Qatar Airways
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Airbus A350-900 fliegt seit einem Jahr Passagiere

FRANKFURT - "A359" - die Außenanzeige an Gate B43 verriet, dass hier gleich ein besonderer Gast parken wird. Vor einem Jahr, am 15. Januar 2015, schwebte Qatar Airways mit dem ersten internationalen Linienflug eines Airbus A350-900 aus Doha kommend in Frankfurt ein.

Airlinechef Akbar Al-Baker war mitgereist und fand Flug QR67 "nicht schlecht" - nicht gescholten ist nach Al-Bakers Maßstäben genug gelobt. Dem vielleicht penibelsten Kunden der Branche die ersten A350 anzuvertrauen, sprach für gesundes Selbstvertrauen bei Airbus. Als Boeing bei der Einführung der 787 patzte, rieb Al-Baker noch Jahre später Salz in die Wunde.

Qatar Airways Airbus A350 in Frankfurt
Qatar Airways Airbus A350 in Frankfurt, © aero.de

Die Einführungsphase der A350-900 bei Qatar Airways war dann allerdings wirklich "nicht schlecht". Fast so unaufgeregt wie er die Flugerprobung gemeistert hatte, startete der neue Airbus in sein Berufsleben und erreichte eine bemerkenswerte Zuverlässigkeit nördlich der 99-Prozent-Marke.

In "Flight International" sprach Al-Baker im November von einer "perfekten Abflugzuverlässigkeit" in der Einführungsphase, die zuletzt allerdings ein wenig unter Engpässen in der Teileversorgung gelitten habe. Airbus handhabe auftretende "Kinderkrankheiten" der A350 aber sehr strukturiert.

Airbus selbst peilt für 2016 übrigens eine durchschnittliche Abflugzuverlässigkeit der A350-900 von stabilen 98,5 Prozent an.

Auslieferungen zogen zum Jahresende an

Inzwischen hat Qatar Airways sieben A350-900 im Bestand, die nicht nur nach Frankfurt, sondern auch nach München und Singapur fliegen. Im Frühjahr 2016 nimmt sich Qatar Airways den US-Markt vor und öffnet A350-Strecken nach Philadelphia, Boston und New York. Auch Adelaide wird, ab Mai, mit einem A350-Dienst bedacht.

Neben Qatar Airways verfügen mittlerweile Finnair über drei, Vietnam Airlines über vier und LATAM über eine A350-900. Lufthansa erwartet ihren ersten von 25 bestellten A350-900 im zweiten Halbjahr 2016 und wird die neue Teilflotte zunächst an ihrem Drehkreuz München beheimaten.

Von den 14 A350-Auslieferungen des Vorjahres, Airbus hatte sein Jahresziel von 15 Einheiten wegen Problemen in der Kabinenausstattung knapp verfehlt, fielen neun Übergabe in das Schlussquartal. Für 2016 setzte sich Airbus in dieser Woche ein Ziel von "mindestens 50 Auslieferungen" im Programm.

Lesen Sie auch unseren Artikel "Linienstart für den Airbus A350 bei selbstbewusster Golfairline" vom 15. Januar 2015.

© aero.de | Abb.: aero.de | 15.01.2016 10:32

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Beitrag vom 15.01.2016 - 22:40 Uhr
Ich bin im vergangenen Jahr in einigen A350 Exemplaren von QR auf der FRA-DOH Strecke geflogen, in eco class. Superb aircraft!

Die Sitze in eco sind auf der A350 bei QR ist vergleichsweise sehr bequem im 3-3-3, bei etwa 18.0" width und 31"-32" pitch. Die aktuellen Seatdesigns sind hier merklich dünner als z.B. die wesentlich älteren Sitze in QRs B777 Flotte; die modernen Seats "verbrauchen" durch ihre geringere Dicke entsprechend weniger vom brutto Seat Pitch. Die gemeinsame Beinfreiheit von window-seat und middle seat macht sich hier sehr gut; es gibt auch keine identifizierbare IFE box, die den Raumbereich für die Füße einschränken würde.
Die Lavatories in eco sind auf der QR A350 sehr kompakt angelegt: minimal klein und funktionell "ultraoptimiert" im interior Design, bis ins kleinste Detail.

