Flughafen Wien führt biometrische Gesichtserkennung ein

WIEN - Ab Frühjahr 2018 müssen am Flughafen Wien alle Passagiere bei der Einreise aus einem Non-Schengen-Land durch eine Gesichtserkennungsschleuse.

Dabei werden Gesicht und Passbild elektronisch verglichen. Der Flughafen Wien will mit der Installation der Anlage im Oktober beginnen. Bis spätestens März 2018 sollen die Schleusen in Betrieb gehen.

Gleichzeitig will der Flughafen ein "Entry-Exit-System" einführen. Per Abgleich der Ausreise und Einreisedaten wird dabei überprüft, ob ein Passagier die zulässige Aufenthaltsdauer überschritten hat.

In einem weiteren Schritt soll die biometrische Gesichtserkennung auch auf die Überwachsungskameras ausgedehnt werden, unter anderem zur Identifikation von Personen, die ein "herrenloses" Gepäckstück abgestellt haben. Geplant sei auch eine Identifikation der Reisenden mittels Handvenenscanner.

Insgesamt sind am Flughafen Wien 2.000 Mitarbeiter im Bereich Sicherheit tätig, darunter 500 Polizisten und 18 Spürhunde. Pro Jahr wendet der Flughafen dafür bis zu 200 Millionen Euro auf, erklärte Flughafenvorstand Günther Ofner der Zeitung "Kurier". Dies entspricht einem Aufwand von rund zehn Euro pro Fluggast.

Bei einem Besuch am Flughafen betonte Österreichs Innenminister Kurt Sobotka, Sicherheitskontrollen seien ein zentrales Thema.

"In Zukunft brauchen wir solche Kontrollen für alle Einreisen in den Schengenraum. Bei Schiffen gibt es gute Systeme. Bei Bahn- oder Busreisen kommt man noch weitgehend ohne Kontrollen nach Europa. Das sind sicherlich Fragen, die man (europaweit) lösen muss. Je elektronischer so eine Kontrolle abläuft, desto leichter wird es für uns", so der Minister.