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Boeing stellt 777-Rumpfmontage auf Roboter um

Boeing 777 FAL
Boeing 777 FAL, © The Boeing Company

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EVERETT - Boeing hat im 777-Werk Everett mit der Umstellung der Rumpfproduktion vom manuellen Nieten auf die automatisierte Verbindung mit der Hilfe von autonomen Nietrobotern begonnen. Die neuen Anlagen stammen von einem deutschen Hersteller.

Nach der Festlegung der 777X-Konstruktionsdaten und Leistungswerte ("Firm Configuration") habe Boeing damit begonnen, die künftige, automatisierte Rumpfproduktionstechnik "FAUB" auf der 777-Linie zu installieren, teilte Marketingsvorstand Randy Tinseth mit.

FAUB steht für "Fuselage Automated Upright Build" - "Automatisierte, aufrechte Rumpfherstellung" - und soll die Arbeitssicherheit, die Bauqualität und Kapazität der Endmontagelinie erhöhen.

Herzstück der neuen Produktionsmethode in der neuen Produktionshalle 40-27 sind autonome Industrieroboter des deutschen Herstellers KUKA Systems, die sich innerhalb der Rumpfröhre mit jewels zwei Roboterarmen für die beiden Rumpfseiten nietend vorarbeiten.

Gleichzeitig "halten" von außen synchron Nietroboter gegen, versäubern die Nietstelle und versiegeln sie in stets perfekter Bauqualität. Auch die auf dem Hallenboden frei selbstfahrenden Arbeitsplattformen und Montagedocks in der Halle werden durch Computer positioniert. Boeing setzt die neue Technik erstmals im 777-Programm ein.

Bisher wurden rund 60.000 Niete pro Tag von Hand installiert, eine körperlich schwere und gefährliche Arbeit. Der Hersteller will sein vorhandenes Personal umschulen und künftig stärker für die Unterstützungsprozesse im Hintergrund der steigenden Fertigung einsetzen.

Die Zahl der benötigten Arbeitskräfte soll, auch wenn die 777-Rate bis zum Übergang zur 777X vermutlich vorübergehend leicht abgesenkt wird, trotz der Modernisierung deshalb grundsätzlich nicht sinken. Boeing will die neue Technik noch bei der herkömmlichen 777 einführen und sie dann in großem Maßstab bei der kommenden 777X nutzen.

Die Boeing 777X kombiniert einen völlig neuen CFK-Flügel nach dem Vorbild der Boeing 787 mit sparsamen, neuen Triebwerken und einen Metallrumpf, der sich eng an jenem der 777-300ER orientiert. Wegen der Gewichtsersparnis und aerodynamischer Optimierungen kommt die Boeing 777X mit weniger Triebwerksleistung aus, als ihre Vorgängerin.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Boeing | 27.10.2015 08:23


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