich sagen will: bei der LH ist Herr Buchholz sicherlich keine Fehlbesetzung, sondern ein ausgewiesener Fachmann.
Er wird sicherlich ein Fachmann sein. Aber wo waren die Fachleute der LH in den letzten 20 Jahren, als die Weichen gegen die Araber oder LCC zu stellen waren. Waren die Fachleute damals alle nur bei EK, FR oder U2?


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