"Sobald die Iran-Sanktionen aufgehoben sind, steht die Airbus Group bereit, Irans zivilen und staatsnahen Transportsektor unter strikter Einhaltung des internationalen Rechts zu unterstützen", äußerte sich Airbus in einer Email. Mit dem "staatsnahen" Sektor meint Airbus Polizei- und Grenzschutzbehörden, die neue Hubschrauber brauchen.
Irans Transportminister Abbas Achundi hatte am Samstag eine Vereinbarung öffentlich gemacht, laut der Airbus ab Juli gebrauchte A340 und neue A320, insgesamt 114 Flugzeuge, in das Land liefern wird. Iran Air und Mahan Air, die zwei größten Airlines des Iran, sehnen die Flugzeuge herbei, um ihre schwer betagten Flotten abzulösen.
Der Iran verfügt über 50 Verkehrsflughäfen. Neben einer stabilen Grundversorgung der 80 Millionen Einwohner mit einem Inlandsnetz will der Iran bald auch wieder eigene Langstrecken in den Westen unterhalten - bisher müssen iranische Passagiere meist in Istanbul oder Dubai umsteigen.
Es bestehe daher auch Interesse an neuen Airbus-Großraumflugzeugen wie der A350 und A380, sagte der Minister. Boeing 737 und 777 werde man ebenso prüfen wie einen Erwerb moderner Regionaljets der Hersteller Bombardier und Embraer.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Mehr hat der Iran seine Bedarfsprognose für die nächsten zehn Jahre jüngst von 400 auf 581 zivile Flugzeuge nach oben korrigiert. Dafür muss die Infrastruktur am Boden im selben Tempo mitwachsen.
"Theoretisch geben die konjunkturellen Rahmenbedingungen im Iran eine Aufnahme von 300 Flugzeugen über die nächsten fünf Jahre her", sagte CAPA-Analystin Binit Somaia. "Eine andere Frage ist aber, ob das in der Praxis möglich ist." Selbst in gewachsenen Märkten würde ein solches Wachstum Airport- und im Luftrauminfrastrukturen schnell an ihre Grenzen bringen.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Ingo Lang | 18.01.2016 09:49
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