Ryanair plant nach Gewinnsprung mehr Winterangebot

LONDON - Bei Ryanair sprudeln die Gewinne. Im ersten Geschäftsquartal sei das Ergebnis mit 245,1 Millionen Euro ein Viertel stärker ausgefallen als im Vorjahr, teilte Ryanair am Montag mit. Im Winterflugplan will Vorstandschef Michael O`Leary trotz geringer Vorausbuchungen weniger Flugzeuge am Boden lassen.

Mit dem Ergebnis für das erste Quartal traf Ryanair die Erwartungen des Marktes. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Gewinn am oberen Ende einer Spanne von 940 bis 970 Millionen Euro liegen, erklärte Ryanair.

"Es war bisher ein sehr guter Sommer mit starken Buchungen", sagte Ryanair-Finanzvorstand Neil Sorahan. Im ersten Quartal habe Ryanair seine Passagierzahl um 16 Prozent auf 28 Millionen gesteigert. Der Umsatz legte dabei lediglich um zehn Prozent auf 1,65 Milliarden Euro zu.


Im Winter will Ryanair geringere Ticketerlöse in Kauf nehmen, um ein erweitertes Angebot auszulasten. "Wir gehen mit sehr begrenzter Sichtweite in das zweite Halbjahr", sagte Vorstandschef Michael O`Leary. Das dritte Quartal sei erst zu zehn Prozent gebucht, das vierte Quartal zu "weniger als zwei Prozent".

"Wir nehmen den Preis, den wir kriegen"

Die Durchschnittserlöse dürften im zweiten Halbjahr um vier bis acht Prozent sinken. "Wir nehmen den Preis, den wir kriegen", sagte O`Leary. Eine hohe Auslastung der Flüge sei Ryanair wichtiger als der durchschnittliche Ticketpreis. "Auslastung aktiv, Yield passiv", nennt O`Leary diese Preispolitik.

Statt um zehn Prozent will Ryanair im Winterhalbjahr um 15 Prozent wachsen. Im laufenden Geschäftsjahr peilt O`Leary jetzt 103 Millionen Passagiere an. Das wären drei Millionen mehr als bislang und 14 Prozent mehr Reisende als im letzten Geschäftsjahr. Die Auslastung soll um zwei Prozentpunkte auf 90 Prozent steigen.

Ryanair investiert derzeit nicht nur in neue Flugzeuge, sondern auch in neue IT-Systeme. Ab Oktober sollen neue Digitalangebote die Buchungen ankurbeln.