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Airbus lässt sich mit Neuauflage für A380 Zeit

Tom Enders
Tom Enders, © Airbus Group

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PARIS - Die viel diskutierte Neuauflage des weltgrößten Passagierjets Airbus A380 steht weiter in den Sternen. Der Flugzeugbauer arbeite zusammen mit der A380-Großkundin Emirates an dem Vorhaben einer A380neo, sagte Airbus-Konzernchef Tom Enders am Dienstag in Paris.

Eine Entscheidung in diesem Jahr, wie zwischenzeitlich angepeilt, sei aber ausgeschlossen. Stattdessen drosselt Airbus die Produktion des Jets, um angesichts ausbleibender Bestellungen nicht plötzlich vor einem leeren Auftragsbuch zu stehen.

Laut Enders wird Airbus daher in diesem Jahr weniger als die eigentlich vorgesehenen 30 A380-Exemplare an Fluggesellschaften ausliefern - die russische Transaero fällt als Abnehmer bekanntlich aus.

Dennoch soll die Produktion des Jets in diesem Jahr erstmals einen operativen Gewinn abwerfen. Airbus hatte die erste A380 im Jahr 2007 ausgeliefert, aber seither immer Geld draufgelegt. Inzwischen bleiben Neubestellungen weitgehend aus, zudem gingen Airbus einzelne Kunden verloren.

Eine Modernisierung des Jets unter dem Namen A380neo mit sparsameren Triebwerken könnte das Nachfrageproblem lösen, doch bisher verlangt vor allem Emirates-Chef Tim Clark nach dem Flieger. Airbus ist zwar zu Anpassungen bereit, scheut aber wegen hoher Kosten die Neuauflage mit einem neu zu entwickelnden Antrieb.

"Wir bauen das Flugzeug für Kunden, die es wollen, und es muss dafür einen guten Preis geben", sagte Enders. Zudem brauche Airbus mehr als einen Abnehmer.

Emirates hat bereits 140 herkömmliche A380 bestellt und rund die Hälfte schon in Betrieb. Airbus jedoch hat seit fast zwei Jahren keine Airline mehr für die A380 gewinnen können. Verkaufschef John Leahy hatte sich im Sommer zwar Aufträge für 25 Maschinen in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, aber bisher nicht einen einzigen davon eingesammelt.

Kabinenausstattung bremst A350-Hochlauf

Beim neuen Großraumjet A350 fehlt es Airbus nicht an Nachfrage, sondern an Teilen. Laut Enders kommen Kabinenausstatter nicht mit den Lieferungen hinterher. Statt der geplanten 15 Maschinen dürften daher nur 14 in diesem Jahr den Weg zu den Kunden finden. Airbus hatte die erste A350 Ende 2014 an Qatar Airways ausgeliefert.

Auch insgesamt muss sich der Flugzeugbauer strecken, um sein Produktionsziel im laufenden Jahr zu erreichen. Bis Ende November hatte Airbus erst 556 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Bis Jahresende sollen es mindestens 630 sein. Bis dahin will das Unternehmen auch die erste A320neo ausliefern. Die Neuauflage der A320-Mittelstreckenjets hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt, weswegen Airbus die Produktion des Fliegers in den kommenden Jahren kräftig ausbaut.

Unterdessen zeigte sich die Airbus-Führung zuversichtlich, bis Silvester über die zum Verkauf stehenden Rüstungsbeteiligungen zu entscheiden. Die Bekanntgabe könne den kommenden Tagen erfolgen, sagt Strategievorstand Marwan Lahoud. Sechs Angebote für das Geschäft mit Sicherheitskommunikation würden geprüft.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 15.12.2015 15:51


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