Doch keine Absage?
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Aeroflot ändert überraschend ihren 787-Auftrag

Boeing 787-9 Dreamliner
Boeing 787-9 Dreamliner, © The Boeing Company

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SEATTLE - Nach dem Ausfall von Transaero Airlines kann Boeing einen Auftrag für vier 747-8 gedanklich abhaken. Ein Blick in das Auftragsbuch lässt aber ein dickes Trostpflaster für Seattle vermuten: Der seit Juni latent gefährdete 787-Auftrag von Aeroflot steht offenbar wieder auf festen Füßen.

Aeroflot werde alle 22 ab 2016 belegten 787-8-Liefertermine freigeben und den Auftrag löschen, hatte der stellvertretende Aeroflot-Chef Giorgio Callegario auf der Paris Airshow erklärt.

Im Oktober kündigte Vorstandschef Vitaly Savelyev Vollzug an. Aeroflot springe für 34 Leasingverträge von Transaero ein, der inzwischen das Geld ausgegangen war. Anstelle der 22 Dreamliner übernehme Aeroflot in diesem Zuge 20 Großraumflugzeuge der Transaero-Flotte.

Boeing dürfte täglich mit einem Fax gerechnet haben, in dem Aeroflot die 22 Flugzeuge endgültig absagt. Stattdessen vermerkt das Auftragsbuch im November eine überraschende Änderung im Auftrag - Aeroflot schrieb vier 787-8 auf die größere 787-9 um und tastete die übrigen 18 Flugzeuge nicht an!

Offenbar überdenkt Aeroflot nach dem Ausfall ihres bisher zweitgrößten Konkurrenten Transaero die eigene Flottenstrategie. Davon könnte auch Airbus profitieren - hinter dem Aeroflot-Auftrag über acht A350-800 und 14 A350-900 stand zuletzt ebenfalls ein Fragezeichen. Vier A380-Aufträge von Transaero dürften allerdings bald ins Altpapier wandern.

Boeing buchte im Programm 787 dieses Jahr bisher 79 Auftragseingänge und 26 Stornierungen. Für die 747-8 fällt die Bilanz deutlich schlechter aus: Zwar gingen 2015 vier Neuaufträge für Vollfrachter ein, im September neutralisierte eine Storno von Nippon Cargo Airlines über ebenfalls vier Flugzeuge den Nettoauftragseingang jedoch auf Null.

"Es ist ein schwieriges Marktumfeld für das Flugzeug", gab Boeing Finanzvorstand Greg Smith im Oktober unumwunden zu. "Wahrscheinlich werden wir uns Anfang 2016 erneut mit der Rate befassen." Für 2016 hatte Boeing bereits beschlossen, die Jumbo-Fertigung auf eine Monatseinheit zu begrenzen.
© aero.de | Abb.: Boeing | 16.11.2015 09:56


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