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Flugsicherung erwartet weitere Rekorde am deutschen Himmel

Tower Flughafen München
Tower Flughafen München, © DFS

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LANGEN - Am deutschen Himmel wird es immer voller: Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erwartet für das laufende Jahr einen erneuten Rekord an Verkehrsflügen. Sie rechnet für 2018 mit rund 3,4 Millionen Flugbewegungen.

Im Jahr 2017 waren es laut DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle 3,21 Millionen, erstmal mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008.  Nicht so schnell wie befürchtet wuchs hingegen die Zahl der Drohnen und der von ihnen verursachten Zwischenfälle. Piloten meldeten im vergangenen Jahr 88 gefährliche Annäherungen.

Scheurle betonte die kommerziellen Möglichkeiten der Technologie. Es sei im Markt zu beobachten, dass Drohnen zunehmend zur geschäftlichen Nutzung gekauft werden, während der Privatmarkt zurückgehe.

Die Flugsicherung selbst setzt die Geräte bereits zur Vermessung der Instrumentenlandesysteme an Flughäfen ein. So können riesige Hubwagen ersetzt werden, mit denen bislang das Funksignal in bestimmten Höhen über der Landebahn kontrolliert wurde.

Kommerziell musste die bundeseigene GmbH mit knapp 5.400 Beschäftigten einen Umsatzrückgang um 5,7 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro verkraften. Der Gewinn ging deutlich um 56 Millionen auf 30,6 Millionen Euro zurück.

Hintergrund waren laut Geschäftsführung deutliche Gebührensenkungen für die hoheitlichen Lotsenleistungen. Im nicht regulierten Zusatzgeschäft - die DFS betreibt beispielsweise zwei Flughafentower auf der britischen Insel - stiegen die Umsätze deutlich um ein Viertel auf 66 Millionen Euro.

Ferngesteuerte Flughäfen

Ein attraktives Geschäftsfeld sieht die DFS in der Fernsteuerung ganzer Flughäfen, bei der die Lotsen nur noch über Kameras und Sensoren das Umfeld kontrollieren. Technologisch sei das aus seiner Sicht selbst bei einfach strukturierten Großflughäfen wie München machbar, sagte Scheurle.

In einem ersten Schritt soll ab diesem Herbst der Flughafen Saarbrücken aus einem DFS-Lotsenzentrum in Leipzig gesteuert werden. Erfurt und Dresden sollen folgen. Die Technologie werde die DFS auch kleineren Regionalflughäfen anbieten, kündigte Scheurle an.

Scheurle kritisierte die Regulierung der Flugsicherungen durch die Europäische Union. Die über fünf Jahre laufenden Kapazitäts- und Kostenvorgaben seien völlig unrealistisch. Die Europäische Kommission agiere "ideenleer und nicht mutig" bei der Integration der verschiedenen nationalen Flugsicherungen zu einem einheitlichen europäischen Luftraum. Erhebliches Einsparpotenzial durch die Bildung größerer Einheiten werde nicht genutzt.
© dpa-AFX | 18.04.2018 13:01


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