Die Optionen des sog. „mood lighting“, in sehr gedämptem, sanftmütigen Helligkeitswerten von nur halb-dunkel oder weniger, in exotischen Farbtönen aus dem Bereich rot bis blau-violett, diese Lighting Varianten sind sehr eindrucksvoll und auch sehr fotogen. Jedoch ist es fotografisch nicht ganz trivial, die exotischen und z.T. sehr dunklen Lichtstimmungen auch realistisch (und nicht irgendwie verfälscht surrealistisch) in Bildern festzualten. (Ich habe auf Flügen immer eine Canon DSLR und eine Kompaktkamera im Einsatz.) Es gibt auch in Aviation Blogs usw. viele professionell geschossene Fotos verschiedener Lichtstimmungen im Cabin Interior der A350 von QR.

Die B777s von QR haben natürlich mit 3-3-3 Layout in eco relativ zur A350 merklich breitere Sitze - die B777 Cabin ist ja bekanntlich etwas breiter. Auf einem Flug mit Transfer von einer A350 in DOH auf eine B777 zum Weiterflug spürt man den Unterschied durchaus.
Hingegen hat z.B. EK auf ihren B777 in eco den berüchtigten 3-4-3 Layout; ein paar Flüge auf diesen EK-B777 habe ich auch schon überlebt, ich meine "erlebt". Aber dagegen ist die eco auf der A350 bei QR auch durch ihre neuen, modernen Sitze die reinste Erholung!

Mit einer QR A350 in eco könnte ich mir gut einen angenehmen Flug auf Strecken wie DOH-PHL vorstellen; auf der Strecke fliegen seit 1.1.2016 auch A350 Exemplare. Laut QR Inflight-Magazin sind das 10.922 km, Flugdauer ca. 13h 50m.

Ein subjektiv angenehmeres Fluggefühl auf Langstrecken hatte ich jemals im Verhältnis zur A350 nur auf QRs A380. Diese (bis zum Sommer 2015 zu der Zeit nur wenigen und individuell noch sehr neuen) A380 Exemplare von QR sind auch irgendwie ein Meisterstück der Perfektion von His Excellency Akbar Al Baker, auch bereits in ihrer eco class. Die noch viel edeleren Bereiche der QR A380 im Oberdeck bekommt man ja als Passenger in eco sowieso nicht zu sehen. Da kommen typische, schon merklich "ausgelatschte" A380 Exemplare von EK auch nicht mit.

Die zum Zeitpunkt des Fluges relativ neueste A350 hatte ich am 13.5.2015 von FRA nach DOH: Die MSN009, Reg. A7-ALC. Die wurde als drittes Produktionsexemplar am 7.5.2015 von QR übernommen und nach Doha geflogen. Sie hatte am 8.5 oder 9.5 ihren ersten Linienflug, d.h. mein Flug fand statt am ihrem 5. oder 6. Betriebstag im Liniendienst bei QR. Die A7-ALC wirkte durch und durch so total neu, unberührt, "jungfräulich".
Um es humorvoll auszudrücken:
Dieser wundervolle Flug war definitiv unheimlich!

Am 11.12.2015 gab es den ersten kleinen offiziellen „Incident“ mit einer A350: Der aborted take-off der MSN013, Reg. A7-ALG, zu der Zeit seit 21.11.2015 das allerneueste Exemplar von QR, bei dem Promotional Publicity Flug von JFK nach DOH, mit offenbar 36 Journalisten und professionellen Travel Bloggern an Bord.
Es gab dann online einen eigentlich sehr peinlichen Video-Blog Bericht von einem der jungen Travel Blogger über diesen mehr als Publicity Panne zu sehenden, anderweitig harmlosen Vorgang. Der Incident passierte natürlich mit der MSN#13 ... aber wir sind ja in der Luftfahrt bestimmt nicht abergläubig.

Im Zusammenhang mit diesem Incident hatte ich mir zu der Zeit folgenden Limerick ausgedacht:
An Airbus was bound for Qatar,
But on take-off it didn’t get far;
Its auto-brake stop,
A Publicity Flop;
Now that video blogger’s a star!

Ich wünsche diesem allermodernsten und feinsten Passagierflugzeug am Himmel über den Wolken dieser Welt den weltweiten und für viele viele Jahre dauerhaften Erfolg, den es sich in bereits in seinem ersten Jahr absolut verdient hat!

Greetings aus NBO
Beitrag vom 15.01.2016 - 17:40 Uhr
PHL wird schon vom A350 angeflogen.


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