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Das Hauptgeschäft mit Passagier- und Frachtflugzeugen läuft hingegen glänzend. Auch das jüngste Langstreckenmodell 787 "Dreamliner" spült dank steigender Produktionszahlen zunehmend Geld in die Kasse des US-Konzerns.
Die Boeing-Aktie reagierte mit positiv auf die Nachrichten. Im vorbörslichen Handel legte sie um fast drei Prozent zu, nachdem die Mehrkosten für das Tankflugzeug bereits vergangene Woche für einen Kursabschlag gesorgt hatten.
Für das laufende Jahr erwartet Boeing-Chef Muilenburg nun noch einen Gewinn je Aktie von 7,60 bis 7,80 Dollar - rund sechs Prozent weniger als bislang veranschlagt. Abgesehen von dem Tankflugzeug-Projekt liefen die Geschäfte von April bis Juni jedoch besser als erwartet.
So steigerte Boeing seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 24,5 Milliarden US-Dollar (22,5 Mrd Euro). Unter dem Strich brach der Gewinn wegen der Sonderbelastung um ein Drittel auf 1,1 Milliarden Dollar ein. Experten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet, nachdem Boeing die Mehrkosten von netto gut einer halben Milliarde Dollar bereits in der vergangenen Woche bekanntgegeben hatte.
Guter Flugzeug-Absatz
Im Gesamtjahr soll das Geschäft weiter anziehen. Beim Umsatz hat Muilenburg einen Anstieg auf 94,5 bis 96,5 Milliarden Dollar im Auge.
Im zweiten Geschäftsquartal lieferte Boeing 197 Verkehrsflugzeuge aus und behält damit das Jahresziel von 750 bis 755 Auslieferungen fest im Auge. Das sind rund 120 mehr als beim europäischen Rivalen Airbus, der die Produktion in den kommenden Jahren angesichts überlaufender Auftragsbücher aber ebenfalls kräftig ausweiten will.
Den Löwenanteil machen bei beiden Konzernen die Mittelstreckenjets aus, die Boeing 737 und der Airbus A320. Boeing lieferte im ersten Halbjahr aber auch 64 "Dreamliner"-Jets aus - ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Beim jüngsten Airbus-Langstreckenflieger A350 läuft die Produktion seit der Erstauslieferung Ende 2014 nur langsam hoch.
767-Tanker quält Boeing
Bei dem Tankflugzeug-Auftrag muss sich Boeing nun ranhalten. Bis August 2017 soll der Hersteller die ersten 18 Maschinen vom Typ KC-46 an die US-Luftwaffe ausliefern. Insgesamt haben die Vereinigten Staaten 179 Exemplare bestellt.
Boeing hatte die Ausschreibung für den Tankflugzeug-Auftrag im Jahr 2011 in einer umstrittenen dritten Runde für sich entschieden, nachdem zwischenzeitlich der Airbus-Konzern unter seinem damaligen Namen EADS den Zuschlag erhalten hatte.
Damaligen Angaben von EADS zufolge hatte Boeing am Ende mit einem niedrigeren Preis gepunktet. Laut dem damaligen EADS-Nordamerika-Vorstand Ralph Crosby lag Boeings Angebot bei 31,5 Milliarden Dollar, während EADS über die gesamte Laufzeit hinweg mit 35 Milliarden Dollar kalkulierte.
Im Gegensatz zu Boeings Flieger ist der Airbus-Tankjet A330 MRTT bereits in mehreren Ländern im Einsatz.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Boeing | 22.07.2015 15:34
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