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Gescheiterter Tarifstreit – Air France geht auf Schrumpfkurs

Alexandre de Juniac
Alexandre de Juniac, © Air France

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PARIS - Bei der Fluggesellschaft Air France droht erneut der Wegfall vieler Arbeitsplätze. Es werde leider einen Plan zum deutlichen Stellenabbau geben, sagte der Chef des Mutterkonzerns Air France-KLM, Alexandre de Juniac, am Freitag dem Radiosender Europe 1. Auch die Flugzeugflotte und das Flugangebot sollen schrumpfen.

Betroffen ist die französische Konzernsparte Air France. Der Abbau soll in den kommenden beiden Jahren stattfinden. Die Gewerkschaften drohen bereits für diesen Montag (5. Oktober) mit Streiks.

Zahlen zum geplanten Stellenabbau nannte de Juniac nicht. Gewerkschaftskreisen zufolge stehen 2016 und 2017 bis zu 2900 Stellen auf dem Spiel, wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldete. Eine Quelle aus dem Verwaltungsrat sagte demnach, diese Zahl sei von der Unternehmensführung als Schätzung dafür genannt worden, wie viele Mitarbeiter Air France im Jahr 2017 zu viel haben wird. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. Laut de Juniac sollen möglichst viele Stellen über freiwillige Vereinbarungen abgebaut werden. "Falls nötig" werde es aber auch Kündigungen geben.

Am Donnerstag waren Verhandlungen mit Gewerkschaftsvertretern gescheitert. Die Konzernspitze wollte die Gehälter einfrieren und die Produktivität durch Mehrarbeit erhöhen, konnte sich gegen die Verhandlungsführer der Piloten aber nicht durchsetzen.

Die Fluggesellschaft will mit den Kürzungen ihre seit 2011 andauernde Verlustserie beenden. Nun denkt die Konzernspitze darüber nach, wie tief die Einschnitte ausfallen sollen.

Mehrere Gewerkschaften riefen für Montag zu Streiks auf, das Unternehmen rechnet aber nicht mit allzu großen Störungen. Die Passagiere würden von Samstag an über die Entwicklungen informiert. Vor gut einem Jahr hatten die Air-France-Piloten den Flugbetrieb aus Protest gegen den geplanten Ausbau der Billigtochter Transavia für zwei Wochen lahmgelegt.

"Wir sind heute nicht wettbewerbsfähig genug", begründete de Juniac seine harte Haltung. Neuen Verhandlungen erteilte er zunächst eine Absage. Falls Gewerkschaften in den kommenden Wochen neue Vorschläge und eine "echte Gesprächsbereitschaft" vorlegten, sei die Tür aber nicht geschlossen.
© dpa-AFX | 02.10.2015 14:00

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Beitrag vom 05.10.2015 - 10:46 Uhr
Vielleicht mach die LH nur deshalb Gewinn in Gegensatz zu AF, weil die Wirtschaft in Deutschland brummt.
Und darauf hat man nun wirklich keinen Einfluss als LH Manager.
Es geht doch um langfristige Entwicklungen.
Beitrag vom 03.10.2015 - 10:22 Uhr

Doch eher genau umgekehrt. Der LH Vorstand unternimmt die nötigen Schritte, um den Konzern langfristig auf Wachstum zu bringen. Gerade AF und KLM zeigen doch, dass es dem Unternehmen besser geht, wenn die Piloten das Unternehmen nicht in seinen unternehmerischen Entscheidungen blockieren...


Ganz genau... und deshalb kämpft AF KLM um die schwarze Null während LH 1500000000€
Gewinn liefert.



Beitrag vom 03.10.2015 - 01:36 Uhr
Das erledigt bei LH der Vorstand schon selbst, die Kernmarke verschwindet ja ohnehin zusehends.

Doch eher genau umgekehrt. Der LH Vorstand unternimmt die nötigen Schritte, um den Konzern langfristig auf Wachstum zu bringen. Gerade AF und KLM zeigen doch, dass es dem Unternehmen besser geht, wenn die Piloten das Unternehmen nicht in seinen unternehmerischen Entscheidungen blockieren sondern wie bei KLM einen sinnvollen Kompromiss schließen. Wem ist denn bei Air France gedient, dass Transavia nicht ausgebaut werden kann?


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