Airbus E-Fan
Älter als 7 Tage

Im Zeitalter des Elektroflugs

PARIS - Airbus flog am Freitag zum ersten Mal elektrisch über den Ärmelkanal. "Der 10. Juli wird in die Liste großer Tage der Luftfahrt eingehen", sagte Airbus-Technologie-Vorstand Jean Botti, auch wenn der E-Fan seinen Eintrag in die Luftfahrtgeschichte um wenige Stunden verpasste.

Am Abend zuvor surrte Air-France-Pilot Hugues Duval mit seiner Elektro-Cri-Cri von Kent nach Calais. "Wir applaudieren dem kühnen Piloten Hugues Duval für den Flug in seiner Cri-Cri", zeigte Airbus Sportsgeist, konnte aber dem Hinweis nicht widerstehen, dass Duval "in seiner eigenen Liga" geflogen sei.

Aufgrund behördlicher Vorgaben startete die Cri-Cri nicht selbst, sondern klinkte sich in der Luft von einem Trägerflugzeug aus. Vielleicht ist Airbus insgeheim ganz dankbar für den zweiten Platz. Ein Sieg hätte einen faden Beigeschmack gehabt.

Pipistrel, ein slowenischer Spezialist für Ultraleichtflugzeuge, hatte Vorbereitungen für einen Flug über den Ärmelkanal mit seiner Alpha Electro für den 07. Juli getroffen. Zwei Tage vor Abflug pfiff Motorhersteller Siemens Pipistrel zurück. Der verwendete Antrieb sei nicht für Flüge über Wasser zugelassen.

Siemens arbeitet in der Elektrofliegerei seit 2013 auch mit Airbus eng zusammen. Intervenierte der Konzern, um zu verhindern, dass Pipistrel Airbus die Schau stiehlt?

"Wir haben von dem Vorhaben von Pipistrel nur zufällig von den Flugsicherheitsbehörden erfahren", verneinte Siemens-Sprecher Florian Martini gegenüber ingenieur.de. Außerdem stamme kein Teil am E-Fan von Siemens. Dessen Motor habe der Konzern lediglich validiert.

Airbus zolle jeder Unternehmung Beifall, die den Elektroflug voranbringe, übte sich Botti auf Twitter in Schadensbegrenzung. "Aber alles was wir machen, muss den rechtlichen Vorgaben und höchsten Sicherheitsstandards gerecht werden."

Airbus E-Fan
Airbus E-Fan, © Airbus

Im Juli 1909 gelang Louis Bleriot mit seinem Typ XI der erste Flug über den Ärmelkanal. 106 Jahre später beflügeln E-Motoren Wettbewerbsgeist und Phantansie von Fliegern und ihren Ingenieuren. 2015 ist das Jahr des Elektroflugs.

Eine Woche vor den Kanalüberflügen stellte André Borschberg mit dem Elektroflieger Solar Impulse 2 einen neuen Rekord für den längsten Soloflug auf. Vier Tage, 21 Stunden und 52 Minuten brauchte Borschberg für die 8.200 Kilometer von Japan nach Hawaii.

Solarkollektoren versorgten die Solar Impulse 2 unterwegs mit Strom. Für eine kommerzielle Perspektive entwickelt, zieht der E-Fan seinen Saft aus Akkus. Seit dem Erstflug 2014 habe sich deren Speicherkapazität um 60 Prozent erhöht, sagte Botti. Das ermögliche Flüge von 55 statt anfänglich 25 Minuten.

Auf Motorenseite erzielten Siemens und Grob Aerospace jüngst einen Durchbruch. Ihr 50 Kilogramm leichter E-Propellerantrieb bringt es auf 260 Kilowatt - ein fünfmal besseres Verhältnis von Gewicht zu Leistung als bislang und genug, um Flugzeuge mit einer Startmasse von 1.800 Kilogramm abheben zu lassen.

E-Fan 2.0 geht als Zweisitzer in Serie

Angesichts solcher Fortschritte sieht Botti realistische Chancen für hybride Antriebe von Verkehrsflugzeugen. Serienerfahrung mit dem E-Fan soll technologisch wie regulatorisch den Weg dahin ebnen.

Die Airbus-Tochter VoltAir will 2017 den Prototypen des E-Fan 2.0 bauen. Der Zweisitzer soll Flugschulen ab 2019 als effizientes Trainingsgerät dienen. Die Vorzeichen stehen gut - sein waghalsiger Pionierflug verschaffte Bleriot 1909 und in späteren Jahren hunderte Aufträge für den Typ XI.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Airbus Group | 13.07.2015 13:49
#9297
Beitrag vom 14.07.2015 - 23:20 Uhr
Herr Ermecke, entweder sind Sie auf einem Kreuzzug oder benutzen dieses Forum um indirekt Werbung für ihr Unternehmen und seine Dienstleistungen zu machen.

Lieber Daniel, nicht ich, sondern SIE waren der erste hier, der mein Unternehmen überhaupt erwähnt hat.


Für beides bin ich nicht zu begeistern. Und für Diskussionen, die in die von Ihnen gewünschte Richtung driften sollen, ist das hier nicht das geeignete Forum. Deshalb sollten wir das hier und jetzt beenden. Belassen wir es dabei, dass wir uns bezüglich der zukünftigen Entwicklung in der Flugzeugtechnik uneins sind.

