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Kreise: Lufthansa entscheidet über Air-Berlin-Deal

Spohr und Mayrhuber
Lufthansa-Vorstand Carsten Spohr und Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die für den Herbst geplante Übernahme von 40 Air-Berlin-Jets wird bei der Lufthansa Insidern zufolge vom Aufsichtsrat entschieden. Das Kontrollgremium wird sich nach dpa-Informationen an diesem Mittwoch mit dem umfangreichen Leasing-Geschäft formal befassen und nicht nur vom Vorstand informiert.

Voraussichtlich wird ein Zwischenstand präsentiert, weil der Vertrag mit der federführenden Air-Berlin-Großaktionärin Etihad noch endgültig ausgearbeitet werden muss, was einige Wochen dauern kann.

Nach vielfältigen Informationen aus den Verhandlungskreisen sollen die 40 Airbus-Maschinen samt Besatzungen zum Winterflugplan (30. Oktober) der Lufthansa-Billigtochter Eurowings zugeordnet werden. Bislang sind die Ferienflüge abseits der Air-Berlin-Drehkreuze Berlin und Düsseldorf noch über die kriselnde Berliner Fluggesellschaft buchbar.

Über den genauen technischen Übergang zur Eurowings wird ebenfalls noch beraten. Klar scheint hingegen zu sein, dass Lufthansa die Maschinen und Besatzungen zunächst nur mietet. Die hoch verschuldete Air Berlin hat ihrerseits die Jets ebenfalls nur geleast.

Etihad will den Berichten zufolge darüber hinaus die Tochter Niki und von Tuifly geleaste Jets in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Touristik-Konzern Tui überführen. Die heutige Air-Berlin-Flotte von rund 140 Fliegern würde so nahezu halbiert. Etihad will so die Verluste der zweitgrößten deutschen Fluglinie eindämmen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 27.09.2016 10:34

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Beitrag vom 27.09.2016 - 17:57 Uhr
Ich glaube aber nicht, dass dieser Deal zustande kommt.Wo soll der Vorteil für die TUI zu suchen sein. In der Insolvenz der AB bekommen die ja ohnehin ihre Flieger wieder und die Slots? Sind die so wertvoll, wenn man nur Verluste einfliegt?

Der Vorteil für die TUI könnte sein, dass sie eigentlich keine eigene Airline wollen. Zum einen ist TUI Fly alteigesessen und hat eine entsprechnede Kostenbasis (Hapag sei Dank). Zum anderen sucht sie Flüge für ihre touristischen Angebote. Die müssen aber nicht von einer eigenen Airline kommen (laut CEO). Wenn man also TUI fly schließt, mit Niki (sehr günstige Kostenbasis) zusammenführt könnte man hier beträchtliche Einsparungen erzielen.

Ob es klappt wird man sehen. Aber der Titel "Jetzt werden die Karten neu gemischt" bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Ob man es schon immer wusste, oder man jetzt überwältigt ist spielt keine Rolle. Die Konsolidierung in D ist in vollem Gange.
Beitrag vom 27.09.2016 - 15:57 Uhr
Die Zerlegung von AB ist unvermeidbar gewesen. Völlig wurscht dabei, welche Folgen das für den deutschen Markt hat. Dafür hat jetzt keiner mehr einen Gedanken übrig. Es zählt nur, was für die einzelnen Player (oder Opfer) dabei (vielleicht) an Vorteilen herauskommt.
Die Airports (vor allem DUS) schauen zu, reiben sich verwundert die Augen und fragen sich zu recht, ob es nicht doch ein Fehler war, zu lange der AB die Treue zu schwören und Ryanair die kalte Schulter zu zeigen.
Dabei werden natürlich die Teile der AB, für die es grundsätzlich deutsche Interessenten gibt, zuerst vermarktet.
LH glaubt daran, dass Eurowings damit schneller in die Puschen kommt, glaube ich erstmal nicht, weil die Kostenstruktur des zarten Pflänzchen Eurowings durch Übernahme von AB Verrücktheiten vom ersten Tag an bedroht ist. Das gibt ein Hauen und Stechen.
Tui weis, dass die Herrlichkeit ein Ende hat und die Leasingraten definitiv nicht mehr überwiesen werden. Der Zeitpunkt passt aber gar nicht, weil die Flottenharmonisierung und Liquidation von Landesgesellschaften im eigenen Gemischtwarenladen eigentlich viel wichtiger ist.
Aber was will man machen. Da gehen der Etihad die Nerven durch, weil ja der verdammte Ölpreis die Dollars inzwischen knapp macht.
Ich glaube aber nicht, dass dieser Deal zustande kommt.Wo soll der Vorteil für die TUI zu suchen sein. In der Insolvenz der AB bekommen die ja ohnehin ihre Flieger wieder und die Slots? Sind die so wertvoll, wenn man nur Verluste einfliegt?
Aber der eigentliche Hammer kommt im 3. Akt. Wenn die beiden vorgenannten Sandkastenspiele abgearbeitet sind, dann kommt FR und EZY aus der Deckung und auf die Flugtafeln. Flugzeuge, auch solche, die dringend neue Beschäftigung von und nach D suchen, haben beide genug ab Winterflugplan 2016/2017 zur Verfügung.
Und die ganzen schönen Träume von höheren Flugpreisen finden ein jähes Ende. Dem Pax passiert nichts, nur den anderen.
Beitrag vom 27.09.2016 - 13:28 Uhr
"..........Etihad will so die Verluste der zweitgrößten deutschen Fluglinie eindämmen....."
Eindämmen ist gut. Wie soll Air Berlin ihre Verluste von inzwischen 1,4 Milliarden mit 70 Fliegern wieder reinfliegen, wenn sie das mit 140 nicht geschafft hat? Etihad wird dazu wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und ihr AB-Abenteuer komplett abschreiben müssen. Schwer vorstellbar, wie das ohne Insolvenz funktionieren soll. Swissair lässt grüßen.

Dieser Beitrag wurde am 27.09.2016 13:30 Uhr bearbeitet.


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