"WirtschaftsWoche"
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Ryanair stationiert jedes fünfte neue Flugzeug in Deutschland

Ryanair Boeing 737-800 in Frankfurt
Ryanair Boeing 737-800 in Frankfurt, © Fraport AG

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FRANKFURT - Ryanair-Chef Michael O`Leary will sich nicht mit dem Mietdeal von Lufthansa und Air Berlin abfinden und gegen die kartellamtliche Anerkennung der Kooperation juristisch vorgehen. Gleichzeitig fordert Ryanair Lufthansa an immer mehr deutschen Flughäfen heraus.

Ryanair erhalte jedes Jahr 50 neue Boeing 737, sagte O`Leary der "WirtschaftsWoche" (aktuelle Ausgabe). "Ich wäre überrascht, wenn wir nicht zehn davon in Deutschland stationieren." Ende März treffen Lufthansa und Ryanair zum ersten Mal in Frankfurt direkt aufeinander.

Mit Entgeltrabatten, die wiederum Lufthansa-Chef Carsten Spohr ziemlich ärgerten, und der Zusage, Flüge in 35 Minuten zu drehen, holte Fraport Ryanair im November an den Airport. "Es kommen immer mehr deutsche Airports auf uns zu, die sich dafür lange zu fein waren", sagte O`Leary.

Der süddeutsche Lufthansa-Hub München öffnete noch vor Frankfurt seine Gates für Günstigairlines und wird 2017 auch eine Basis der Lufthansa-Günstigmarke Eurowings. Folgt auf "Ryan-Main" im nächsten Schritt eine Ryanair-Basis im Erdinger Moos?

"Ich glaube, die haben Angst", sagte O`Leary der "WirtschaftsWoche". "Carsten (Spohr) hat ihnen wohl klargemacht, dass er dann bei ihnen rausgeht." Verhandlungen mit Düsseldorf seien demgegenüber an der Gebührenfrage gescheitert.

Ryanair verbuchte im Januar ein Plus von 17 Prozent auf 8,8 Millionen Passagiere, muss für das Wachstum aber immer größere Zugeständnisse beim Ticketpreis machen. Im letzten Quartal brach der durchschnittliche Ticketpreis der Iren um 17 Prozent heftig ein.
© aero.de | Abb.: Allgäu Airport Memmingen | 27.02.2017 09:00

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Beitrag vom 01.03.2017 - 20:11 Uhr
@vahls,

was ist "zu viel"?
Wie ist das noch mit der ...liebe (aber keine Hassliebe usw.)? Zu viel schadet bekanntermassen! Zu wenig aber auch!

Falls sich Ryanair als "Durchlauferhitzer" versteht, also i.d. R. nur an einer kurzen Bindung interessiert ist, mag alles funktionieren. So können dann einige first officers nach wirklich wenigen Jahren zum Kapitän aufsteigen.
Beitrag vom 01.03.2017 - 18:08 Uhr
Und solange für Piloten in Deutschland kein fester Ryanair Vertrag angeboten wird, wird eine solche Expansion auf Dauer schwierig. Die Motivation ist sehr unbefriedigend unter den Kollegen.
Und nur das Roster als benefit zu sehen, ist auf Dauer auch zu wenig um genügend Leute zu binden.

vielleicht interessant - warum genau das positiv sein kann:
'Unternehmensberater trichtern ihren Kunden ein, dass Identifikation gleichbedeutend mit mehr Leistung und geringerer Fluktuation ist.
...
Je nach Situation und Charakter des Mitarbeiters kann Identifikation auch gefährlich sein.
...
Vor allem die kreative Arbeit leide, konstatieren die Forscherinnen. Denn: Die Mitarbeiter sind so sehr in den scheinbar guten alten Strukturen gefangen, dass innovatives Denken unmöglich ist.'
 Zu viel Identifikation mit der Firma schadet
Beitrag vom 27.02.2017 - 17:29 Uhr

Andererseits haben die Kartellvorwürfe durchaus etwas Substanz. An Flughäfen wie FRA stellt der Lufthansa-Konzern schon mehr als die Hälfte der Kapazitäten. Wenn man nun noch Kapazitäten vom Wettbewerb übernimmt, ist das kritisch. Es ist eben nicht so, das Ryanair einfach zu jeder Lufthansastrecke einen konkurrierenden Flug anbieten könnte. Lufthansa schickt z.B. in den Morgenstunden an die 60 Flugzeuge auf Europastrecken. Flüge zu diesen Zeiten sind insbesondere für geschäftlich Fliegende interessant und somit lukrativ für die Airlines. 60 Slots, damit Ryanair oder sonstwer da ein alternatives Angebot machen kann, sind aber am Morgen nicht verfügbar. Insofern ist der Wettbewerb eingeschränkt.

Das würde aber nicht ins Ryanair Geschäftsmodel passen. Die stationieren 2-3 Flieger an einem Standort und lassen die möglichst den ganzen Tag fliegen mit Drehzeiten von 20 -30 Minuten. Also bräuchten die nur einige wenige morgendliche Slots. Drehkreuz Fluggesellschaften wie LH, lassen ihre Flugzeuge in Wellen abfliegen und die Zeiten sind optimiert auf die Umsteigeverbindungen

Air Berlin gibt meines Wissens keine Slots in Frankfurt auf und schon gar nicht an die LH weiter. Wo Sie da eine Wettbewerbsbeschränkung sehen, verstehe ich nicht.


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