Tarifkonflikt
Älter als 7 Tage

Lufthansa bietet Bodenpersonal Einmalzahlung an

Lufthansa-Bodenpersonal
Lufthansa-Bodenpersonal, © Jens Görlich / Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - In die Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa ist Bewegung gekommen. Bei der fünften Verhandlungsrunde am Mittwoch hat das Unternehmen nach eigenen Angaben für jeden Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 1200 Euro für das Kalenderjahr 2015 angeboten.

Damit wolle man sie an dem guten erwarteten Ergebnis beteiligen, erklärte Personalchefin Bettina Volkens in einer Mitteilung.

Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete das Angebot zwar als zu niedrig, erklärte sich aber bereit, mit dem Unternehmen in Verhandlungen zu den Betriebsrenten für die rund 33 000 Bodenbeschäftigten einzusteigen. Lufthansa will nicht mehr wie bislang die absolute Höhe der Betriebsrenten garantieren, sondern nur noch feste Zuschüsse zahlen. Diesen Systemwechsel lehnt Verdi ab. Das Thema soll in den bis Ende November abgestimmten Verhandlungsplan integriert werden, bestätigte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle.

Verdi hat bislang eine Verknüpfung der Entgelt-Runde mit den Rentenfragen abgelehnt. Man habe nun den Ehrgeiz, diese und weitere Themen zusammenführen, sagte Behle. Es sei aber nicht zwingend, alles an einem Termin gleichzeitig abzuschließen. In der Lohnrunde hat Verdi ein Plus von 5,5 Prozent gefordert.

Lufthansa macht tabellenwirksame Lohnsteigerungen über die Einmalzahlung hinaus weiterhin von parallelen Einsparungen bei den Betriebsrenten abhängig. "Wir sind froh, dass Verdi Verhandlungen zur Altersversorgung mit uns aufnimmt. Dieses Thema ist äußerst wichtig für die Zukunftsfähigkeit unseres Konzerns", erklärte Volkens. "Auf dieser Basis sehen wir auch Spielräume, um nun in Verhandlungen über die Vergütungsentwicklung ab 2016 einzusteigen."

Die sechste Verhandlungsrunde ist für den 6. Oktober in Frankfurt angesetzt.
© dpa | 30.09.2015 16:08

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 01.10.2015 - 19:57 Uhr
Gibt es in Ihrem privaten Bereich Vorteile durch NACHHALTIG höhere Kosten, denen keine Gegenleistungen entgegen stehen?

Sie sprechen in Rätseln?


Wirklich? Das wollte ich nicht.
Mir ging es nur darum, dass Nachhaltigkeit kein Wert an sich ist (wie stanfield das suggeriert), weder im privatem noch im unternehmerischen Bereich.
Ok, verstehe. Bevor das in Wortglauberei endet ;-) aber es ist doch ein Wert (ethisch). Soll heißen, wenn ich nur soviel raus nehme, dass das Unternehmen im Business bleibt, dann ist meine Strategie nachhaltig. Das hat eine Position auf meiner Werteskala. Natürlich kein messbarer Wert.
Beitrag vom 01.10.2015 - 19:51 Uhr
Aber eine Einmalzahlung ist doch schon irgendwie ne Frechheit, wo Lufthansa doch immer nachhaltiges fordert und Einmaleffekte angeblich nichts bringen, weil sie nicht dauerhaft sind. Aber die Mitarbeiter sollen genau das hinnehmen?! Ich mach mir die Welt...

Das kommt immer darauf an wie man das verknüpft. Wenn mein Gehaltsniveau im Markt zu hoch ist, kann ich Gewinne durchaus über die Einmahlzahlung sozialisieren. Das Nachhaltige daran wäre ein stabiles Niveau, vielleicht noch abgesichert über eine Beschäftigungsgarantie. Da gibt es reichlich Fantasie. Wer weiß schon was morgen kommt? Auf LH übertragen, eine kleine Krise in ME und der Ölpreis geht hoch. Dann können Sie wenigsten mit einem höheren Gehalt in den Sozialplan gehen.

Wie gesagt, je nach Sitution gibt es für beide Varianten Berechtigungen.
Beitrag vom 01.10.2015 - 19:45 Uhr
Lufthansa fordert doch Einsparungen bei den Personalkosten. Dann biete ich an, EINMALIG auf Betrag x zu verzichten. Dafür bekomme ich aber dauerhaft Betrag y mehr. Würde doch die Bilanz für dieses Jahr auch schön aufhübschen. Nächstes Jahr verhandeln wir dann nochmal.
Ist es nicht genau das, was LH für sich in Anspruch nehmen will: dauerhaften Lohnverzicht?! Was soll da eine Einmalzahlung bitte schön? Da lässt man sich doch nur drauf ein, wenn die jedes Jahr kommt und akkumuliert mehr bringt, als der Lohnverzicht kostet.
Es müssen endlich für alle Angestellten, ausdrücklich auch für die Vorstände, Möglichkeiten zur Gewinnbeteiligung (und Verlustbeteiligung) her, die auf absolut identischen Mechanismen beruhen, nämlich denen, die auch einer Dividendenausschüttung zugrunde liegen. Ich behaupte, dass die Chefetage das niemals mitmachen wird, weil man dann plötzlich nicht mehr dem Fußvolk die Kohle aus der Tasche ziehen kann, ohne sie sich selbst in die eigene zu stopfen. Wenn Gewinn, gewinnen alle, wenn Verlust, verlieren alle. Für die Angestellten muss natürlich eine Mindestsicherung greifen, damit man bei Maximalverlust nicht komplett gehaltfrei dasteht, nach oben dürfte dafür auch ein Gewinndeckel greifen, den die Aktionäre nicht hätten. Ein Gehalt variabel zwischen 2/3 und 4/3 des regulären Gehaltes wäre doch ok. Null Gewinn, normales Gehalt. 4,85% op Marge gab bisher 1 Gehalt Bonus. Bei 19,4% op Marge wären dann 4/3 Jahresgehalt erreicht. Werden wir eh nie hinkommen...

Auch dieses Modell wurde intern natürlich schon exessiv diskutiert. Das lässt sich aber nicht so umsetzen, zumindest nicht bei den unteren Einkommen. Cockpit hat so eine Variante mal ausgehnadelt, weiß nicht ob sie noch aktiv ist, und da durchaus mal abgeräumt. Man kann da aber auch mal eine Durststrecke aushalten. Bei 1500€/mtl. ist das nicht nur schwer sondern wäre unverantwortlich. Zudem würde das die Tür zur Mitbestimmung bei Management Entscheidungen öffnen. Wenn das wirtschaftliche Risiko teilweise auf die Mitarbeiter umgelegt wird, dann wollen die natürlich auch ein Wörtchen mitreden. Aber auch hierzu gibt es Berge von Diplomarbeiten.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden