Harry Hohmeister
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Lufthansa fürchtet Übermacht von Golfairlines

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Harry Hohmeister, © Deutsche Lufthansa AG

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OSNABRÜCK - Der künftige Premiummarken-Vorstand der Lufthansa, Harry Hohmeister, hat vor einer Übermacht finanzstarker Fluggesellschaften aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gewarnt. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) forderte Hohmeister Unterstützung der EU und der Bundesregierung.

"Wettbewerber aus den Arabischen Emiraten kaufen sich mit staatlicher Hilfe Einfluss in Europa", sagte der Lufthansa-Manager. Dies verzerre die Rahmenbedingungen. Deshalb brauche man neben einer unternehmerischen "auch eine politische Antwort".

Diese könne in einer Angleichung von Wettbewerbsbedingungen bestehen: "In den Emiraten gibt es keine Luftverkehrssteuer - warum muss es sie in Deutschland geben?", sagte Hohmeister. In den Ländern der Wettbewerber fehlten grundlegende soziale Rahmenbedingungen, und an ihren Flughäfen gebe es kein Nachtflugverbot. "Warum können wir unsere großen Flughäfen nur an 18 von 24 Stunden nutzen?"

Die Golf-Airlines würden massiv staatlich subventioniert, deshalb herrsche auf dem Langstreckenmarkt kein fairer Wettbewerb mehr.

Lufthansa würde die Verkehrsbeziehungen zu den Golfstaaten gerne neu geregelt sehen. Die EU sei in der Pflicht, hier unionsweite Standards zu schaffen, heißt es in Frankfurt.

Auf diesem Weg könnten Standards Einzug halten, die in Verkehrsbeziehungen mit anderen Ländern bereits greifen - beispielsweise die Anti-Dumping-Richtlinie 868 und Beteiligungsregeln, wie sie das OpenSkies-Abkommen der EU mit den Vereinigten Staaten kennt.

Europas Airlinebranche ist in dieser Frage allerdings tief gespalten - bei Air Berlin und Alitalia ist Etihad Airways Herr im Haus. Bei der IAG kaufte sich Qatar Airways mit einem Aktienpaket zumindest Mitsprache. IAG-Chef Willie Walsh warnte im April vor "protektionistischen Tendenzen" im Umgang mit Golfairlines.


Hohmeister leitet im Lufthansa-Vorstand derzeit das Ressort Verbund-Airlines, Logistik und IT. Im Zuge eines kürzlich beschlossenen Konzernumbaus soll er die Führung der Marken Lufthansa, Swiss und Austrian übernehmen.

Der Manager sagte, er rechne in den nächsten Jahren mit einem massiven Kapazitätsausbau der Konkurrenten in den Emiraten. Dubai etwa habe 140 Großraummaschinen vom Typ Airbus A380 bestellt und lasse einen Flughafen mit sechs parallelen Startbahnen und einer Kapazität von 240 Millionen Passagieren im Jahr bauen.
© aero.de, ots | Abb.: Lufthansa | 08.10.2015 08:25

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Beitrag vom 10.10.2015 - 16:55 Uhr
@gordon schrieb
Das was Sie sagen, wäre nur richtig, wenn die Preise auf einer bestimmten Strecke (z.B. FRA-DXB) etwas mit den Kosten auf dieser Strecke zu tun hätte. Haben sie aber nicht.

Das Ergebnis der deutschen LVG wird durch die Luftverkehrssteuer mit mehreren hundert Millionen belastet, das der anderen LVGs nur zu einem Bruchteil. Dadurch haben diese natürlich andere Spielräume bei der Preisgestaltung .
Ach ja. Die Kosten. Warum kann ich mit EW für 200€ nach DBX Fliegen, aber mit EK nie unter 400€. Wenn die Argumente ausgehen muss halt immer der Müll mit dem Kosten kommen.

Weil EW auf jedes Ticket draufzahlt, um Passagiere zu gewinnen. Die sind noch im Aufbau, wohingegen Emirates etabliert ist. Das wird nicht immer so bleiben.

Und noch einmal. Die Luftverkehrssteuer ab Deutschland trifft alle Passagiere und wird ihnen so auch in Rechnung gestellt.

Sagt wer? Eine Emirates kann die Steuer beim Preis eher unter den Tisch fallen lassen als eine Lufthansa, da es nur einige wenige Flüge und nicht das gesamte Streckennetz betrifft. Wenn eine LH die LVG nicht komplett an die Paxe weitergibt, wirds richtig teuer. Damit hat EK da schon einen gewissen Vorteil.
Beitrag vom 09.10.2015 - 14:44 Uhr
rgebnis der deutschen LVG wird durch die Luftverkehrssteuer mit mehreren hundert Millionen belastet, das der anderen LVGs nur zu einem Bruchteil. Dadurch haben diese natürlich andere Spielräume bei der Preisgestaltung .
Ach ja. Die Kosten. Warum kann ich mit EW für 200€ nach DBX Fliegen, aber mit EK nie unter 400€. Wenn die Argumente ausgehen muss halt immer der Müll mit dem Kosten kommen.

Sind die 200 EUR da nicht one way?
Beitrag vom 09.10.2015 - 13:54 Uhr
@gordon schrieb
Das was Sie sagen, wäre nur richtig, wenn die Preise auf einer bestimmten Strecke (z.B. FRA-DXB) etwas mit den Kosten auf dieser Strecke zu tun hätte. Haben sie aber nicht.

Das Ergebnis der deutschen LVG wird durch die Luftverkehrssteuer mit mehreren hundert Millionen belastet, das der anderen LVGs nur zu einem Bruchteil. Dadurch haben diese natürlich andere Spielräume bei der Preisgestaltung .
Ach ja. Die Kosten. Warum kann ich mit EW für 200€ nach DBX Fliegen, aber mit EK nie unter 400€. Wenn die Argumente ausgehen muss halt immer der Müll mit dem Kosten kommen.


Sind Sie sicher, dass Sie meinen Beitrag richtig gelesen haben?
Ich sagte, dass Preise NICHTS mit Kosten zu tun haben.


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