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Hintergrund seien anstehende Schulungen ihrer Piloten im Zuge der Flottenumstellung auf der Kurz- und Mittelstrecke von Fokker- auf Embraer-Jets, sowie Umschulungen infolge neuer Karriereregeln.
Davon betroffen sind vor allem Regionalflüge. Kratky rechtfertigt die Ausdünnung des Flugplans mit dem Bemühen der Airline, ihren guten Ruf für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht aufs Spiel zu setzen.
Insgesamt plant Austrian Airlines in den Sommermonaten Juli und August rund 23.000 Flüge, wovon etwa 300 Flüge gestrichen werden müssen. Um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, sollen auf hochfrequenten Osteuropa-Strecken wie von Wien nach Bukarest, Prag, Sofia oder Zagreb Flüge zusammengelegt werden.
Nach ihrer Restrukturierung habe Austrian Airlines im Vorjahr zahlreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Flugbetriebs getroffen, darunter die Anmietung von Flugzeugen mit Crews sowie eine massive Aufstockung des Flugpersonals.
Insgesamt hat Austrian Airlines in den letzten zwölf Monaten 110 Piloten neu eingestellt, Derzeit beschäftigt der österreichische Carrier etwa 1.000 Piloten. Allerdings könne rund ein Zehntel des Pilotenkorps aufgrund aufwendigen Trainings (3 bis 6 Monate) derzeit noch nicht eingesetzt werden.
Daher stünden bei Ausfällen von Crews auch keine ausreichenden Standby-Reserven zur Verfügung. Diesen Rückhalt will Austrian Airlines nun über den Sommer aufbauen.
Kratky entschuldigt sich dazu bei den Fluggästen und rechtfertigt die Entscheidung mit dem geringeren Übel: "Nach der Erfahrung des vergangenen Jahres ist es mir lieber 99 Prozent des Programmes zuverlässig zu fliegen, als 100 Prozent unzuverlässig."
Ein schweres Geschütz fuhr indessen die Gewerkschaft vida auf - auch gegen die AUA-Mutter Lufthansa. In einer Aussendung am Mittag kritisiert Luftfahrt-Gewerkschafter Johannes Schwarcz die Personallücken, "sie ziehen sich wie ein roter Faden durch den ganzen Konzern. Das hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu verantworten."
Schwarcz fordert, die AUA müsse endlich ihre Hausaufgaben machen und die Personaldecke weiter aufstocken, vor allem mit mehr "Ready Entry Piloten". AUA-Chef Kay Kratky und Account Manager Jens Ritter hätten jetzt auszubaden, was ihnen ihre Vorgänger Jaan Albrecht und Klaus Froese eingebrockt haben. Zwar mit Teilerfolgen, von einer guten Personalplanung seien aber auch sie noch weit entfernt, moniert der Gewerkschafter.
Austrians Betriebsratsprecher (Bord) Rainer Stratberger kalmiert. "Das jetzige Managemant hat das Problem erkannt und geht es an, wir ziehen gemeinsam an einem Strang", so Stratberger gegenüber der Zeitung "Der Standard".
© aero.at | Abb.: Austrian Airlines / Hannes Winter | 01.07.2016 12:04
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