Sie sind lediglich ein weiterer Leser von aero.de und befinden nicht darüber, wer sich außer Ihnen noch zu luftfahrttechnischen und -wirtschaftlichen Themen zu Wort melden darf.

Ich habe als Leser einen von aero.de veröffentlichten Artikel kommentiert. Dabei habe ich dargelegt, daß eine Nutzanwendung von "Elektrofliegerei" aus prinzipiellen Gründen jetzt und in Zukunft nicht zu erwarten ist. Falls die Redaktion oder ein anderer Leser Interesse zeigen, die Diskussion weiterzuführen, bin ich gern dabei. SIE sind nicht derjenige, der MEINE Gesprächsteilnahme beendet.
Beitrag vom 14.07.2015 - 21:18 Uhr

Was bin ich froh, dass es noch Menschen gibt, deren Horizont nicht an der nächsten Zapfsäule endet :-)

Wenn man Ihrer Sichtweise folgen würde, würden wir heute wahrscheinlich überhaupt nicht fliegen, Herr Ermecke. Oder was hätten Sie den Gebrüdern Wright entgegnet, als sie mit gerade mal etwas über 10 km/h schlappe 40 Meter zurücklegten? Die Zukunft des Transports ist und bleibt die Schiene!?

Die von Ihnen gewählte Manipulationsmethode nennt man "Strohmann-Taktik". Sie unterstellen mir eine Denk- und Sichtweise, die allein von Ihnen konstruiert ist, um dann genüßlich auf diese einzuschlagen.

Und damit Sie nie zur Verantwortung gezogen werden, verstecken Sie sich hinter einem Pseudonym.


Die Post testet Transportdrohnen (elektrisch) um Medikamente auf Nordseeinseln zu bringen und Airbus und viele Andere testen, ob man auch Menschen damit transportieren kann und siehe da, es geht. Das die erpresst wurden das zu tun, wusste ich nicht und auch die milliardenschwere Kampagne seitens unserer konservativen Regierung, von der sie sprechen, ist mir nicht bekannt. Aber sie möchten "hart" bei den Fakten bleiben? Fakten wie Bilderberger, ELF-Wellen und sowas? Verstehe!

Strohmann 2. Es geht hier um die Frage, ob elektrisches Fliegen tatsächlich eine realistische Zukunftsoption darstellt. Hierzu haben Sie kein einziges Argument. Also verlagern Sie in andere Themenfelder, in denen Sie mir Standpunkte unterstellen, die ich gar nicht geäußert habe, um sich dann mit denen "auseinanderzusetzen".


Das man Chemikalien in den Boden pumpt, um auch noch die letzten Reservoirs zu plündern ist auch nur ein Mittel um die "Rohstoffangst" zu schüren, nicht wahr? Das hat mit einer tatsächlichen Verknappung überhaupt nichts zu tun, puh!

Wenn Sie eine "Fracking-Debatte" führen wollen dann bitte nicht hier. Für die Luftfahrt relevant ist, daß Kerosin jetzt und in 20 und in 100 Jahren vorhanden sein wird.

Wäre KEIN Kerosin vorhanden, würden uns Solar-Illusionen trotzdem nicht nicht helfen.


Da sie jedes mal, wenn ein Thema den Hauch von Umweltschutz umweht, die große Klimawandelskeptikerkeule rausholen, möchte ich gerne den daran INteressierten folgenden Link empfehlen.
Dort setzt man sich mit Ihren wirren "Thesen" äh, sorry, "harten Fakten" tatsächlich inhaltlich auseinander:
 http://www.scilogs.de/klimalounge/der-anti-treibhauseffekt-herrn-ermecke/


Sehr schön. Strohmann 3. Dort schreibt ein Prof. Rahmstorf, der das Pech hatte, im Juni 2014 unmittelbar VOR MIR in einer Expertenanhörung vor dem Umweltausschuß des Niedersächsischen Landtags vortragen zu müssen. Das mag er nicht, ER weigert sich stets, irgendwo gemeinsam mit Kritikern des CO2-Klimakults aufzutreten.

Was ich in Hannover TATSÄCHLICH vorgetragen habe, finden Sie hier:
 http://www.ke-research.de/downloads/Stellungnahme-Klima-Niedersachsen.pdf.
Wer meinen Vortrag und die Behauptungen Rahmstorfs vergleicht, stellt schnell fest, daß er mich mehrfach falsch zitiert. Auch die Aussagen von Gerlich und Tscheuschner werden von ihm ins Unsinnige verdreht und dann seine eigenen unsinnigen Aussagen süffisant angegriffen.




Beitrag vom 14.07.2015 - 21:13 Uhr
Herr Ermecke, entweder sind Sie auf einem Kreuzzug oder benutzen dieses Forum um indirekt Werbung für ihr Unternehmen und seine Dienstleistungen zu machen. Für beides bin ich nicht zu begeistern. Und für Diskussionen, die in die von Ihnen gewünschte Richtung driften sollen, ist das hier nicht das geeignete Forum. Deshalb sollten wir das hier und jetzt beenden. Belassen wir es dabei, dass wir uns bezüglich der zukünftigen Entwicklung in der Flugzeugtechnik uneins sind.


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